Donnerstag, 30. Juli 2009
Paris, Paris - Monsieur Pigoil auf dem Weg zum Glück
Mitte der 30er Jahre in Paris. Die Belegschaft des Musiktheaters „Chansonia“, kämpft darum, das geschlossene Haus mit einer eigenen Show wieder zu eröffnen – allen voran die drei Freunde Pigoil (Gérard Jugnot), Milou (Clovis Cornillac) und Jacky (Kad Merad). Als Pigoil das Sorgerecht von seinem Sohn Jojo (Maxence Perrin) entzogen wird, bricht für den arbeitslosen Bühnenarbeiter eine Welt zusammen. Die Show muss zum Erfolg werden, denn nur so hat er eine Chance, seinen Sohn zurückzubekommen. Mit der jungen Sängerin Douce (Nora Arnezeder) finden sie einen echten Star – doch auf Douce hat nicht nur Milou, sondern auch Galapiat, der Obergangster des Viertels, ein Auge geworfen. Nach einem anfänglichen Reinfall holen sich Douce und die Männer des „Chansonia“ Hilfe vom legendären Monsieur Radio (Pierre Richard), einem ehemaligen Starkomponisten. Mit seiner Hilfe stellen sie eine Show auf die Beine, wie sie Paris noch nie gesehen hat!

Christophe Barratiers Musik-Drama "Faubourg 36" könnte ganz großes Kino sein über den Untergang und den Wiederaufstieg des (im Original) titelgebenden Varietés. In malerischer Paris-Kulisse der 30er Jahre zeichnet der Regisseur, der zuvor mit "Die Kinder des Monsieur Mathieu" einen internationalen Erfolg hatte, eine naive Bühnen-Nostalgie zwischen gängigen Theater-Klischees und Motiven aus "Moulin Rouge". Dabei spinnt er ein Netz aus naiven Episoden und letztendlich harmlosen Konflikten. Dass es dabei nicht zum großen Drama reicht, ist einer der Schwächen des Films. Viel zu belanglos gestaltet sich die Aneinanderreihung von Problemen, die sich schnell wieder in Luft auflösen. Ein roter Handlungsfaden, um den Zuschauer für das Geschehen zu interessieren, fehlt fast völlig. Im vorletzten Akt, vor dem großen Finale, verkommt der Plot gar zur überlangen Nummernrevue. Nicht dass der Film nicht auf altmodische Art und Weise eine Menge Charme versprüht, die großartigen Schauspieler tun ihr Übriges dazu, aber der rechte Funkte mag irgendwie nur in einzelnen Momenten auf den Zuschauer überspringen.
Bewertung: 6/10


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Sideline Secrets (2004)
Mit einer hübschen Freundin an seiner Seite, steht der Highschool-Schülers Devon Tyler (James Townsend) als Klassenbester kurz vor seinem Abschluss - alles scheint perfekt für Ihn zu laufen. Aber unter der Oberfläche ist nichts so, wie es scheint. Devons erwachendes Bewusstsein für seine schwule sexuelle Identität, die ständigen, lautstarken Auseinandersetzungen seiner sich bekriegenden Eltern und das arrogante Verhalten seiner Freundin machen die Situation schon kompliziert genug. Als dann unverhofft auch noch der neuer Mitschüler Brian (Alex Wilson) mit absolutem Traumprinz-Potenzial in Devons Leben stolpert, werden die Dinge für Devon nicht gerade einfacher ...

Wirklich ernst nehmen kann man dieses Homo-Drama nicht. Viel zu oberflächlich die standartisierte Handlung, zu hölzern sind die Dialoge und zu abgenutzt ist der gesamte Coming-Out-Plot. Vor allem das "Ich bin nicht schwul! Ich bin nicht schwul! Ich bin nicht schwul! - Okay fick mich!"-Klischee hat man schon in unzähligen Filmen vorher gesehen - und zwar wesendlich spektakulärer. Da die Inszenierung zudem äußerst altbacken und das Schauspiel auch nur laienhaft ist, hat der Film eigentlich nicht viel zu bieten. Der aufgesetzte Crime-Plot zum Ende wirkt geradezu lächerlich - und schließt die anderen Storylines zudem nicht einmal sinnvoll ab. Zumindest merkt man dem Film die guten Absichten an und auch die Jungdarsteller sind erfrischend unbefangen. Dafür hat "Sideline Secrets" sich immerhin ein paar Sympathie-Punkte verdient. Wirklich gut ist er deshalb nicht (und doch ist die Fortsetzung bereits abgedreht).
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 7)


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Mittwoch, 29. Juli 2009
No Good Deed (2002)
Jack Friar (Samuel L Jackson) soll das Verschwinden eines 15jährigen Mädchens aufklären. Bei seinen Nach- forschungen stört er eine Gangsterbande bei der Vorbereitung eines millionenschweren Coups. In der Gewalt der Gangster, erkennt Jack schnell, dass innerhalb der Gruppe Spannungen entstehen und sich Fronten bilden. Tyron (Stellan Skarsgård), der Kopf der Bande hält die subtile Erin (Milla Jovovich) für sein Eigentum, während der kaltblütige und naive Hoop (Doug Hutchison) das ganz anders sieht. Als schließlich der Coup anläuft, verstrickt sich die Bande in Intrigen und Verdächtigungen. Jeder verfolgt sein eigenes Ziel. Ohne Kompromisse scheint alles auf eine blutige Eskalation hinauszulaufen.

Dieser Thriller hat mich durchaus an den Film Noir der 40er erinnert, auch wenn das den Film völlig unberechtigt aufwertet. Täter und Opfer harren gemeinsam in einem Haus (in diesem Fall "The House on Turk Street" - wie der Originaltitel) der Dinge, die ausserhalb passieren, und die sie nur bedingt beeinflussen können. Nervenaufreibender kann ein Szenarium nicht sein. Allerdings scheitert Bob Rafelson ("Wenn der Postmann zweimal klingelt") in diesem Fall schon an der unentschlossenen Figurenkonstellation. Anscheinend versucht er die einzelnen Personen in Grautönen zu zeigen, wo die klassiche Schwarzweiss-Zeichnung in jeder Beziehung besser gewesen wäre. Allein die Charakterisierung der Erin als Femme-Fatale, die zwischen allen Stühlen fickt, wirkt derart unglaubwürdig, dass an ihr die Story wie ein Kartenhaus zusammenbricht. Besonders die völlig unmotivierte (musikalische) Annäherung zwischen ihr und Jackson als Geisel funktioniert überhaupt nicht und wirkt nur peinlich. Das ganze Gefühlswirrwarr der Personen, das einfach nur sinnlos ins Leere läuft, nimmt dem Film jegliche Spannung. Und das zieht sich bedauerlicherweise durch die ganze Handlung. Dementsprechend ist auch das Ende nur eine weitere Enttäuschung.
Bewertung: 3/10 (Moviepilot Prognose 4,5)


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