Montag, 14. September 2009
Neu auf DVD:
Even Money - Tödlicher Einsatz
Schriftstellerin Carolyn Carver (Kim Basinger) spielt ihrem Mann Tom (Ray Liotta) und ihrer Tochter Nicole (Carson Brown) die heile Welt vor. Statt an einem neuen Roman zu schreiben, bringt sie die Ersparnisse der Familie im Casino durch. Auch Clyde Snow (Forest Whitaker), hochverschuldeter Bruder des erfolgreichen Basketballers Godfrey Snow (Nick Cannon), ist spielsüchtig – er verzockt sein Geld bei Sportwetten. Clyde versucht seinem Glück auf die Sprünge zu helfen, indem er seinen Bruder bittet, auf Kosten der Karriere Spiele zu manipulieren. Carolyn hingegen verspürt neue Hoffnung, als der gescheiterte Zauberkünstler Walter (Danny DeVito) ihr eine unverhoffte Glückssträhne beim Black Jack beschert. Als der Magier ihr rät, alles auf den vermeintlich sicheren Ausgang des Basketball-Endspiels zu setzen, scheint ein schnelles Vermögen in Richweite. Dumm nur, dass dabei auch Clyde, der einflussreiche Buchmacher Victor (Tim Roth) und der korrupte Detective Brunner (Kelsey Grammer) ein Wörtchen mitreden wollen …

Wenn man an Glückspiel im Film denkt, erinnert man sich neben den diversen Komödien ("Twentyone") auch schnell an das Mafia-Epos "Casino", in dem Martin Scorsese gekonnt Thriller und Drama zu einem großen Werk verbindet. Irgend so etwas schwebt vermutlich auch Mark Rydell ("For the Boys") für sein Episoden-Drama "Even Money" vor, dessen deutscher Titel so reisserisch wie falsch ist. Allerdings weiss der Regisseur weder mit den verschiedenen Handlungssträngen noch mit den zahlreichen grossen Schauspielern etwas anzufangen. Er reiht lediglich oberflächliche Episoden aneinander, die zwar die ein oder andere dramatische Wendung erleben, aber in allem plakativ, klischeehaft und vor allem äußerst nichtssagend bleiben. Die im Verlauf der Handlung ansteigende Hektik versucht eine Spannung zu suggerieren, die letzendlich nur Alibifunktion hat für völlig banale Auseinandersetzungen. Das Thema Glücksspiel und vor allem der Spielsucht danach wird dabei sträflich bagatelisiert. Und so bleibt der Film trotz Starbesetzung ohne wirkliche Aussagekraft einfach nur überflüssig.
Bewertung: 2,5/10 (Moviepilot Prognose 0,9)


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Ein Leben lang kurze Hosen tragen (2002)
In den Jahren 1962 bis 1966 entführte, missbrauchte und tötete der Metzgergehilfe Jürgen Bartsch (Tobias Schenke / als Teenager: Sebastian Urzendowsky) im Ruhrgebiet vier halbwüchsige Jungen. Bei seinem ersten Mord war er 15 Jahre alt und 19, als man ihn fasste. Bartsch fesselnde Beichte während einer Therapiesitzung 1972 in der Landesheilanstalt Eickelborn bildet den Rahmen für szenische Rückblenden, die die Morde und seinen Lebensweg nachzeichnen – eine Reise in die Abgründe einer kranken und geschundenen Seele. Bartschs kaltherzige und strenge Adoptiveltern, die unmenschlichen Erziehungsmethoden, unter denen er in einem katholischen Internat zu leiden hatte, der Moment als ihm klar wurde, dass er sich von kleinen Jungen sexuell angezogen fühlte, seine Sehnsucht niemals erwachsen zu werden – Schlüsselerlebnisse und Mosaiksteine, die den jungen Jürgen zur „Bestie von Langenberg“ machen sollten, wie die Presse ihn später titulierte.

"Ein Leben lang kurze Hosen tragen" ist ein sehr unbequemer Film, weil er die Greueltaten des jungen Jürgen Bartsch unverblümt darstellt und auch nicht davor zurückschreckt, die Distanz zum jugendlichen Kindermörder aufzugeben. Er erzählt die Taten aus seiner (verqueren) Sicht, was die Morde nicht erklärbar macht, aber sein Handeln in gewisser Weise nachvollziehbar erscheinen lässt. Umso erschütternder ist das unkonventionelle Portrait, das Kai S. Pieck nach dem Buch "Jürgen Bartsch. Opfer und Täter" von Paul Moor entwirft, weil der "Soko Köln"-Regisseur die Schilderungen fast schon dokumentatisch nachstellt, ohne emotionale Tiefe einzubringen. Stilistisch mag das beeindrucken, ist aber auch gleichzeitig das Manko des Films, der mit dieser Darstellung der unglaublichen Geschehnisse schon abstrakte Züge annimmt und damit in gewisser Weise auch am Zuschauer (und seinen emotionalen Abwehr-Mechanismen) vorbeizieht. Letztendlich geht er nicht über die Bebilderung der Erzählungen hinaus und läuft damit in gewisser Weise einfach ins Leere. Hervorzuheben sind aber die überzeugenden Leistungen von Tobias Schenke bzw Sebastian Urzendowsky.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 1,6)


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Die Frauen (1939)
Beim Lackieren ihrer Fingernägel durch die Kosmetikerin Olga erfährt die giftsprühende Sylvia Fowler (Rosalind Russell) von dem Verhältnis von Steven Haines zu der Parfümverkäuferin Chrystal Allen (Joan Crawford). Obwohl Mary Haines (Norma Shearer) ihren Mann immer noch liebt, lässt sie sich von ihren "Freundinnen" zu einer Scheidung drängen. In Reno trifft sie auf die Gräfin DeLave (Mary Boland) und die quirlige Miriam Aarons (Paulette Goddard). Die Gräfin bringt gerade ihre 4. Scheidung hinter sich und verliebt sich sogleich in einen singenden Cowboy, dessen Karriere sie fördert. Am Tag ihrer Scheidung teilt Steven Mary mit, dass er Chrystal geheiratet hat. 18 Monate später hat Chrystal sich als launisches Biest erwiesen, die ein Verhältnis mit einem anderen Mann hat. Über ihre Tochter 'Little Mary' (Virginia Weidler), die 'Tante' Chrystal beim Telefonieren erwischt hat, erfährt Mary davon, und über die Klatschtante Sylvia bekommt sie heraus, wer es ist: der singende Cowboy! Während einer Party spielt Mary die 'besten Freundinnen' Sylvia und Chrystal gegeneinander aus - und gewinnt am Ende ihren Mann zurück ...
Quelle: www.oppisworld.de


"Stolz ist ein Luxus, den sich eine Frau die liebt nicht leisten kann!"
Während das aktuelle Remake mit Annette Bening den Zusammenhalt von Frauen propagandiert, stellt das inzwischen 70-jährige Original den Kampf um die Ehe in den Mittelpunkt einer zickig-bissigen Frauen-Komödie. Was eigentlich als Vehikel für Norma Shearer gedacht war (Ehefrau von Produktionschefs Irving Thalberg), entwickelt sich dabei zum All-Star-Produkt mit kassenträchtigen Namen wie Joan Crawford, Joan Fontaine, Rosalind Russell und Paulette Goddard, die sich freudig mit Sticheleien und Boshaftigkeiten attackieren. Dabei geht es in dem Film zwei Stunden lang nur um Geplapper, Getratsche und Zickereien zwischen Frauen, die in pointenreichen Dialogen aufeinander losgehen. Das wichtigste Thema der giftigen Streitereien sind die Männer - und die finden hier nicht einmal statt. Für seine Zeit ist der elegante Film von "Frauenregisseur" George Cukor sicherlich revolutionär und geradezu emanzipiert - auch wenn die Moral von der Geschichte doch nur ist, dass die Frau zu ihrem Mann gehört. Aber auch heute hat die bissige Komödie nichts von ihrer Spritzigkeit eingebüsst.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 7)


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Montag, 14. September 2009
Neu auf DVD:
Winged Creatures
Eigentlich ist es ein Vormittag wie jeder andere, der die Gäste in das gemütliche Diner inmitten der Millionenstadt L.A. führt. Bis zu dem Moment, als sich die sorglose Routine von der einen auf die andere Sekunde in nackte Panik und blanken Horror verwandelt. Der unscheinbare Mann, der eben das Restaurant betrat, beginnt plötzlich aus heiterem Himmel auf Gäste und Personal zu schießen. Er exekutiert wahllos unschuldige Menschen, ehe er sich nach seinem Blutbad selbst richtet. Jeder der Überlebenden dieses Verbrechens versucht nun, die furchtbaren Ereignisse für sich zu verarbeiten. Alle einzelnen Schicksale scheinen nach diesem Erlebnis völlig aus dem Ruder zu laufen...

"Winged Creatures" ist ein weiterer Ensemble/Episoden-Film, der konstruierte Einzelschicksale aufarbeiten möchte. Die Grundidee vom Amoklauf und den Trauma-Folgen mag dabei grundsätzlich interessant sein. Was Regisseur Rowan Woods daraus macht, grenzt aber schon an Schmierentheater, bei dem er zahlreiche gute Schauspieler vorführt, ohne dass die einzelnen Charaktäre wirklich glaubhaft vertieft werden. Da überzeugt weder Guy Pearce als Arzt und Ehemann noch Kate Beckinsale als traumatisierte Kellnerin. Während Forest Whitaker immerhin das Beste aus der Rolle als Glücksspieler macht, gerät das unglaubwürdige Spiel der jungen Dakota Fanning als plötzlich zur religiösen Fanatikerin verwandelten Tochter schon zur Schmerzprobe für den Zuschauer. Wobei es nicht an den Darstellern liegt, dass die Episoden allesamt ins Leere laufen, sondern an einem Drehbuch, das mit der Grundidee nichts anzufangen weiss ausser rührseliges Erzählkino neu aufzuwärmen. Selbst der Versuch, durch die häppchenweise Aufsplitterung des Amoklaufes Spannung zu erzeugen, will nicht funktionieren, weil sich nichts wirklich Aufregendes dahinter verbirgt. So bleibt ein in seiner Starbesetzung überbewerteter Episodenfilm, wie er einmal im Monat auf den Markt geworfen wird - und das zumeist wesendlich überzeugender.
Bewertung: 3,5/10 (Moviepilot Prognose 2,5)


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Mein Name ist Fish (2006)
In seinem kleinen Heimatnest Mud Meadows ist der junge Reed Fish (Jay Baruchel) ein kleiner Star, versorgt er doch, wenn er nicht gerade verschläft oder mit seinem Kumpel Andrew (DJ Qualls) abhängt, die dörfliche Umgebung jeden Morgen mit den neusten Nachrichten und Lebensweisheiten aus der kleinen lokalen Radiostation. Demnächst will Reed außerdem seine langjährige Jugendfreundin Kate (Alexis Bledel) heiraten. Doch jetzt, wo die schöne Jill (Schuyler Fisk) von der Uni zurück kommt und alle mit ihren Songs verzaubert, ist er sich da nicht mehr so sicher.

"I'm Reed Fish" lebt weniger von dramatischen Wendungen oder besonderen Überraschungen, sondern eigentlich nur von seinen sympatisch-skurilen Figuren und einem entspannten Erzählstil, der sich als Film im Film erweist. Jay Baruchel ("Tropic Thunder") überzeugt dabei als offenes Ohr und Sprachrohr des verschlafenen Dorfes. Wirklich aufregend ist das nicht, dafür passiert auch zu wenig, aber dafür ist die Geschichte charmant und unterhaltsam in Szene gesetzt. Das macht ihn nicht zum grossen Film-Event, aber zumindest zu einer netten und kurzweiligen Independent-Perle für zwischendurch.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 5,4)


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Blank & Jones - Relax your mind (YouTube)

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