Sonntag, 18. Januar 2009
Godforsaken (2003)
crizcgn, 19:51h
Als der orientierungslose Teenager Stan (Egbert Jan Weeber), seines Zeichens vernachlässigter Sohn aus besserem Bürgerhause, einen Ersatzvater ausgerechnet in dem nur wenige Jahre älteren, stadtbekannten Unruhestifter und Gelegenheitsgangster Maikel (Tygo Gernandt) findet, ändert sich alles in seinem Leben. Gemeinsam wird man nach einigen amateurhaften Untaten für den türkischen Unterweltler Osman (Brader Torun) tätig, während Maikels Schulfreund Sef (Mads Wittermans) und Freundin Anna (Angela Schijf) die Ersatzfamilie vervollständigen. In kürzester Zeit überziehen sie ihre Umgebung mit Mord und Totschlag, bis sie an ein falsches Opfer geraten ...
Bei dem eher abschreckenden Cover (und dem eigenwilligen Titel) habe ich einen billigen Vampirfilm erwartet. Bei "Van God Los" handelt es sich aber vielmehr um eine niederländische Coming-of-Age-Geschichte, die allerdings direkt in die kriminelle Unterwelt führt. Im Mittelpunkt des Geschehens steht aber gar nicht einmal die Spirale der Gewalt, in die der Junge hineingerät, sondern vielmehr die Dramen und Dynamiken zwischen den einzelnen Personen. Zwar erreicht dabei die Dreiecksgeschichte zwischen den beiden Freunden und der Geliebten nie wirkliche Tiefe, aber die dynamische Regie hält zumindest die Aufmerksamkeit konsequent hoch. Dazu ist die Inszenierung ziemlich stylisch bis verwaschen-grobkörnig, was dem Film mit entsprechendem Handkamera-Einsatz einen fast dokumentarischen Look gibt. Trotzdem steht die technisch elegante Inszenierung des Erstlingswerk von Peter Kuijpers eine gutgemeinte, aber nicht wirklich erreichte Tiefe der inneren Konflikte des Jungen gegenüber, der aus einer kaputten Familie auf die schiefe Bahn gerät. Dramaturgisch folgen da überzeugende und gut gespielte Momente auf aufgesetzte und klischeehafte Darstellungen. Da der Film aber letztendlich nicht im amerikanischen Kitsch untergeht, sondern sich schon eine europäische Rauheit bewahrt hat, ist er gar nicht so schlecht wie das jetzt klingen mag. An den vom Verleih großmundig angegebenen Vorbild "Natural Born Killers" reicht er natürlich nicht heran, aber solchen Etikettenschwindel ist man von der Industrie inzwischen ja gewohnt.
Bewertung: 6,5/10
Bei dem eher abschreckenden Cover (und dem eigenwilligen Titel) habe ich einen billigen Vampirfilm erwartet. Bei "Van God Los" handelt es sich aber vielmehr um eine niederländische Coming-of-Age-Geschichte, die allerdings direkt in die kriminelle Unterwelt führt. Im Mittelpunkt des Geschehens steht aber gar nicht einmal die Spirale der Gewalt, in die der Junge hineingerät, sondern vielmehr die Dramen und Dynamiken zwischen den einzelnen Personen. Zwar erreicht dabei die Dreiecksgeschichte zwischen den beiden Freunden und der Geliebten nie wirkliche Tiefe, aber die dynamische Regie hält zumindest die Aufmerksamkeit konsequent hoch. Dazu ist die Inszenierung ziemlich stylisch bis verwaschen-grobkörnig, was dem Film mit entsprechendem Handkamera-Einsatz einen fast dokumentarischen Look gibt. Trotzdem steht die technisch elegante Inszenierung des Erstlingswerk von Peter Kuijpers eine gutgemeinte, aber nicht wirklich erreichte Tiefe der inneren Konflikte des Jungen gegenüber, der aus einer kaputten Familie auf die schiefe Bahn gerät. Dramaturgisch folgen da überzeugende und gut gespielte Momente auf aufgesetzte und klischeehafte Darstellungen. Da der Film aber letztendlich nicht im amerikanischen Kitsch untergeht, sondern sich schon eine europäische Rauheit bewahrt hat, ist er gar nicht so schlecht wie das jetzt klingen mag. An den vom Verleih großmundig angegebenen Vorbild "Natural Born Killers" reicht er natürlich nicht heran, aber solchen Etikettenschwindel ist man von der Industrie inzwischen ja gewohnt.
Bewertung: 6,5/10
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