... newer stories
Dienstag, 31. März 2009
Irgendwo in Berlin (1946)
crizcgn, 19:56h
Die Kinder der zerstörten Stadt Berlin machen aus der Not eine Tugend und die Trümmerlandschaft zum Abenteuerspielplatz. Gustav erwartet mit seiner Mutter auf den Resten ihrer ehemaligen Großgarage die Rückkehr des Vaters aus der Gefangenschaft, damit der Neuaufbau beginnen kann. Doch als der Mann endlich da ist, weicht die Freude einer großen Enttäuschung - er ist physisch und psychisch ein Wrack. Die Kinder, allen voran der Bandenführer "Kapitän", beschimpfen ihn als dreckigen Jammerlappen. Einzig Freund Willi hält zu Gustav und kommt durch seine gutgemeinte Hilfe in Schwierigkeiten, die ihn das Leben kosten...
Der Trümmerfilm "Irgendwo in Berlin" ist einer der ersten Verfilmungen der UFA nach dem Krieg. Der Film von Gerhard Lamprecht (Emil und die Detektive - 1931) handelt von dem Schicksal der Jugend und ihrer zerrissenen Familien in den ersten Nachkriegstagen. Dabei zeigt er nicht nur die Orientierungslosigkeit der Kinder, sondern auch die heimgekehrten und gebrochenen Väter, die unter dem Trauma der Kriegserlebnisse leiden. Lamprechts Film erweist sich mit einfachen Mitteln als ein schon fast dokumentarischer Spiegel seiner Zeit.
Bewertung: 7/10

Der Trümmerfilm "Irgendwo in Berlin" ist einer der ersten Verfilmungen der UFA nach dem Krieg. Der Film von Gerhard Lamprecht (Emil und die Detektive - 1931) handelt von dem Schicksal der Jugend und ihrer zerrissenen Familien in den ersten Nachkriegstagen. Dabei zeigt er nicht nur die Orientierungslosigkeit der Kinder, sondern auch die heimgekehrten und gebrochenen Väter, die unter dem Trauma der Kriegserlebnisse leiden. Lamprechts Film erweist sich mit einfachen Mitteln als ein schon fast dokumentarischer Spiegel seiner Zeit.
Bewertung: 7/10

... link (0 Kommentare) ... comment
ZDF Zweiteiler:
Die Gustloff (2008)
Die Gustloff (2008)
crizcgn, 10:35h
Der junge zivile Fahrkapitän Hellmut Kehding (Kai Wiesinger) soll das Schiff "Die Gustloff" mit etwa 1500 Wehrmachtsangehörigen und fast 9000 Flüchtlingen sicher nach Kiel bringen. In Gotenhafen trifft er seine große Liebe Erika Galetschky (Valerie Niehaus) wieder, die als Marinehelferin in der Flüchtlingsaufnahme arbeitet. Unter den Flüchtlingen ist Lilli Simoneit (Dana Vávrová), die wie so viele schon wochenlang unterwegs ist. Ihre kleine Tochter hat die Flucht nicht überlebt und ihr 16jähriger Sohn Kalli (Willi Gerk) schwebt in ständiger Gefahr, als Soldat zum Volkssturm eingezogen zu werden. Lilli hat im Treck Marianne (Anja Knauer) aufgenommen, die mutterseelenallein herum irrt, hochschwanger. Sie hoffen wie Tausende anderer auch, auf der Gustloff in Sicherheit zu gelangen. Für Hellmut steht außer Frage, dass auch Erika mitfährt, doch deren Cousin Hagen Koch (Detlev Buck), Funker auf der Gustloff, besteht aus undurchsichtigen Gründen darauf, dass sie in Gotenhafen bleibt und ihren Dienst ableistet, zumal ihre Vorgesetzte, Berta Burkat (Ulrike Kriener), sie wegen fortgesetzter Eigenmächtigkeiten schon im Visier hat. Hellmuts Auftrag, möglichst viele Menschen mit der Gustloff in Sicherheit zu bringen, stößt beim militärischen Transportleiter der Fahrt, Korvettenkapitän Petri (Karl Markovic), auf erheblichen Widerstand. Er drängt auf ein vorzeitiges Auslaufen, um seine U-Boot-Männer schnellstmöglich zum Fronteinsatz nach Kiel zu bringen. Der NSDAP-Vertreter an Bord, Ortsgruppenleiter Escher (Alexander Held) ist nur daran interessiert, den Jahrestag der Machtergreifung an Bord angemessen zu feiern, ohne Rücksicht auf die Not der Menschen. Auch in Alt-Kapitän Johannsen (Michael Mendl) findet Hellmut keinen Verbündeten. Der verzagte, müde Fahrensmann ist als Schiffsführer entscheidungsunfähig, er will nur noch seine Haut retten. Die Sorge um die Sicherheit des Schiffes teilt Hellmut nur mit dem örtlichen Kommandeur einer Sicherungsdivision, Korvettenkapitän Leonberg (Francis Fulton-Smith), der aber zu dem von der U-Boot-Führung vorgegebenen Zeitpunkt der Ausreise keinen angemessenen Geleitschutz bereitstellen kann. Die größte Überraschung erlebt Hellmut als er sieht, dass auch sein Bruder, Kapitänleutnant Harald Kehding (Heiner Lauterbach) auf der Gustloff mitfahren wird. Die beiden sind seit Jahren zerstritten. Harald, der nach dem Abschuss seines U-Bootes unter einer schweren Bauchverletzung leidet, erfüllt in Gotenhafen für Hellmut undurchsichtige Aufgaben in der Sabotageabwehr. Noch beim Auslaufen am Mittag des 30. Januar 1945, erreicht die Schiffsführung ein dubios verschlüsselter Funkspruch. Harald befürchtet einen Anschlag und lässt das Schiff nach Sprengsätzen und Saboteuren durchsuchen.
Nach den Erfolgen von Zweiteilern wie "Die Flut" und "Dresden" versucht sich das ZDF mit einer aufwendigen (und teuren) Produktion an der Untergang des Schiffes "Wilhelm Gustloff" im Januar 1945. Und mit Joseph Vilsmaier hat man dafür einen erfahrenen Regisseur verpflichtet, der schon mit Filmen wie "Stalingrad" (1993), "Comedian Harmonists" (1997) oder "Der letzte Zug" (2006) sein Gespür für geschichtliche Themen beweisen konnte. So gelingt ihm auch erst einmal perfekt, die Unruhe in den letzten Kriegstagen darzustellen und verschiedene Schicksale miteinander zu verflechten. Besonders der erste Teil erweist sich als emotionale Achterbahn. Je mehr sich der Film aber den Unglück nähert, desto mehr verzettelt sich die Geschichte in klischeehaften Plattitüden, die ohnehin schon oberflächlichen Personenkonstellationen laufen ins Leere und ernsthafte Konflikte werden auf eindimensionales "Gut-Böse" reduziert. Das wäre noch nicht so schlimm, wenn die Katastrophe selbst mit ihren "Schauwerten" und auch der Emotionalität den Zuschauer erreichen würde. Genau das gelingt aber nicht. Auch wenn der Anschlag von viel zu langer Hand angekündigt war, kommt der Torpedo viel zu plötzlich und innerhalb von Sekunden bricht ein - für den Zuschauer kaum nachvollziehbares - Chaos aus, das sich vor allem in hektischen Zusammenschnitten von künstlicher Panik ausdrückt. Nicht nur dass die Figuren im Angesicht des Todes absolut unglaubwürdige Dinge tun, sie lassen dazu auch erschreckend platte Weisheiten vom Stapel, die schon ans Fremdschämen grenzen. In besten Momenten erinnern die Untergangsszenen an eine thematisch ähnliche Geschichte aus Hollywood, ein Vergleich der aber gleichzeitig aufzeigt, wie man es richtig und wie man es falsch macht. Der größte Fehler der "Gustloff" ist vielleicht, dass sich die Geschichte viel zu lange mit irgendwelchen künstlichen Konflikten aufhält und dann für die eigentliche Katastrophe - immerhin eine der größten der Seefahrtsgeschichte - kaum noch Zeit hat. Mit Wohlwollen kann man dem ZDF und den Produzenten gute Absichten und vor allem im ersten Teil auch überzeugende Ansätze bescheinigen. Leider gelingt es im Folgenden nicht, das Schicksal der Menschen durch die oberflächlichen Figurenkonstellationen glaubhaft zu personifizieren, oder auch sich von dem Vergleich mit einer entsprechenden Hollywood-Produktion abzusetzen.
Bewertung: 5,5/10

Nach den Erfolgen von Zweiteilern wie "Die Flut" und "Dresden" versucht sich das ZDF mit einer aufwendigen (und teuren) Produktion an der Untergang des Schiffes "Wilhelm Gustloff" im Januar 1945. Und mit Joseph Vilsmaier hat man dafür einen erfahrenen Regisseur verpflichtet, der schon mit Filmen wie "Stalingrad" (1993), "Comedian Harmonists" (1997) oder "Der letzte Zug" (2006) sein Gespür für geschichtliche Themen beweisen konnte. So gelingt ihm auch erst einmal perfekt, die Unruhe in den letzten Kriegstagen darzustellen und verschiedene Schicksale miteinander zu verflechten. Besonders der erste Teil erweist sich als emotionale Achterbahn. Je mehr sich der Film aber den Unglück nähert, desto mehr verzettelt sich die Geschichte in klischeehaften Plattitüden, die ohnehin schon oberflächlichen Personenkonstellationen laufen ins Leere und ernsthafte Konflikte werden auf eindimensionales "Gut-Böse" reduziert. Das wäre noch nicht so schlimm, wenn die Katastrophe selbst mit ihren "Schauwerten" und auch der Emotionalität den Zuschauer erreichen würde. Genau das gelingt aber nicht. Auch wenn der Anschlag von viel zu langer Hand angekündigt war, kommt der Torpedo viel zu plötzlich und innerhalb von Sekunden bricht ein - für den Zuschauer kaum nachvollziehbares - Chaos aus, das sich vor allem in hektischen Zusammenschnitten von künstlicher Panik ausdrückt. Nicht nur dass die Figuren im Angesicht des Todes absolut unglaubwürdige Dinge tun, sie lassen dazu auch erschreckend platte Weisheiten vom Stapel, die schon ans Fremdschämen grenzen. In besten Momenten erinnern die Untergangsszenen an eine thematisch ähnliche Geschichte aus Hollywood, ein Vergleich der aber gleichzeitig aufzeigt, wie man es richtig und wie man es falsch macht. Der größte Fehler der "Gustloff" ist vielleicht, dass sich die Geschichte viel zu lange mit irgendwelchen künstlichen Konflikten aufhält und dann für die eigentliche Katastrophe - immerhin eine der größten der Seefahrtsgeschichte - kaum noch Zeit hat. Mit Wohlwollen kann man dem ZDF und den Produzenten gute Absichten und vor allem im ersten Teil auch überzeugende Ansätze bescheinigen. Leider gelingt es im Folgenden nicht, das Schicksal der Menschen durch die oberflächlichen Figurenkonstellationen glaubhaft zu personifizieren, oder auch sich von dem Vergleich mit einer entsprechenden Hollywood-Produktion abzusetzen.
Bewertung: 5,5/10

... link (0 Kommentare) ... comment
Montag, 30. März 2009
DVDs - Frisch gepresst im April 2009
crizcgn, 21:39h
0104 Diary of the Dead (George A Romero)
0104 Perro Come Perro - Den Letzten fressen die Hunde
0204 Death Race
0204 Babylon AD
0204 U-900 (Atze Schröder)
0204 Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe
0204 Pakt der Bestien
0304 Nordwand
0304 Far Cry (Uwe Boll)
0304 Son of Sam
0304 Walled In
0604 The Warlords
0604 The good night (Danny DeVito)
0704 The Strangers
0904 Tintenherz
0904 Anonyma - Eine Frau in Berlin
0904 Poultrygeist - Night of the Chicken Dead
0904 House of D (Robin Williams)
0904 Quarantäne
0904 Dying Breed
0904 Boystown [OmU] (Pro-Fun)
0904 Dr House Staffel 4
0904 Psych (Staffel 2)
1604 Bedtime Stories
1704 Die Geschichte von Brandner Kaspar
1704 Das ultimative Geschenk
1704 Alphabet Killer
1704 Dead Heist
2204 Hell Ride (Dennis Hopper)
2204 Deception - Tödliche Versuchung (Ewan McGregor)
2304 Haven (Orlando Bloom)
2304 Lakeview Terrace (Samuel L Jackson)
2304 Splinter
2304 The Walker
2304 Wild Child
2304 So finster die Nacht
2404 Australia
2404 Shuttle - Endstation Alptraum!
2404 Teenage Champion - Go for Gold! (Zac Efron)
2804 Smart People (Dennis Quaid)
2904 Shelter [OmU] (Pro-Fun)

... link (0 Kommentare) ... comment
100% Kultfilm:
The big Lebowski (1998)
The big Lebowski (1998)
crizcgn, 20:06h
Jeff Lebowski (Jeff Bridges), den alle nur 'Dude' nennen, ist ein alter, kiffender Hippie und dazu auch noch ein fauler Sack. Sein alltägliches Leben beschreibt er selbst mit den Worten: "Ich mache so das übliche: Fahr ein bisschen durch die Gegend, bowle ein wenig rum und ab und zu schmeiß ich mir einen Trip ein". Mit seiner Faulenzerei ist es aber vorbei, als er mit seinem Namensvetter, dem Multimillionär Jeffrey Lebowski (David Huddleston), verwechselt wird und ein Haufen obskurer Leute von ihm Schulden eintreiben wollen, die seine (vermeintliche) Frau Bunny (Tara Reid) bei der halben Stadt hat. Bei der Suche nach Erklärungen hetzt der 'Dude' von einer Eskapade in die Nächste und versucht eine vermeindliche Entführung von Bunny aufzuklären. So trifft er einen Pornoproduzenten, deutsche Nihilisten, mit Maude Lebowski (Julianne Moore) eine feministische Künstlerin, und weitere, merkwürdige Persönlichkeiten. Tatkräftig unterstützt wird er dabei von seinen beiden nicht minder obskuren Bowlingkumpeln Johnny und Walter, mit denen der Dude sich über die mehr oder wenigen wichtigen Dinge des Lebens - auf eine unterhatsame Art und Weise - unterhält. Johnny (Steve Buscemi) hat in der Truppe nicht viel zu melden und wird laufend von Walter (John Goodman) fertiggemacht, der sich selbst mit seinem Vietnamtrauma rumplagt.
"Ich bin nicht Mr. Lebowski, Sie sind Mr. Lebowski. Ich bin der Dude!"
Im Gegensatz zu ihren jüngsten etwas fahrigen Werken, geben die berüchtigten Brüder Ethan und Joel Coen bei ihrem Klassiker richtig Gas. Die völlig skurilen Figuren dürfen sinnfreie aber absolut zitierfähige Oneliner von sich geben, allen voran der tierisch abgefuckte, aber obercoole Dude, dargestellt von einem großartig aufspielenden Jeff Bridges. Aber auch seine Kollegen, besonders John Goldman als durchgeknallter Vietnam-Veteran, können richtig auf den Putz hauen. Die Handlung passt vermutlich auf einen Bierdeckel, inklusive einer Handvoll offensichtlicher Wendungen. Dafür liefert der Film aber einen erinnerungswürdigen Moment nach der nächsten. Allein die völlig abgefahrene Drogen-Sequenz im letzten Drittel ist brilliant weil unglaublich. Aber irgendwie bietet jede Szene entweder geniale Dialoge, urkomischen Situationswitz oder eine abgefahrene Inszenierung - zumeist alles in einem. Und das macht einen Kultfilm ja aus!
Bewertung: 9/10 (Moviepilot Prognose 8,1)

"Ich bin nicht Mr. Lebowski, Sie sind Mr. Lebowski. Ich bin der Dude!"
Im Gegensatz zu ihren jüngsten etwas fahrigen Werken, geben die berüchtigten Brüder Ethan und Joel Coen bei ihrem Klassiker richtig Gas. Die völlig skurilen Figuren dürfen sinnfreie aber absolut zitierfähige Oneliner von sich geben, allen voran der tierisch abgefuckte, aber obercoole Dude, dargestellt von einem großartig aufspielenden Jeff Bridges. Aber auch seine Kollegen, besonders John Goldman als durchgeknallter Vietnam-Veteran, können richtig auf den Putz hauen. Die Handlung passt vermutlich auf einen Bierdeckel, inklusive einer Handvoll offensichtlicher Wendungen. Dafür liefert der Film aber einen erinnerungswürdigen Moment nach der nächsten. Allein die völlig abgefahrene Drogen-Sequenz im letzten Drittel ist brilliant weil unglaublich. Aber irgendwie bietet jede Szene entweder geniale Dialoge, urkomischen Situationswitz oder eine abgefahrene Inszenierung - zumeist alles in einem. Und das macht einen Kultfilm ja aus!
Bewertung: 9/10 (Moviepilot Prognose 8,1)

... link (0 Kommentare) ... comment
London to Brighton (2006)
crizcgn, 11:57h
Genau 24 Stunden hat Derek (Johnny Harris) Zeit, um Kelly (Lorraine Stanley) und Joanne (Georgia Groome) wieder aufzutreiben. Er war es nämlich, der die Londoner Prostituierte und die kleine Ausreißerin zu seinem wichtigsten Kunden geschickt hatte. Der reiche Perversling mit den speziellen Wünschen hatte wieder einmal nach ganz jungem, unverbrauchten Fleisch verlangt. Und die 12jährige Joanne brauchte dringend Geld. Jetzt sind das Mädchen und ihre ungewöhnliche Beschützerin auf der Flucht. Und in 24 Stunden wird irgend jemand büßen für das, was geschehen ist.
Wer von "London to Brighton" einen typisch britischen Gangsterfilm mit comicesken Blutorgien und zynischem Unterton erwartet, wird enttäuscht sein. Vielmehr erzählt Paul Andrew Williams in seinem Low-Budget Film ein emotionales Drama, das sich zwar einiger Thriller-Elemente wie manipulative Rückblenden bedient, aber auf inszenatorische Spielereien in der Tradition eines Guy Richie weitestgehend verzichtet. Sein Augenmerk liegt ganz auf den Personen und der Geschichte, wie es zu dem Drama kommen konnte, und dieser emotionalen Sicht ordnet er seine stilistischen Mittel unter. Dank überzeugender Darsteller (wobei besonders die 14-jährige Georgia Groome mit ihrer Intensität überrascht) ist ihm ein für einen Low-Budget Film ungewöhnliches und vor allem glaubhaftes Stück Brit-Kino gelungen.
Bewertung: 7/10

Wer von "London to Brighton" einen typisch britischen Gangsterfilm mit comicesken Blutorgien und zynischem Unterton erwartet, wird enttäuscht sein. Vielmehr erzählt Paul Andrew Williams in seinem Low-Budget Film ein emotionales Drama, das sich zwar einiger Thriller-Elemente wie manipulative Rückblenden bedient, aber auf inszenatorische Spielereien in der Tradition eines Guy Richie weitestgehend verzichtet. Sein Augenmerk liegt ganz auf den Personen und der Geschichte, wie es zu dem Drama kommen konnte, und dieser emotionalen Sicht ordnet er seine stilistischen Mittel unter. Dank überzeugender Darsteller (wobei besonders die 14-jährige Georgia Groome mit ihrer Intensität überrascht) ist ihm ein für einen Low-Budget Film ungewöhnliches und vor allem glaubhaftes Stück Brit-Kino gelungen.
Bewertung: 7/10

... link (0 Kommentare) ... comment
DVD Reloaded
Fandango - Members Only (2000)
Fandango - Members Only (2000)
crizcgn, 10:45h
Welcome to Clubland, zum Rave in unwirklichen Welten. Hier tanzen die Menschen im Rhythmus der neuesten Musik und werfen Pillen für ein paar Stunden Glückseligkeit ein.
Welcome to Clubland, dem Zuhause der durchgeknallten Shirley Maus (Nicolette Krebitz), die von einer Karriere als Model träumt. Ihr Freund Lupo (Richy Müller) ist Chef des besten Clubs der Stadt. Er hat sein Leben und seine Umwelt im Griff. Nur Shirley kann ihn richtig aus der Fassung bringen. Sunny Sunshine (Moritz Bleibtreu), noch vor kurzem angesagtester DJ, hat sich aus diesem synthetischen Night-Club-Wahnsinn ausgeklinkt. Er hat eigentlich genug von all dem, als ihm die völlig aufgelöste Shirley in die Arme läuft. Er ahnt noch nichts vom Duke (Corinna Harfouch), bei dem Shirley und Lupo noch eine offene Rechnung zu begleichen haben, und er weiß vor allem noch nicht, wie nah er schon dran ist am totalen Fandango ...
"Fandango" ist der deutsche Versuch, den Groove aus den Techno Clubs auf die Kinoleinwand zu bringen. Doch von einem Technofilm erwartet man mehr als eine typisch deutsche, dämliche Story. Nämlich heisse Rhythmen und schnelle und grelle Bilder von feiernden Menschen. "Fandango" möchte trendsetzend sein. Er ist jedoch langatmig und unglaubwürdig mit verschenktem Schauspiel Potential. Ihm fehlt einfach der Groove. (Kommentar 05/2001)
Bewertung: 2,5/10

Welcome to Clubland, dem Zuhause der durchgeknallten Shirley Maus (Nicolette Krebitz), die von einer Karriere als Model träumt. Ihr Freund Lupo (Richy Müller) ist Chef des besten Clubs der Stadt. Er hat sein Leben und seine Umwelt im Griff. Nur Shirley kann ihn richtig aus der Fassung bringen. Sunny Sunshine (Moritz Bleibtreu), noch vor kurzem angesagtester DJ, hat sich aus diesem synthetischen Night-Club-Wahnsinn ausgeklinkt. Er hat eigentlich genug von all dem, als ihm die völlig aufgelöste Shirley in die Arme läuft. Er ahnt noch nichts vom Duke (Corinna Harfouch), bei dem Shirley und Lupo noch eine offene Rechnung zu begleichen haben, und er weiß vor allem noch nicht, wie nah er schon dran ist am totalen Fandango ...
"Fandango" ist der deutsche Versuch, den Groove aus den Techno Clubs auf die Kinoleinwand zu bringen. Doch von einem Technofilm erwartet man mehr als eine typisch deutsche, dämliche Story. Nämlich heisse Rhythmen und schnelle und grelle Bilder von feiernden Menschen. "Fandango" möchte trendsetzend sein. Er ist jedoch langatmig und unglaubwürdig mit verschenktem Schauspiel Potential. Ihm fehlt einfach der Groove. (Kommentar 05/2001)
Bewertung: 2,5/10

... link (0 Kommentare) ... comment
Neu auf DVD:
Jacob Matschenz in '2er ohne'
Jacob Matschenz in '2er ohne'
crizcgn, 09:58h
Als Ludwig (Jacob Matschenz) ins Leben des 17-jährigen Johann (Timo Mewes) tritt, ist nichts mehr so wie früher. Die Gymnasiasten eint vor allem ihre Leidenschaft fürs Sportrudern, und auf ihrem schnittigen "Zweier ohne Steuermann" erkämpfen sie sich im Gleichtakt Sieg um Sieg. Doch der schnelllebige Ludwig will mehr: Wie Zwillinge tritt das Duo fortan auf dem Schulhof und im Ruderverein auf, mit Glatze und in den gleichen Klamotten. Was ihre Umwelt verstört, schweißt die sportiven Halbwüchsigen nur umso mehr zusammen. Doch dann verliebt sich Johann in Ludwigs sanfte Schwester Vera (Sophie Rogall). Heimlich müssen sich beide treffen, um den Bruder und Gefährten nicht gegen sich aufzubringen. Trotzdem scheint dieser von der Liaison zu ahnen. Nichts ist mehr so wie es war ...
Jobst Oetzmann, Regisseur von diversen Fernsehfilmen und Folgen der "Tatort"-Reihe, erzählt die Geschichte einer jungen Männerfreundschaft, die schnell ausser Kontrolle gerät, nach einer Novelle von "Spiegel"-Redakteur Dirk Kurbjuweit ("Die Einsamkeit der Krokodile"). Dabei gelingt ihm ein atmosphärisch dichter, aber symbolisch überstrapazierte Film, die in der Inszenierung überzeugt, aber durch seine Offensichtlichkeit abflacht. Jegliche offene Frage muss überdeutlich erklärt werden, wenn nicht durch die Handlungen, dann spätestens durch die Off-Erzählung der Hauptperson. Sein großes Plus ist allerdings die hervorragende Leistung der beiden jungen Hauptdarsteller, die mit ihrem imposanten Spiel den Film über weite Strecken und auch manche Klischeehaftigkeit tragen.
Bewertung: 6/10

Jobst Oetzmann, Regisseur von diversen Fernsehfilmen und Folgen der "Tatort"-Reihe, erzählt die Geschichte einer jungen Männerfreundschaft, die schnell ausser Kontrolle gerät, nach einer Novelle von "Spiegel"-Redakteur Dirk Kurbjuweit ("Die Einsamkeit der Krokodile"). Dabei gelingt ihm ein atmosphärisch dichter, aber symbolisch überstrapazierte Film, die in der Inszenierung überzeugt, aber durch seine Offensichtlichkeit abflacht. Jegliche offene Frage muss überdeutlich erklärt werden, wenn nicht durch die Handlungen, dann spätestens durch die Off-Erzählung der Hauptperson. Sein großes Plus ist allerdings die hervorragende Leistung der beiden jungen Hauptdarsteller, die mit ihrem imposanten Spiel den Film über weite Strecken und auch manche Klischeehaftigkeit tragen.
Bewertung: 6/10

... link (0 Kommentare) ... comment
Jacob Matschenz im Moviepilot-Filmcheck
crizcgn, 09:03h
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories