Montag, 31. August 2009
Neu auf DVD:
Spritztour
Weil er bald aufs College kommt und nicht als Loser dastehen will, lässt Ian (Josh Zuckerman) nichts unversucht, seine Unschuld zu verlieren: Im Online-Chat bändelt er mit einer offenherzigen Blondine an, die seinem jungfräulichen Dasein ein Ende bereiten soll. Um 'Mrs. Tasty' zu treffen, machen sich Ian und seine Freunde Lance (Clark Duke) und Felicia (Amanda Crew) auf den Weg in das 800 Kilometer entfernte Knoxville. Doch aus einer flotten achtstündigen Fahrt wird eine dreitägige Odyssee durch den Mittleren Westen der USA. Autopannen, verrückte Anhalter, eifersüchtige Ehemänner und der ziemlich weltliche Amish Ezekial sorgen für unvorhergesehene und echt vertrackte Komplikationen.

Seit dem Erfolg von "American Pie" hat sich nicht sonderlich viel im Pennäler-Genre getan: die Maulhelden sind permanent damit beschäftigt, sich beim anderen Geschlecht zu blamieren, und die sympatischen Loser versuchen alles, um ihre Unschuld zu verlieren. Der Weg führt heute mehr noch als früher übers Internet und auf den Road- oder gar Eurotrip zur grossen Liebe. Nur das Niveau passt sich immer mehr dem sinnlos gesteigerten Sperma- und Fäkal-Anteil an. "Spritztour" ist da nicht anders und hat neben den üblichen Albernheiten auch einige überflüssige Piss- und Kotz-Einlagen zu bieten. Trotzdem wirkt der Film eher bieder, was daran liegen mag, dass Josh Zuckerman als Hauptperson Jan viel zu passiv bleibt. Keine Pfiffigkeit eines Ferris Buellers, nicht einmal den Ehrgeiz eines "Heimscheisser" Finch, die ihn voranbringen könnte. Man hat das Gefühl, dass der Junge einfach da ist und alles andere passiert zufällig um ihn herum. Selbst zu seinem Date in der Stadt muss er fast getragen werden. Zudem wirkt fast jede Szene wie das Deja-Vu aus einem anderen Film, in dem derselbe Moment aber irgendwie immer überzeugender war. So hält sich der Humoranteil bis auf ein paar Schmunzler auch ziemlich in Grenzen. Da die Inszenierung aber solide und ohne grössere Mängel ist, bleibt immerhin ein routinierter Teeniefilm, der ín seiner Unoriginalität allerdings nie über ordinäre Banalitäten hinauskommt.
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose 7,4)


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Friday Night Lights - Touchdown am Freitag (2004)
1988: In der Kleinstadt Odessa, Texas, kreist das Leben nur um Football. Auf Coach Gaines (Billy Bob Thornton) lastet der ungeheure Erwartungsdruck, in seinem dritten Jahr das Team zurück zu alten Erfolgen und dem Gewinn der State Championship zu führen. Mit dem Supertalent Bobbie Miles (Derek Luke), außerhalb des Feldes ein arroganter Maulheld, beginnt zunächst eine traumhafte Siegesserie. Als Bobbie sich am Knie verletzt und seine Karriere beenden muss, können seine Kameraden um Quarterback Mike Winchell (Lucas Black) den Verlust an Spielstärke nicht kompensieren.

Es mag löblich sein, dass der Film, nach einem US-Bestseller von Sportjournalist H. G. Bissinger, nicht den üblichen Klischees und Hollywood-Kitsch folgen will. Gleichzeitig macht der geradezu dokumentarische Erzählstil den Film nicht wirklich aufregend. Über die Hauptpersonen erfahren wir zumeist nur kurze Statements, der Schwerpunkt der Geschichte liegt eindeutig auf den Football-Szenen selbst. Das mag für einen Sportfreak noch interessant sein, auf den normalen Zuschauer springt der Funke jedoch nicht über.
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 4,9)


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Tony Jaas 'Ong-Bak 2'
Thailand, 1431: Während der Zeit König Naresuans führt der machtgierige Lord Rachasana einen blutigen Kampf, um Herrscher über das gesamte Königreich zu werden. Seine furchterregenden Krieger töten schließlich auch General Sidhadeco und dessen Frau. Ihr Sohn Tien muss den brutalen Mord an seinen Eltern hautnah miterleben und flüchtet in den Dschungel. Als ihn unbarmherzige Sklavenhändler entdecken, foltern und einer tödlichen Bestie opfern wollen, wird er von dem weisen Anführer Chernang befreit, der ihn fortan aufzieht. Unter dessen schützender Obhut lebend vergehen die Jahre und Tien (Tony Jaa) erlernt durch hartes Training neben den Fertigkeiten der Kampfkunst auch Khon, die Kunst des siamesischen Maskentanzes. Dadurch revolutioniert er seine Technik und ist bereit für einen gnadenlosen Rachefeldzug gegen die Mörder seiner Familie.

War "Ong-Bak" noch ein zeitgenössiger Martial-Art-Actioner mit Selbstironie, wird die Fortsetzung (?) zum staubtrockenen Historiendrama mit mystischer Symbolik und grossem Pathos. Gesprochen wird dabei nur das Nötigste, dafür nehmen die Gewaltszenen unglaubliche Ausmasse an. Inhaltlich überrascht einzig die Abkehr vom Genre des ersten Film, ansonsten beherrschen blutigen Kampfeinlagen in Zeitlupe den mühevoll zusammengeklöppelten Hauch an Story. Allerdings liegt die Inszenierung (vom Hauptdarsteller Tony Jaa selbst) mit teils grandiosen Aufnahmen und atmosphärischer Dichte weit über der 80er-Jahre-Ästhetik des Vorgängers. Ansonsten haben die beiden Filme - abgesehen vielleicht von der Symbolik des "Ong-Bak" - aber auch rein gar nichts miteinander zu tun.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 5,3)


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Pro7 Nachtprogramm:
Ong-Bak: Wächter des Tempels (2003)
Aus einem Tempel in einem abgelegenen thailändischen Dorf wird der Kopf der Buddha-Statue Ong Bak gestohlen. Eine Katastrophe, denn man befürchtet, dass mit dem Verschwinden des Heiligtums die glücklichen Tage der gläubigen Gemeinde gezählt sind. Um die Statue zurück zu erlangen, folgt der mutige Ting (Tony Jaa) dem vermeintlichen Dieb nach Bangkok. Hier hofft der in der altüberlieferten Kampfkunst Muay Thai ausgebildete Waisenjunge auf die Hilfe des ehemaligen Dorfbewohners George (Petchtai Wongkamlao). Der ist mittlerweile mit seiner Komplizin Muay Lek (Pumwaree Yodkamol) als Gelegenheitsbetrüger unterwegs und verdingt sich unter anderem mit Wetten auf äußerst brutale illegale Faustkämpfe. Diese werden von dem Anführer einer örtlichen Kunstschieberbande organisiert. Obwohl Ting bislang vermieden hatte, seine Kampfkunstfähigkeiten in ihrer letzten, tödlichen Konsequenz einzusetzen, ist eine Auseinandersetzung auf Leben und Tod mit den Schergen des Unterweltbosses unausweichlich. Schließlich müssen Ong Bak und Tings Dorf gerettet werden ...

In der typisch fernöstlichen Mixtur aus Martial-Art und Actionkomödie liefert der Plot um den "Ong-Bak" nur die Rahmenbedingungen für die Aneinanderreihung von Verfolgungsjagden und Schaukämpfen. Das hat sicherlich seine Schauwerte, erinnert jedoch in der simplen Handlung an die Karate-Filme der 80er und in der comicartigen Inszenierung mancher Prügelszenen gar an die Italofilme mit Bud Spencer und Terrence Hill - unabhängig von der virtuosen Komposition der ungetricksten Gewaltszenen. Doch auch die ausgefeilten Kämpfe mit grandiosen Stunt-Momenten können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Story äußerst dünn bleibt und einzig der Action-Nummernrevue dient. Wer darauf steht, wird jedoch durchaus mehr als ordentlich bedient.
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 6,7)


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