Freitag, 9. Januar 2009
2008 - Meine persönlichen Topfilme
2008 war filmisch ein eher schwaches Jahr und hat uns viele arge Enttäuschungen, aber auch jede Menge Mittelmaß gebracht: Angefangen von lieblos heruntergekurbelten Reissbrettwerken wie "Ein Schatz zum Verlieben" oder "Indiana Jones 4" über arg mißlungene Fortsetzungen zu "Akte X" oder "Der unglaubliche Hulk" bis zur künstlerischen Bankrotterklärung aus deutschen Landen namens "Der rote Baron". An Unvermögen haben die Filmmacher dieses Jahr nicht gespart. Es gab jedoch auch einige Highlights. Hier sind jedoch meine persönlichen Favouriten des Jahres:

Die deutschen Highlights
"Die Welle" wurde in der Neuverfilmung vom drögen Unterrichtsstoff zum packenden und handwerklich perfekten Kult-Drama, das auch an der Kinokasse abräumte. Mit "Chiko" hat mich ein weiterer spannender Milieufilm aus deutschen Landen überzeugt. Aber natürlich war 2008 vor allem das Jahr der "Keinohrhasen", mit dem Til Schweiger die deutsche Beziehungskomödie perfektionierte.

Der beste Fun Movie
Mag "Jumper" auch inhaltliche Schwächen haben und das Ende zu offensichtlich auf eine Fortsetzung zielen. Mir hat der Film auch nach mehrfachen Ansehen einfach Spaß gemacht. Einen hohen Unterhaltungswert hatte auch der inhaltlich dünne, aber in der Inszenierung bombastische Action-Film "Wanted" mit James McAvoy.

Die spannendsten Thriller
Auch unerfindlichen Gründen war "Street Kings" an der Kinokasse nicht sonderlich erfolgreich. Auch wenn die Story den Copfilm nicht neu erfunden hat, überzeugte der Film durch eine spannende Dynamik die dieses Jahr ihresgleichen suchte. Als politischen Thriller sollte man Robert Redfords "Von Löwen und Lämmern" nicht unterschätzen, das allein schauspielerisch ganz großes Kino war. Und Sidney Lumets Thrillerdrama "Tödliche Entscheidung" ist unverdienterweise völlig untergegangen.

Der böseste Horror
Äußerst umstritten wurde die jüngste Stephen King Verfilmung von Frank Darabont aufgenommen, für mich gehörte "Der Nebel" jedoch zu den stärksten Horrorfilmen 2008. Dagegen unumstritten und erfolgreich war "Das Waisenhaus" aus Spanien, ein Grusler der ohne Blutbad zu schocken weiß. Und "Cloverfield" war sicherlich besser als sein Ruf, der ziemlich darunter litt, dass er dem eigenen Megahype nicht gerecht werden konnte.

Die größte Comicverfilmung
PR-technisch der Abräumer des Jahres war "The Dark Knight", der mich zwar unterm Strich überzeugte, aber mit Sicherheit nicht der filmische Meilenstein war zu dem er gemacht wurde. Als Superheld konnte sogar Robert Downey jr als "Ironman" mehr überzeugen.

Die besten Rom-Coms
In einem Genre, das hauptsächlich Frauen anspricht und auch ziemlich viele klischeehafte Gurken hervorbringt, sorgte nicht nur die äußerst gelungene Kinoadaption von "Sex and the City" für ansteigenden Taschentuchverbrauch. Auch "Vielleicht vielleicht auch nicht" war eine sympatische Komödie. Und "Der Klang des Herzens" geriet sicherlich äußerst kitschig, aber doch irgendwie süss.

Der überraschendste Singstar Beitrag
Es soll doch Leute geben, die nicht mitbekommen haben, dass sie bei "Mamma mia" singen, und zwar ABBA-Songs. Zumindest optisch war die Musical-Verfilmung ein voller Genuss, was man gesanglich aber nicht vollends sagen konnte.

Die niedlichste Animation
Zwar war "Kung Fu Panda" nicht sonderlich tiefgründig, inhaltlich hatte er sogar einige Patzer, trotzdem war der Film ziemlich knuffig, was auch an Hape Kerkelings Synchro lag. Noch besser fand ich allerdings Seinfelds teils tiefgründig bösen "Bee Movie", der dieses Jahr auf DVD erschien.

Die grellsten Spoof Movies
Normalerweise ist das Genre des Spoof Movies inzwischen ins Unterirdische heruntergewirtschaftet worden. Ausgerechnet Trashfilmer Uwe Boll zeigte mit seiner Videospiel-Verfilmung "Postal" aber wie man so richtig böse auf die Kacke haut. Wer es etwas subtiler und altmodischer mag, war allerdings bei der slapstickartigen Agenten-Parodie "Get smart" besser aufgehoben.

Die größten Überraschungen
Wer hätte ahnen können, dass ausgerechnet Ben Affleck mit "Gone baby gone" ein derartig überzeugendes Regie Debüt vorlegen würde? Außerdem entwickelte sich der spannende "Drachenläufer" vom Bond-Regisseur Marc Forster zum Independent-Dauerbrenner. Und Jamie Bell überraschte in dem britischen Drama "Hallam Foe".

Die besten DVD Premieren
Normalerweise sind Filme, die es trotz Starbesetzung nicht auf die große Leinwand geschafft haben, mit Vorsicht zu genießen. Das Kriegsdrama "Stop Loss" mit Ryan Phillippe aber war den Kinoverantwortlichen wohl einfach nur zu brisant (und zu amerikanisch). Aber auch der intelligente Krimi "Oxford Murders" mit Elijah Wood und John Hurt wurde völlig zu unrecht als Direct-to-DVD veröffentlicht.

... link (0 Kommentare)   ... comment