Donnerstag, 3. Dezember 2009
Dellamorte Dellamore - Cemetery Man (1994)
In einem kleinen Ort in der Lombardei, der Buffalora heißt, gibt es einen kleinen Friedhof. Hier arbeitet der junge Francesco Dellamorte (Rupert Everett) und sein geistig zurückgebliebener Assistent Gnaghi (François Hadji-Lazaro). Das ist aber kein normaler Friedhof, denn alle Toten, die hier beerdigt werden, stehen nach sieben Tagen wieder als Zombie auf. Francesco und Gnaghi müssen genau aufpassen, daß sie auch alle Zombies erwischen und mittels Pistole oder Hacke wieder zurück ins Jenseits zu befördern. Besonders viel Arbeit hat er, als ein Bus voller Touristen bei seinem Ort an einem Hang verunglückt und die Opfer auf seinem Friedhof begraben werden. Eines Tages lernt er ein hübsches Mädchen (Anna Falchi) kennen und lieben, doch sie stirbt und als sie sieben Tage später wieder von den Toten aufersteht, muß er sie ebenfalls töten. Von hier an scheint der Wahnsinn, der ihn sein Leben lang begleitet hat, auch auf ihn abzufärben.

Dieses französisch-italienische Machwerk als "Kult" zu bezeichnen wäre vielleicht zuviel der Ehre, aber mit Trash-Perlen wie "Bad Taste" oder "Braindead" kann "Cemetery Man" (so der englische Alternativ-Titel) durchaus mithalten. Vor allem Rupert Everett ("Gefährliche Liebschaften") überzeugt in einer bizarren Mischung aus Zombie-Horror und schwarzer Komödie mit einer Prise Erotik. Die Handlung macht zwar wenig Sinn (besonders das seltsame Ende), und auch der Verlauf erweist sich als äusserst sprunghaft, aber Michele Soavi ("Ein Zombie hing am Glockenseil") gelingt es, eine ganz eigene Atmosphäre zu kreieren, die irgendwo zwischen skuril und schizophren angelegt ist. Wer Spass an makaberen Horror-Trash hat, wird sich auch für diesen Nonsens begeistern können.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 9)


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GZSZ
Der CArsten-LeNNY-Plot nimmt weiter Fahrt auf ...
Heute bei GZSZ:
Lenny versöhnt sich zwar mit Emily, seine Gedanken kreisen aber immer mehr um Carsten, dem er diese Zeichnung widmet ...



Wie es weitergeht mit Lenny und Carsten im aktuellen Cenny-Spoiler
Ein interessanter Kommentar zur Cenny-Lage auf faghags.de

Alle Rechte an Text und Bild liegen ausschließlich bei RTL und Grundy!

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Mini Viva - Left My Heart In Tokyo (YouTube)

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Mittwoch, 2. Dezember 2009
Young Americans - Todesspiele (1993)
Eine "In"-Disco in London. Techno-Musik dröhnt durch den in Nebelschwaden getauchten Club. Ekstatisch bewegen sich die Tänzer durch das rote und blaue Licht. Niemand bemerkt die Gruppe junger Männer, die zusehen, wie sich der Club-Besitzer mit zwei Typen anlegt. Sie sind nicht hier, um Spaß zu haben. Sie haben einen Job zu erledigen. Kaltblütig richten sie die beiden Männer hin. Sie sind Auftragskiller und die neuen Drogenbarone in der Stadt. Die englische Polizei ruft einen Berater aus Amerika zu Hilfe. John Harris (Harvey Keitel), früher Cop in New York, ist nun bei einer Spezialeinheit der Drogenfahndung. Er ahnt, wer hinter den brutalen Aktionen der neuen Gang steckt. Es ist Fraser (Viggo Mortensen), ein arroganter Drogenkönig, den Harris bereits seit Jahren verfolgt. Er ist besessen davon, Fraser zu fassen, um jeden Preis, auch wenn er die Grenzen der Legalität übertritt ...

"Young Americans" ist ein für seine Zeit ziemlich stylischer Brit-Thriller, der den organisierten Drogenhandel als schmutziges Geschäft und seine Händler als brutale Killer zeigt. Allerdings bleibt der Film nur an der visuellen Oberfläche und variiert recht unausgegoren die allgemeinen Genre-Zutaten. Sein Plus ist die Spielfreude von Harvey Keitel ("Reservoir Dogs"), die den Film durch manches Klischee trägt. Auch der allererste Filmscore von David Arnold (James Bond-Komponist seit "Tomorrow Never Dies") und der grossartige Titelsong von Björk bringen der inzwischen vergriffene DVD Sympathie-Punkte. Trotzdem wirkt der überraschungsfreie Genre-Beitrag für heutige Verhältnisse etwas angestaubt.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 2,9)


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Tropfen auf heisse Steine (2000)
Deutschland in den 1970er Jahren: In einer Großstadt wird der neunzehnjährige Franz (Malik Zidi) auf der Straße vom fünfzigjährigen Léopold (Bernard Giraudeau) angesprochen und in seine Wohnung eingeladen. Obwohl Franz eigentlich mit seiner Verlobten Anna verabredet ist, kann er der Neugier und Faszination dem älteren Mann gegenüber nicht widerstehen. Aus einer Einladung zu einem Drink wird eine homosexuelle eheähnliche Gemeinschaft. Während sich Léopold als Handlungsreisender um den Lebensunterhalt kümmert, übernimmt Franz die häuslichen Pflichten. Doch aus der anfänglichen Leidenschaft wird alltägliche Routine. Léopold zeigt sich mehr und mehr als schlecht gelaunter Tyrann. Während einer Dienstreise Léopolds taucht eines Tages Anna (Ludivine Sagnier) auf. Franz genießt ihre bedingungslose Abhängigkeit ihm gegenüber, kann sich aber nicht entschließen, Léopold zu verlassen. Nach dem dieser zurück kommt, verfällt Anna dem Charme des älteren Mannes. Mit dem Erscheinen von Véra (Anna Thomson), dem früheren Freund Léopolds, der sich ihm zuliebe einer Geschlechtsumwandlung zur Frau unterzogen hat, entsteht ein Netz der Abhängigkeiten, aus dem keiner so richtig einen Ausweg findet.

Wenn ausgerechnet Provokateur François Ozon ("8 Frauen") ein Theaterstück von Rainer Werner Fassbinder verfilmt, dann kann man sicherlich kein gradliniges Popcorn-Kino erwarten. Der Regisseur inszeniert ein groteske Kammerspiel, das äusserst subtil die Niederungen einer (schwulen) Ehe auslotet und die skurilen Beziehungsgeflechte zwischen Abhängigkeit und Dominanz ad absurdum führt. Die Dialoge sind so sperrig wie tiefgründig, das Schauspiel insgesamt grossartig. Trotzdem wirkt das Ergebnis zu willkürlich, zu künstlich und zu fremdartig als dass der Film wirklich ein Publikum über Sparten-Intellektuelle hinaus finden kann. Auf bizarre Art ist er dennoch durchaus sehenswert.
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 0,5)


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