Freitag, 16. Oktober 2009
Neu auf DVD:
Vorstadtkrokodile
Um Mitglied bei den Vorstadtkrokodilen zu werden, soll der zehnjährige Hannes (Nick Reimann) die rostige Leiter eines Fabrikgebäudes erklimmen. Doch das Unterfangen misslingt. Nur der Geistesgegenwart von Kai (Fabian Halbig von den "Killerpilzen") ist es zu verdanken, dass Hannes von der Feuerwehr gerade noch gerettet wird. Am Ende des Tages ist Hannes trotzdem Mitglied der "coolsten Bande der Welt", nur Kai immer noch nicht, denn der sitzt im Rollstuhl, und hat bei den "Krokodilen" nichts verloren. Die Einstellung ändert sich allerdings, als die Gang einen Einbruch aufklären will und dabei auf Kais Know-how angewiesen ist.

Neben "Das fliegende Klassenzimmer" gehören "Die Vorstadtkrokodile" zu den ganz grossen 70er-Jahre-Klassikern des Jugendfilms. Da ist es nur konsequent, für den heutige Nachwuchs ein Update zu produzieren. Auch wenn es inhaltlich die ein oder andere Modernisierung gibt, gelingt es Regisseur und Drehbuchautor Christian Ditter ("Französisch für Anfänger"), dem Geist der Vorlage treu zu bleiben und trotzdem zeitgemäss mit Handy und Webcam zu inszenieren. Dabei helfen ihm vor allem die jungen Darsteller mit ihrer ungebremsten Spielfreude über manchen Regie-Fehler (eine leichter Ballwurf gegen die Stirn wirft den Rocker vom Roller und sorgt für Nasenbluten) und politische Überkorrektheiten (selbst im Rollstuhl nur mit Sturzhelm in den Strassenverkehr) hinweg. Das Salz in der Suppe sind sicherlich die hochkarätig besetzten Nebenrollen, angefangen bei der Gang mit Jacob Matschenz, Axel Stein und Oktay Özdemir über Nora Tschirner, Maria Schrader und Smudo sowie in witzigen Cameos Ralf Richter und Martin Semmelrogge, die in wenigen Szenen ihre Routine einbringen, ohne ihren Rollen zuviel Gewicht zu verleihen. Schließlich stehen die Kids im Mittelpunkt des Jugend-Abenteuers, und die überzeugen mit charmantem Witz, perfektem Timing und vor allem mit der zielgruppengerechten Behandlung von kritischen Themen ohne verlogener Betroffenheit. Allein von daher zählt "Vorstadtkrokodile" sicher zu den überzeugensten Jugendbuch-Neuverfilmungen - und rechtfertigt die inzwischen bereits produzierte Fortsetzung der Geschichte.
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 7)


... link (0 Kommentare)   ... comment


Neu auf DVD:
Russian Transporter
Spezialagent Yegor Kremnov (Wladimir Jepifantsew) ist des Kremls Mann für die ganz harten Nüsse. Nun soll er nach Malta reisen und Mikhail Shering (Sergei Astakhov), den residierenden Assistenten eines der kriminellen Aktivitäten bezichtigten Oligarchen, zurück nach Russland überführen. Leider wird Plan verraten, und Kremnov muss auf eigene Faust und fremder Scholle mit seinem Gefangenen vor einer wahren Armee hochgerüsteter Feinde fliehen. Dabei stellt er fest, dass es offenbar auch manche Leute aus den eigenen Reihen mit dem Gesetz nicht zu genau nehmen.

Verstecken muss sich der russische Transporter auf keinem Fall hinter seinem offensichtlichen US-französichem Vorbild. Er gewinnt dem Genre zwar keine neuen Seiten ab, kopiert aber den westlichen Inszenierungsstil perfekt, lässt damit auch das totgerittenen US-Franchise hinter sich und erinnern in den Kampfszenen und die Doppel-Doppelagenten-Plots gar an den britischen Bond. Zwar hat Yegor Kremnov nicht den Charme des berühmtesten Geheimagenten, aber zumindest dessen Kaltschnäuzigkeit, wenn es darum geht, seinen Auftrag zu erfüllen und dafür auch über Leichen zu gehen. Das Tempo und die Inszenierung der Actionsequenzen und Verfolgungsjagden sind spektakulär, bringen aber auch die nötige Ironie mit, um die Stimmung hochzuhalten (der 50s-Hit "Mr Sandman" als beswingter Score für einen Fluchtversuch). Man hat sogar das Gefühl, dass der Film im Rahmen seiner Möglichkeiten mehr Tiefgang hat als die plakativen US-Werke der jüngsten Zeit. Das hebt den russischen Transporter zumindest mehr als deutlich über den üblichen Genre-Durchschnitt.
Bewertung: 7/10


... link (0 Kommentare)   ... comment


Dead Man Running - Trailer (YouTube)

... link (0 Kommentare)   ... comment