Mittwoch, 7. Januar 2009
Hass - La Haine (1995)
In den tristen und armen Vierteln der Pariser Vorstadt halten sich die arbeitslosen Jugendlichen mit kleinen Drogendeals über Wasser und warten darauf, daß sich endlich etwas in ihrem Leben ändert. Als der 16jährige Araber Abdel von der Polizei fast zu Tode geprügelt wird, brechen überall in den Trabantenstädten Aufstände aus. Der junge Jude Vinz (Vincent Cassel) findet eine 44er Smith & Wesson, die ein Polizist während der Straßenschlachten verloren hat. Stolz erklärt er seinen Freunden Hubert (Hubert Koundé) und Said (Saïd Taghmaoui), daß er damit einen der brutalen Beamten töten wird ...

"Dies ist die Geschichte einer Gesellschaft die fällt. Während sie fällt sagt sie um sich zu beruhigen immer wieder 'Bis hierher lief`s noch ganz gut' ... Aber wichtig ist nicht der Fall sondern die Landung!" Das ist die Quintessenz des französischen Kultfilms über (sinnlose) Gewalt und deren Entstehung. Der Film zeigt 24 Stunden im Leben dreier Jugendlicher in aller Trostlosigkeit, bei der sich die Aggression immer mehr anstaut. Die dargestellten Migrationshintergründen sind dabei nur scheinbar die Probleme einer Gesellschaftsschicht, die nur mühevoll von einem Tag zum nächsten lebt. Dabei wirkt es anfangs äußerst befremdlich, wie das inszenierte Bild (zudem in schwarzweiss, was die Tristesse noch unterstreicht) die Spirale der wirklichen Gewalt einfängt. Umso intensiver trifft die hoffnungslose Konsequenz des Films den Zuschauer in die Magengegend. Besonders erschreckend ist dabei, wie der Film 1995 die zehn Jahre später realen Unruhen in Frankreich vorwegnimmt. Nicht nur das macht den Film für viele zum Klassiker des französichen Films.
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 8)


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