Sonntag, 4. Oktober 2009
Neu auf DVD:
Wäre die Welt mein – Ein Traum wird wahr
Wäre die Welt mein – Ein Traum wird wahr
crizcgn, 20:04h
Ausgerechnet in den hinreißenden Captain der Rugby-Mannschaft Jonathan (Nathaniel David Becker) ist der schüchterne Einzelgänger Timothy (Tanner Cohen) verliebt. Sein Leben als unpopulärer Eigenbrötler, der sich in hinreißenden und perfekt choreographierten Musical-Fantasien verliert, um der tristen Realität seiner engstirnigen Privatschule für Jungs zu entfliehen, ändert sich jedoch schlagartig, als er durch die Rolle des Puck im Sommernachtstraum des Schultheaters an einen magischen Trank kommt. Durch ihn verlieben sich alle sofort in den ersten, den sie zu Gesicht bekommen, was den konservativen und homophoben Kleinstadt Mief komplett durcheinander wirbelt.
Die Aufführung von William Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" ist nicht nur - wie einst im "Club der toten Dichter" - Hintergrundmotiv der Geschichte, die Motive des Theatherstückes werden auch parallel in die homoerotische Handlung übertragen. Der Liebes-Nektar der Blume verwandelt den Film in ein traumhaftes Homo-Märchen, das allerdings im Laufe der bunten Handlung immer mehr die Bodenhaftung verliert. Ein bißchen mehr Realitätssinn und Tiefe hätte dem Plot sicherlich weniger geschadet als die oberflächige Wegbestäubung von ernsten Themen wie Homophobie, ohne dass die Geschichte wirklich zuende erzählt wird. An dem sympatischen Tanner Cohen ("The Life Before Her Eyes") liegt es sicher nicht, er gibt den verschüchterten Schwulen mit glasklarer Stimme, aber auch seine Rolle hätte einen glaubhafteren Wandel vom Opfer zum gefeierten Sänger verdient. Dafür nimmt die Rahmenhandlung um die besorgte Mutter Donna (Judy McLane) ebenso wie der Running Gag um den Sportlehrer zuviel Raum ein. Die seltsame Rolle von Wendy Robie als Lehrerin Ms. Tebbit bleibt am Ende gar völlig offen. Sicherlich wäre es besser gewesen, das Potential der Geschichte bis zum Schluss auszuspielt, anstatt die einzelnen Enden einfach liegenzulassen zugunsten eines romantisierten Singsang-Endes. Trotzdem funktioniert der Film in seiner märchenhaften Naivität und überzeugt durch etwas unbeholfenen Charme.
Bewertung: 6,5/10
Die Aufführung von William Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" ist nicht nur - wie einst im "Club der toten Dichter" - Hintergrundmotiv der Geschichte, die Motive des Theatherstückes werden auch parallel in die homoerotische Handlung übertragen. Der Liebes-Nektar der Blume verwandelt den Film in ein traumhaftes Homo-Märchen, das allerdings im Laufe der bunten Handlung immer mehr die Bodenhaftung verliert. Ein bißchen mehr Realitätssinn und Tiefe hätte dem Plot sicherlich weniger geschadet als die oberflächige Wegbestäubung von ernsten Themen wie Homophobie, ohne dass die Geschichte wirklich zuende erzählt wird. An dem sympatischen Tanner Cohen ("The Life Before Her Eyes") liegt es sicher nicht, er gibt den verschüchterten Schwulen mit glasklarer Stimme, aber auch seine Rolle hätte einen glaubhafteren Wandel vom Opfer zum gefeierten Sänger verdient. Dafür nimmt die Rahmenhandlung um die besorgte Mutter Donna (Judy McLane) ebenso wie der Running Gag um den Sportlehrer zuviel Raum ein. Die seltsame Rolle von Wendy Robie als Lehrerin Ms. Tebbit bleibt am Ende gar völlig offen. Sicherlich wäre es besser gewesen, das Potential der Geschichte bis zum Schluss auszuspielt, anstatt die einzelnen Enden einfach liegenzulassen zugunsten eines romantisierten Singsang-Endes. Trotzdem funktioniert der Film in seiner märchenhaften Naivität und überzeugt durch etwas unbeholfenen Charme.
Bewertung: 6,5/10
... comment