Samstag, 13. Juni 2009
American Pie - Die Saga
Die Pennäler-Klamotte "American Pie" sorgt Ende der 90er für ein kurzzeitiges Genre-Revival der Teenie-Komödie zwischen "Beverly Hills 90210"-Romantik und "Eis am Stiel"-Klamauk. Der unglaubliche Erfolg des ersten Teils zieht nicht nur (bis dato) fünf Fortsetzungen nach sich, sondern auch Filme wie "Road Trip", "Party Animals", "Eurotrip" oder "Die Regeln des Spiels".

American Pie - Heißer Apfelkuchen (1999)

Vier Freunde, ein Problem: Jim (Jason Biggs), Kevin (Thomas Ian Nicholas), Oz (Chris Klein) und Finch (Eddie Kaye Thomas) droht der zweifelhafte Ruhm, als sexuelle Loser in die Annalen der Highschool einzugehen. Als auf einer Party des prolligen Klassen-Playboys Stifler (Seann William Scott) auch noch der Möchtegern-Macho Sherman (Chris Owen) von ersten Sex-Erlebnissen schwärmt, schliessen die männlichen "Jungfrauen" einen verzweifelten Pakt: Bis zum Abschlussball in wenigen Wochen müssen alle Vier ihre Unschuld verloren haben. So versucht jeder auf seine Weise, seinen Mann zu stehen. Wobei das Quartett mit ungehöriger Kreativität kläglich zu scheitern droht ...

Diese pubertäre Teenie-Klamotte gehört nicht wirklich zu den wichtigen Filmen von 1999, entwickelt sich seinerzeit aber irgendwie durch Mundpropaganda zum überaschenden "Must-see" des Jahres. Und der Film hält was sein Ruf verspricht: urkomisch ausgespielte Teenager-Probleme wechseln mit grenzdebilen Pennäler-Peinlichkeiten, und zwar in einer derart charmanten Art, die auch den lachen läßt, der normalerweise eher die Nase rümpfen würde bei soviel Flachwitz. Heimlicher Hauptdarsteller neben Jason Biggs und dem Apfelkuchen ist schon jetzt Eugene Levy als Jims Dad.
Bewertung: 7,5/10


American Pie 2 (2001)

Ein Jahr nach jenen schicksalhaften Ereignissen beim Highschool Abschlussball will die gesamte Gang den Sommer zusammen verbringen. Diesmal wird ein auf den ersten Blick schlichtes Strandhaus in die ultimative Party-Zentrale verwandelt. Fünf Typen entdecken, dass Freundschaft - genau wie Sekundenkleber - zusammenhält. Fünf Mädchen erkunden die Geheimnisse der Liebe ... und das "Gesetz der Drei". Den Freunden steht ein Sommerurlaub bevor, den keiner von ihnen so schnell vergessen wird!

Die erste Fortsetzung macht im Grunde da weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat, nur gilt es dieses Mal neben dem Sex auch die Liebe zu entdecken. Das gibt dem Film zwar unangebrachten Tiefgang, aber da es den Machern gelingt, wirklich die gesamte Truppe des ersten Teils - inklusive Dad Noah und Stifler - wiederzuverpflichten, ist zumindest der Spaßfaktor auch ohne wirkliche neue Ideen ungebrochen hoch. Nur der Apfelkuchen bleibt dieses Mal aussen vor!
Bewertung: 6,5/10


American Pie - Jetzt wird geheiratet (2003)

Nach den Ereignissen in Teil 2 will Jim seine große und erste Liebe Michelle (Alyson Hannigan) heiraten. Und da dies Abschiednehmen vom süßen Junggesell(inn)endasein heißt, soll zumindest die Feier zum unvergesslichen Ereignis werden. Was in diesem Fall nichts anderes bedeutet als Chaos total! Stifler organisiert nämlich die Junggesellenparty - Stripperinnen inklusive -, Jims ahnungsloser Vater spart nicht mit guten Ratschlägen, Michelles kleine Schwester verdreht Finch wie Stifler den Kopf und dann ist da auch noch die Sache mit der großen, haarigen Hochzeitstorte.

Die Macher schaffen es tatsächlich, wieder eine Schippe draufzulegen und der Story mit der Hochzeit noch ein paar neue Seiten abzugewinnen. Immer mehr in den Mittelpunkt gerät dabei das charmante Ekel Stifler, der sich dieses Mal so einiges leistet wie z.B. einen Tanz-Wettkampf mit einigen schwulen Travoltas. Allerdings unterschreitet er mit dem Kot-Alarm deutlich die Geschmacksgrenze des fäkalen Humors. Oz hat sich derweil aus dem inzwischen mehr oder weniger erwachsenenen Quintett verabschiedet. Insgesamt überzeugt der dritte Teil und schließt eine eigentlich gelungene Trilogie perfekt ab.
Bewertung: 7/10




American Pie: Band Camp - Die nächste Generation (2005)

Matt Stifler (Tad Hilgenbrink) will seinem älteren Bruder, dem legendären Steve Stifler nacheifern, um bei dessen "Stiffmeister Productions" mitmachen zu dürfen - heimlich gedrehte Videos von nackten Mädels. Als er bei einem klassischen Stiffmeister-Streich (er und seine Kumpels besprühen die Instrumente der Schul-Band mit Pfefferspray) erwischt wird, schickt ihn Sherman (Chris Owen), ehemaliger Mitschüler Steves und inzwischen Schülerberater, zur Strafe mit allen Langweilern des Schulorchesters ins "Band Camp". Matt installiert überall im Camp versteckte Kameras, um die knackigen Rundungen der sogenannten "Bandies" zu filmen. Dass er sich zu diesem Zweck mit einigen von ihnen anfreunden muss und sich dann auch noch in seine alte Schulfreundin Elyse (Arielle Kebbel) verliebt, passt ihm gar nicht in den Kram. Während dieser schwierigen Zeit hilft ihm Jims Dad, der mittlerweile der Manieren- und Konfliktregelungsoffizier des Camps ist.

Frei nach dem Motto, dass man eine Kuh noch melken muss solange sie noch nicht tot ist, wird die Reihe mehr oder weniger fortgesetzt, wobei man jetzt direkt für den DVD-Markt produziert. Von der alten Generation ist niemand mehr dabei ausser der "Shermanator" in seiner Nebenrolle und der unvermeidliche Eugene Levy. Auch die Handlung bewegt sich ideenlos und ohne rechten Biss in die absolute Seichtigkeit. Dafür punktet der Film mit einem gutaufgelegten Tad Hilgenbrinck als Bruder vom "Stiffmeister" Steve, der sich auch für keine Peinlichkeit zu schade ist. Schade nur fürs Sex-Image, dass der Jungdarsteller kurz darauf ebensolches tut für den schwulen Coming-Out Film "Chance` Highschool Abenteuer". ;-)
Bewertung: 5/10




American Pie pres The Naked Mile - Nackte Tatsachen (2006)

Die Familienehre der Stiflers ist ernsthaft gefährdet - Erik (John White) könnte als erster Stifler jungfräulich von der High School gehen! Bereits seit zwei Jahren geht er mit der süßen Tracy (Jessy Schram), doch die weigert sich standhaft, mit ihrem Freund zu schlafen, worauf selbst die Freundinnen ihr prophezeien, dass er sie verlassen werde. Nach einem kolossal missglückten Entjungferungs-Versuch stellt Tracy Erik in ihrer Verzweiflung fürs Wochenende einen „Schuld-Freipass“ aus. Eriks Freunde Ryan (Ross Thomas) und Mike (Jake Siegel) sind begeistert, und gemeinsam machen sie sich auf nach Michigan zu Cousin Dwight (Steve Talley) und der legendären "Naked Mile", wo hunderte Studenten nach ihrer Zwischenprüfung Dampf ablassen, indem sie nackt über den Campus laufen.

Das Event der "Nackten Meile" basiert tatsächlich auf einer (obgleich mittlerweile verbotenen) Tradition der Universität von Michigan. Verboten gehört auch das geradezu skupellose Ausschlachten eines ehemalig erfolgreichen Franchise, dass sich nur noch von einer schwachen Zote zur nächsten hangelt, ohne Rücksicht auf Figuren oder Timing, und dabei den Charme einer Giesskanne hat. Wenn der grausam blödsinnige Fäkal-Schund auf Softporno-Niveau nur nicht genau deshalb irgendwo - mit ganz zugekniffenen Augen - schon wieder Spaß machen würde.
Bewertung: 5,5/10


American Pie pres Beta House - Die College-Clique (2007)

Erik, Ryan und Cooze kommen aufs College und wollen unbedingt der Bruderschaft des Beta-House beitreten, die von Eriks legendärem Cousin Dwight geleitet wird und für ihre ausschweifenden Partys berüchtigt ist. Dazu müssen sie sich aber zuerst einer Reihe von Aufgaben stellen. Unter anderem sind das: Von einer Stripperin ein Autogramm auf den nackten Hintern holen, der verfeindeten Vereinigung der Geeks einen Strauß in das Haus bringen oder aus demselben Haus etwas zu klauen. Während die Kumpels den Aufgabenkatalog abarbeiten, kommt ihnen immer die Geeks dazwischen. Die Streber und zukünftigen Millionäre sind gar nicht begeistert von den feierwütigen Konkurrenten und fordern sie ihrerseits zu einem Wettstreit auf.

Mit der Clique aus Teil Fünf gelingt es ein weiteres Mal das eh schon bodenlose Niveau noch einmal tieferzulegen. Zwischen Titten-Wippen, Sperma-Wettkämpfen und Koma-Saufen ist absolut kein Platz mehr für so etwas ähnliches wie eine sinnvolle Story. Die Macher übertreiben es gar derart mit dem Brachial-Sex und den Fäkal-Schlachten, dass der Film tatsächlich mit FSK-18 eingestuft wird und damit als Softporno durchgeht. Das allerdings ist jetzt irgendwie auch schon wieder geil. Dann hätte man bei der Altersfreigabe aber nun auch richtig zeigen können wie allen Beteiligten das Sperma um die Ohren fliegt.
Bewertung: 6,5/10


American Pie - Beta House-Crew auf NGTV (YouTube)



Für 2009 ist bereits angekündigt: "American Pie pres Book of Love" mit einem völlig neuen Cast neben dem unvermeindlichen Eugene Levy. Kevin M. Horton, Bug Hall und Brandon Hardesty spielen drei Freunde, die ihre Männlichkeit unter Beweis stellen müssen und dazu einen in der Bücherei gefundenen "Liebes"-Führer nutzen. Mehr über den Comedian Kevin M. Horton auf seiner Homepage!

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DVD Reloaded
Der Fall Mona (2000)
Als in dem amerikanischen Dörfchen Verplanck eines Morgens die von allen Einwohnern gleichermaßen verhasste Mona Dearly (Bette Midler) im Wagen in den Hudson-River stürzt, geht geradezu Erleichterung durchs Dörfchen. Auf diese Frau war keiner gut zu sprechen. Sheriff Wyatt Rash (Danny DeVito) beginnt seine Ermittlungen, wohl wissend, dass in Verplanck niemand der grässlichen Mona auch nur eine Träne nachweint. Überdies ist schnell klar, das es kein Unfall war. Irgendwer hat vorsätzlich die Bremsleitungen des Wagens außer Kraft gesetzt. Nur wer könnte den Mord begangen haben? In Frage kommen nicht wenige! Da sind zum Beispiel Monas Ehemann Phil (William Fichtner), ein Weichei, sein verblödeter Sohn Jeff (Marcus Thomas), aber auch die sexversessene Kellnerin Rona (Jamie Lee Curtis). Allerdings deutet schnell einiges darauf hin, dass ausgerechnet des Sheriffs zukünftiger Schwiegersohn Bobby Calzone (Casey Affleck) derjenige gewesen sein könnte, der Monas Bremskabel durchschnitten hat. Aber kann ein Sheriff und liebender Vater verantworten, das seine entzückende Tochter Ellen (Neve Campbell) ihren Hochzeitstag an der Seite ihres Bräutigams im Knast verbringt?

Bei dieser rabenschwarzen Komödie ist eigentlich ziemlich schnell egal, wer nun wirklich für den Tod Monas verantwortlich ist. Viel mehr vergnügt man sich über die Mauscheleien und Intrigen der Einwohner, die irgendwie alle ihr eigenes Ding drehen. Danny DeVito hat als Sheriff Rash ganz schön zu tun, um den Überblick zu behalten, während der Zuschauer sich köstlich über die Verschrobenheiten der Einwohner amüsieren kann. Besonderes Vergnügen bereitet dabei, wenn sich Schauspieler wie Bette Midler oder Jamie Lee Curtis mit Mut zur Häßlichkeit in ihren Rollen richtig schön austoben können. "Der Fall Mona" ist eine völlig unterschätzte Kriminal-Farce, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
(Original-Kommentar 10/2001) - Bewertung: 8/10


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Freitag, 12. Juni 2009
Neu auf DVD:
The Women - Von großen und kleinen Affären
Die Demütigung sitzt tief: Nicht nur, dass die Modedesignerin Mary (Meg Ryan) von ihrer Kosmetikerin erfahren muss, dass ihr Mann sie mit einer Parfumverkäuferin (Eva Mendes) betrügt – die Geschichte landet auch noch in der Klatschpresse. Marys perfekte Welt, die bislang vor allem aus Shopping und Einladungen bestand, droht auseinander zu brechen. Doch wofür hat man beste Freundinnen? So schließen sich Sylvie (Annette Bening), Alex (Jada Pinkett Smith) und Edie (Debra Messing) zusammen, um ihre Mary zu rächen – auch wenn dabei nicht immer alles nach Plan läuft...

Zickenalarm mit Botox-Garantie! Die Neuinterpretation der gleichnamigen Komödie aus den 30ern wildert ziemlich im RomCom-Metier von "Sex and the City", um das entsprechende (weibliche) Klientel anzusprechen. Dank der flotten Inszenierung und einiger frecher Dialoge gelingt das überraschend gut und entwickelt teilweise sogar Screwball-Qualitäten. Besonders die boshaften Seitenhiebe auf weibliche Klischees und die Schönheitsideale (gerade im Anbetracht von Meg Ryans Plastik-Gesicht) sorgen auch beim Zuschauer ausserhalb der Zielgruppe für Spaß. An einen wirklichen Kultfilm wie "Club der Teufelinnen" kommt der Film allerdings nicht heran (trotz Cameo-Auftritt von Bette Midler). Dafür wirkt die künstliche Zickigkeit auf Dauer etwas ermüdend, ebenso wie die künstliche Schönheit der Darstellerinnen. Für einen lustigen Frauenabend mit viel Prosecco reicht das aber allemal.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 4,5)


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Neu auf DVD:
David Duchovnys 'House of D' (2004)
Tom Warshaw (David Duchovny) lebt als Illustrator in Paris. Aufgewachsen ist Tommy (Anton Yelchin) jedoch in New York bei seiner alleinerziehenden Mutter (Téa Leoni). Als Junge war er mit dem Pförtner Pappass (Robin Williams) von der katholischen Schule befreundet und hat mit ihm zusammen als Bote für einen Fleischer gearbeitet. Damals machte er die Bekanntschaft von Lady Bernadette (Erykah Badu), die im Frauengefängnis "House Of D" einsaß. Mit ihr konnte er problemlos sprechen, wenn er auf der Straße vorbeilief. Als Erwachsener holen ihn nun die Geschehnisse aus seiner Kindheit ein.

Eigentlich könnte das mit dem "House of D" eine runde Sache sein: ein Junge, der einerseits die Jugend genießt, andererseits aber unter der Tablettensucht seiner Mutter leidet, die den Tod ihres Mann nicht verwinden kann. Seine Nöte schreit der Junge durch die Gasse eine Gefängniswand hoch, ohne dass sich irgendwelche Nachbarn beschweren. Im Erwachsenensein treiben ihn die Familiensorgen erneut dazu, die unbekannte Zuhörerin aufzusuchen. David Duchovny liefert in seinem Kinodebüt als Regisseur eine anrührende Geschichte, die vor allem mit einer flotten Inszenierung und gut aufgelegten Darstellern überzeugen kann. Neben Duchovny selbst und seiner Ex-Ex-Frau Téa Leoni als seine Mutter sind es vor allem Hollywoods heutiger Shootingstar Anton Yelchin ("Star Trek" - "Terminator IV") und natürlich der brilliante Robin Williams, die gross aufspielen können. Der Plot selbst bleibt allerdings ziemlich banal und ziellos. Die kleinen Episoden aus dem Leben des Jungen sind zwar kurzweilig und sorgen für Unterhaltung, der eigentliche Handlungsbogen tritt aber zumeist auf der Stelle und läuft auf nichts anderes hinaus ausser einem harmonisches Familienbild zum Abspann. Das macht den Film zwar zu einem sympatischen Drama, bei dem der Zuschauer sich wohlfühlen kann, lässt ihn aber selten über das Belanglose hinauskommen.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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Neu auf DVD:
Shortcut to happiness (2003)
Eigentlich kann man sich gut vorstellen, dass der Teufel im New York von heute bisweilen seine Finger im Spiel zu haben scheint. Doch an so etwas denkt der unglückliche, weil erfolglose Schriftsteller Jabez Stone (Alec Baldwin) zunächst nicht, als eine verführerische Schöne (Jennifer Love Hewitt) plötzlich in sein Leben tritt - und zwar genau in dem Moment, als er seinen absoluten Tiefpunkt erreicht hat. Während er nicht mal Geld für Hundefutter hat und alle Versuche, seinen Roman zu veröffentlichen, scheitern, wird sein bester Freund Julius Jenson (Dan Akroyd) plötzlich als Autor erfolgreich. Als die Verführerin ihm einen teuflischen Pakt vorschlägt, zögert der Verzweifelte deshalb nicht lange und verkauft ihr seine Seele - im Gegenzug für zehn Jahre voller Ruhm, Einfluss, Frauen und Geld. Doch die Zeit vergeht wie im Flug und Jabez wird nicht glücklich, denn echte Gefühle und wirkliche Anerkennung bleiben ihm versagt. Als es schon fast zu spät ist, wendet er sich an den berühmten Verleger Daniel Webster (Anthony Hopkins), der ihn bei Gericht im Kampf um seine Seele vor dem Teufel verteidigen soll.

Auch wenn der Film als Remake (oder Fortsetzung?) eines 40er-Jahre-Streifens mit Namen "Der Teufel und Daniel Webster" (in dem Webster die Hauptfigur war) gilt, die Geschichte um die verkaufte Seele ist viel älter und wurde schon von Goethe in seinem "Faust" verarbeitet. Was die Macher in diesem Werk von 2003 aus dem Stoff gemacht haben, ist allerdings eine fade Mischung aus Fantasy-Drama und seichter Komödie, die nicht wirklich komisch beginnt, um dann immer mehr abzubauen. Es wird schon seine Gründe haben, dass Regisseur Alec Baldwin dem Endergebnis seinen Namen verweigerte und an den berüchtigten Alan Smithee (das erfundene Regie-Pseudonym) abtrat. Selbst wenn es sich bei dieser verspäteten Veröffentlichung um eine (laut Baldwin) verstümmelte Fassung handeln mag, ist es kaum vorstellbar, dass diese vorhersehbare Seichtigkeit an Nichts in irgendeiner Version überzeugen könnte. Ich zumindest habe nach einer hoffnungsvollen Halbzeit begonnen, gelangweilt nebenbei aufzuräumen. Wer eine überzeugendere Variante des Themas sehen will, sollte sich besser an den Film "Teuflisch" mit Brendan Fraser halten. Schade um das massiv verschenkte Schauspiel-Potential!
Bewertung: 2,5/10 (Moviepilot Prognose 3,5)


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Smiley Face - Was für ein Trip...! (2007)
Jane (Anna Faris) ist Möchtegern-Schauspielerin und kifft was das Dope so hergibt. Ihr Mitbewohner Steve (Danny Masterson) ist ein absoluter Science-Fiction-Nerd und nicht unbedingt der Typ, mit dem Jane gerne rumhängt. An einem friedlichen Morgen gibt sie sich vor einem Casting-Termin mal wieder die volle Dröhnung und stillt den "Fress-Flash" unglücklicherweise nichtsahnend mit den Hasch-Muffins ihres Mitbewohners. Es folgt eine wilde Odyssee quer durch Los Angeles, bei der sich Jane zahlreichen eingebildeten, aber auch wirklichen Gefahren stellen muss ... und wie zur Hölle kommt sie auf das Riesenrad?

"Smiley Face" ist wie eine Tüte Bonbons: knallbunt und süss, aber auch äußerst klebrig. Die Inszenierung von Gregg Arakis ("Mysterious Skin") strotzt vor grellen Ideen und kann mit seinen abstrakten Einfällen überzeugen. Besonders das Spiel von Anna Faris, bekannt aus der "Scary Movie"-Reihe, sorgt für ein quitschfideles Vergnügen. Das Mädchen liefert grossartige Monologe für die Zitatensammlung, und reicht dabei an die mimische Bandbreite eines Jim Carreys heran. Hinzu kommen überraschende Nebendarsteller wie Adam Brody ("O.C. California") und John Krasinski ("The Office") als Verehrer Brevin, sowie Edel-Cameos wie Danny Trejo ("From Dusk till Dawn"). Auch der Soundtrack (mit Songs von The Stone Roses, The Chemical Brothers, Scissor Sisters und Talking Heads) passt wie "Faust aufs Auge". Trotzdem lässt es sich nicht leugnen, dass der Film über einen abgedrehten Drogentrip von seinen durchgeknallten Momenten lebt und darüber hinaus eigentlich nicht viel zu erzählen hat. Vor allem zum Ende hin läuft die Geschichte ziemlich ins Leere. Insofern lässt die vergnügliche Wirkung von "Smiley faces" mit dem Genuss auch ziemlich schnell wieder nach, nicht ohne ein Fülle-Gefühl ohne sonderlichen Nährwerte zu hinterlassen - wie übersüsse Bonbons halt.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


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