Montag, 3. August 2009
Harry Potter und der Halbblutprinz
Lord strebt nach der Herrschaft über die Welt der Zauberer und der Unterwerfung der Muggelstämmigen. Angst und Schrecken sind allgegenwärtig. Keine guten Vorzeichen also für das sechste Jahr von Harry Potter (Daniel Radcliffe) an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei. Da Harry gemäß einer Prophezeiung der Einzige ist, der Voldemort zu Fall bringen kann, entschließt sich Schulleiter Albus Dumbledore (Micheal Gambon), seinen Schüler in seine Nachforschungen in Bezug auf die Vergangenheit von Tom Riddle (als Junge: Hero Fiennes-Tiffin; als Teenager: Frank Dillane) einzuweihen. Es geht um die Zeit, bevor dieser zu Lord Voldemort wurde. Dumbledore zeigt Harry in seinem Denkarium verschiedene Erinnerungen, die nach und nach ein furchtbares Geheimnis offenbaren. Von besonderer Bedeutung ist dabei eine Erinnerung von Horace Slughorn (Jim Broadbent), Harrys neuem Lehrer für Zaubertränke. Doch diese wurde manipuliert und Harry muss Slughorn erst davon überzeugen, die wahre Erinnerung preiszugeben. Zu allem Überfluss hat auch noch die Pubertät Einzug in Hogwarts gehalten. Harry fühlt sich stark zu Ginny Weasley (Bonnie Wright), der jüngeren Schwester seines besten Freundes Ron (Rupert Grint), hingezogen. Und auch das Beziehungsdreieck zwischen Ron, Hermine (Emma Watson) und Lavender Brown (Jessie Cave) sorgt für allerlei Unruhe.
Quelle: www.filmstarts.de




Harry Potter ist erwachsen geworden! In diesem vorletzten Teil der Serie merkt man das vor allem an dem Schwerpunkt der Geschichte auf Liebesreigen, Eifersuchtsdramen und zwischenmenschlichen Beziehungsgeflechten. Andere wichtige Plots wie Harrys Geheimbund oder selbst die Bedrohung durch Lord Voldemort werden dafür in den Hintergrund gedrängt. So betuhlich wie die Handlung einen Schritt vor den anderen setzt, um zu seinem Ziel zu gelangen, so sehr bleibt dabei die Spannung auf der Strecke. Dass neben dem Liebesgeplänkel auch Potter-Gegner Draco Malfoy zum großen Buhmann des Teils aufgebaut werden soll, zieht sich auch ohne besondere Dramatik in die Länge. Der Part des titelgebenden Halbblut ist sogar verschwindend gering bei der Vielzahl Kleinst-Episoden. Mit diesem Harry Potter ist es letztendlich wie mit einer TV-Serie im sechsten Jahr: die Protagonisten sind vertraut, die Geschichte schreitet überraschungsfrei voran und die Handlungsstränge steuern nur noch auf einige Höhepunkte und vor allem das Finale zu. In diesem Fall nicht einmal auf das des eigenen Films (auch wenn das trotz alledem höchst dramatisch ist), sondern auf das anstehende letzte Abenteuer. Dass dieser Zwischenteil nicht völlig in der Belanglosigkeit verschwindet, liegt an der zwar viel zu ausschweifenden, aber definitiv unglaublich detailverliebten Gestaltung jeder einzelnen Szene, bei der der Fantasie erneut keine Grenzen gesetzt ist. Wenn Harry Potter und seine Verfilmungen allerdings nicht schon längst jenseits jeglicher objektiven Bewertung ständen und sie nicht ohnehin für die Fans und Kritiker zum absoluten Kinoereignis gehören, dann könnte man wirklich enttäuscht sein von diesem über weite Strecken eher spannungsfreien Teil, der für seine Seifenopern-Motive die eigentliche Geschichte sträflich vernachlässigt.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 6,6)

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