Mittwoch, 28. Januar 2009
Neu auf DVD:
Jennifer Lynchs 'Unter Kontrolle'
Ein brutaler Serienkiller streift durch die Lande: eine Frau wurde entführt, ihr Mann erbarmungslos niedergemetzelt. Zwei FBI Agenten, Elizabeth Anderson (Julia Ormond) und Sam Hallaway (Bill Pullman), sind ihm auf der Spur und kommen schließlich in einem kleinen Polizeirevier an, in dem drei Personen sitzen, die dem Tode nur knapp entgangen sind. Ein schlimmer Verkehrsunfall, absichtlich verursacht von dem Serienkiller, hat ihre engsten Vertrauten das Leben gekostet. Ein örtlicher Polizist, Jack Bennett, dessen Partner auf der Spur des Killers sein Leben lassen musste. Bobbi, eine hübsche Blondine, voll auf Koks, deren Freund bei dem Unfall tödlich verletzt wurde. Und schließlich die achtjährige Stephanie, die ihre Mutter, ihren Bruder und den Freund ihrer Mutter verloren hat. Der Schock sitzt bei allen tief, doch die FBI-Agenten müssen darauf bestehen, die Aussagen so schnell wie möglich aufzunehmen. Also erzählen die Beteiligten ihre Wahrheiten, die nicht immer ganz mit der Realität übereinstimmen. Doch worauf das alles hinausläuft, damit hat keiner von ihnen gerechnet.
Quelle: moviemaze.de


Wenn die Sheriffs vor Ort zu Beginn des Films Besuch von der Bundesbehörde bekommen, wirkt das Aufeinandertreffen der schrägen Typen wie aus David Lynchs legendärem "Twin Peaks". Interessant ist dabei, dass der Zuschauer auch durch das zeitraubende Auftreten der verschiedenen Charaktäre lange im Dunkeln gehalten wird, was für ein Verbrechen überhaupt passiert ist. Dieser Kniff steigert die Spannung ungemein, weil man darauf brennt mehr zu erfahren, aber durch die eigentlich belanglosen Schrullereien der Personen ausgebremst wird. Genau das und die anfangs spärlich eingestreuten Infos lenkt aber gleichzeitig von der eigentlichen Handlung ab, besonders wenn die gezeigten Rückblenden eine ganz andere Version zeigen als die Beteiligten im Off beschreiben. Solche einfachen Spielereien vernebeln den eigentlich gar nicht so überraschenden Twist ungemein. Hinzu kommt, dass Regisseurin Jennifer Lynch mit ihrer gleichzeitig stylischen wie dreckigen Bildsprache eine unterschwellig bedrohliche Atmosphäre erzeugt, die sie erst zum Ende hin für eine drastische Gewaltexplosion opfert. Ein wirkliches Meisterwerk ist der Tochter vom Produzenten David Lynch vielleicht nicht gelungen, aber zumindest ein packender B-Movie, der in seiner berechnenden Tief- und Abgründigkeit die meisten Roadmovie-Horrorfilme weit hinter sich läßt.
Bewertung: 8,5/10 (Moviepilot Prognose 5)


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