Sonntag, 8. Februar 2009
DVD Klassiker kurz belichtet:
Ausnahmezustand (1998) - Einsame Entscheidung (1996) - Philadelphia (1993) - A.I. / Künstliche Intelligenz (2001) - Faculty / Trau keinem Lehrer (1998) - Armageddon (1998) - Robert Emmerichs Godzilla (1998)
Ausnahmezustand (1998)

Terroranschläge erschüttern New York. Doch trotz größter Anstrengungen, die Hintermänner zu ermitteln, tappen FBI-Agent Anthony Hubbard (Denzel Washington) und sein Partner Frank Haddad (Tony Shalhoub) völlig im Dunkeln. Auch die mysteriöse CIA-Agentin Elise Kraft (Annette Bening), die regelmässig an den Tatorten auftaucht, will nicht kooperieren. Erst als Hubbards Männer den Arabistik-Dozenten Samir Nazhde (Sami Bouajila) als Mitwisser der Anschläge überführen, lenkt Elise ein: Samir sei ein verdeckter CIA-Ermittler, zusammen seien sie terroristischen Untergrundorganisationen auf der Spur, die einen fundamen-talistischen Scheichs aus dem Gewahrsam der US-Army freipressen wollen. General William Devereaux (Bruce Willis) bezichtigt Elise jedoch der Lüge und behauptet, sie sei eine Sympathisantin des palästinensischen Befreiungskampfes und als solche unglaubwürdig. Und dann geschieht das Unfaßbare: Ein arabisches Selbstmord-Kommando sprengt das FBI-Gebäude in die Luft. 600 Menschen sterben, die Bevölkerung wird von Panik erfaßt und der US-Präsident verhängt das Kriegsrecht über New York City. Devereaux läuft zur Höchstform auf, alle demokratischen Grundsätze sind außer Kraft gesetzt.

Der teilweise äußerst brutale Film ist mehr als ein sehenswerter Action Thriller mit politischer Brisanz. Er ist eine Infragestellung der angeblichen friedlichen Zeit, in der wir leben. Die Konflikte mit islamischen Fanatikern ist ebenso Realität wie die potentielle Diskriminierung durch die westlichen Staaten [heute mehr noch als vor 10 Jahren als der Film entstand]. Wenn Regisseur Edward Zwick ("Mut zur Wahrheit") an Ende alle arabischen Personen in Fussballstadien sperrt, schießt er bewusst über das Ziel hinaus, zeigt aber gleichzeitig die konsequente Folge der politischen Konflikte. Eine Menge politischer Sprengstoff unter dem Deckmantel eines reinen Actionfilms. (Kommentar 09/1999)
Bewertung: 8/10




Einsame Entscheidung (1996)

Terroristen haben ein Flugzeug entführt, weil sie ihren Anführer aus den Händen des US-Geehimdienstes befreien wollen. Ein Spezialtrupp soll die Maschine jetzt aus den Händen der Entführer befreien. Colonel Austin Travis (Steven Seagal), der auch für die Festnahme des Anführers verantwortlich war, soll mit einigen Soldaten in die Maschine geschmuggelt werden, doch das Kampfflugzeug, das ihn an Bord bringen sollte, stürzt ab. Niemand weiß, daß einige der Soldaten es an Bord geschafft hat, und da die Regierung ein gefährliches Nervengas in der Maschine vermutet, überlegt man, das Flugzeug abzuschießen.

Zwar sieht man dem Film mit Kurt Russell und Halle Berry in den Hauptrollen schon technisch sein Alter an (keine Wackelkamera etc), aber der Spannung tut das keinen Abbruch. Thematisch wusste man damals gar nicht, wie sehr man (fünf Jahre vor dem 11.09.) seiner Zeit voraus war. Und Steven Seagals "Rolle" ist aus damaliger Sicht fast undenkbar gewesen ...
Bewertung: 7,5/10




Philadelphia (1993)

Andrew Beckett (Tom Hanks) ist ein erfolgreicher junger Anwalt bei einer renommierten Firma, und er hat Aids. Als erste Spuren der Krankheit sichtbar werden, wird er aus fadenscheinigen Gründen entlassen. Andrew will seinen ehemaligen Arbeitgeber verklagen, doch der einzige Anwalt, der ihn vertreten will, ist der nach eigenem Bekunden homophobe Joe Miller (Denzel Washington). Gemeinsam ziehen sie vor Gericht. Während Joe den schwulen Kreisen mehr und mehr Verständnis entgegenbringt, verfällt Andrew zusehends.

"Philadelphia" war der erste Hollywoodfilm, der sich mit dem gesellschaftlichen Umgang mit AIDS-Erkrankten und Homosexuellen in den USA kritisch auseinandersetzt. Letztendlich ist der Film von Jonathan Demme ("Das Schweigen der Lämmer") nicht mehr als reines Hetero Kino, kitschig und realitätsfremd, aber für seine Zeit und die damalige Situation voller Angst vor HIV und der daraus resultierenden Homophobie war er immens wichtig.
Bewertung: 7/10




A.I. - Künstliche Intelligenz (2001)

David (Haley Joel Osment) ist der erste mit Gefühlen programmierte Kinderroboter und wird von den Swintons adoptiert, da deren eigenes todkrankes Kind tiefgefroren auf die Entwicklung eines Heilverfahrens wartet. Wieder zurück zu Hause, provoziert der Sohn Davids Verstoßung. Von der "Mutter" im Wald ausgesetzt, beginnt für David eine Odyssee, in deren Verlauf er sich sehnlichst wünscht, ein echter Junge zu werden. Dabei entdeckt er eine Welt, in der der Unterschied zwischen Mensch und Maschine ungeheuer groß und dennoch kaum wahrnehmbar erscheint ...

Eigentlich wollte Stanley Kubrik "A.I." verfilmen, aber nach seinem Tod übernahm Steven Spielberg das Projekt. Der Film erzählt drei Geschichten in einem: David bei seinen "Adoptiveltern", David mit dem Gigolo Joe (Jude Law) und David in einer fernen Zukunft. Dass der Film nicht so beim Publikum und den Kritikern ankam, wie man erwartet konnte, liegt sicherlich an der ungewöhnlich kompromislosen Geschichte und an dem verstörenden Erzählstil des Regisseurs, der mit Haley Joel Osment ("The Sixth Sense") einen Darsteller fand, der dem Jungen mehr "Leben" einhauchte, als dem Zuschauer lieb sein konnte. Mit den Kulleraugen des Jungen wirkt die Geschichte noch verstörender. (Kommentar 05/2002)
Bewertung: 7,5/10




The Faculty (1998)

Aliens, die ihren eigenen ausgetrockneten Planeten verlassen mussten, haben sich die Erde als ihre neue Heimat auserwählt. Als Parasiten, die sich in menschlichen Wirten festsetzen und sie dann steuern, übernehmen sie zunächst die Herrschaft über die Lehrerschaft einer Highschool und machen sich dann daran, die Schüler, über sie deren Familien und schließlich die ganze Stadt einzunehmen. Nur eine Handvoll Teenies, die sonst wenig miteinander zu tun haben, erkennen die Gefahr und stellen sich dem Kampf gegen die außerirdischen Invasoren ....

Unter der Regie von Robert Rodriguez ("From dusk till dawn") und nach dem Drehbuch von "Scream" Autor Kevin Williamson ist ein herrliche Mixtur aus Schüler Farce und Science Fiction Thriller entstanden, der in jeder Sekunde unterhalten kann. Mit Josh Hartnett ("Halloween H2O"), Elijah Wood ("Herr der Ringe"), Clea DuVall ("Heroes"), Shawn Hatosy ("Alpha Dog"), Jordana Brewster ("The Fast and the Furious"), Laura Harris ("Dead Like Me") sowie Robert Patrick ("Akte X") und Salma Hayek ("Studio 54"). (Kommentar 10/1999)
Bewertung: 8,5/10




Armageddon - Das jüngste Gericht (1998)

Ein Asteroid, so groß wie Texas, rast mit einer Geschwindigkeit von 40.000 km/h auf die Erde zu. Sein Aufprall würde nur eines bedeuten: das Ende der Menschheit! NASA-Chef Dan Truman (Billy Bob Thornton) heuert Harry Stamper (Bruce Willis) an, den führenden Ölbohrer der Welt. Zwölf Tage bleiben Harry und seinen Jungs, sich zu Astronauten ausbilden zu lassen. Ausgestattet mit der modernsten Ausrüstung und den besten Piloten des Militärs, muß Stamper mit seinem Dreckigen Dutzend auf dem Asteroiden landen, ein Bohrloch bis zu seinem Kern vorantreiben und eine Nuklearbombe plazieren. Das Ziel ihrer heldenhaften Reise: die Rettung der Welt und die Verhinderung von Armageddon!

Im Vergleich zum zeitgleich erschienenen "Deep Impact" der bessere, wenn auch nicht unbedingt glaubwürdigere Katastrophenfilm mit Asteroideneinschlag. Action-Spezialist Michael Bay ("Bad Boys" - "Transformers") bietet über zwei Stunden perfektes Action Popcorn Kino für Augen und Ohren sowie Bruce Willis, Ben Affleck, Liv Tyler, Will Patton und Steve Buscemi in den Hauptrollen. Wer braucht bei den temporeichen und effektlastigen Bildern schon Logik? (Kommentar 01/1999)
Bewertung: 7,5/10




Robert Emmerichs Godzilla (1998)

Godzilla, eine nach französischen Atomversuchen zum Monster mutierte Echse, hält Einzug in New York und hinterläßt eine Spur unvorstellbarer Verwüstung. Das Militär ist machtlos gegen die Urgewalt des übermächtigen Gegners, selbst Raketen perlen an Godzilla ab wie Wassertropfen. Während die unverzagte Schlacht gegen die todbringende Kreatur immer wütender entbrennt, machen der Biologe Nick (Matthew Broderick) und der französische Geheimagent Roache (Jean Reno) die furchterregende Entdeckung, daß Godzilla Manhattan nicht zufällig angesteuert hat. Hinter seiner Wut lauert eine viel größere Gefahr. Eine Gefahr, die das Ende der Welt bedeutet, wenn nicht sofort gehandelt wird ...

Ist Robert Emmerichs "Godzilla" ein mutiertes Marketing Event oder einfach nur ein aufgeblähter Riesenflop? Die Frage muß jeder für sich selbst entscheiden. Letztendlich will der Film aber nur Popcorn Kino im Großformat bieten - nicht mehr und nicht weniger. Und das tut er. Einzig Ideenlosigkeit kann man dem Regisseur vorwerfen, der Steven Spielberg bis aufs kleinste kopierte und damit eigentlich nur ein Jurassic Park 4 erschuf. (Kommentar 03/1999)
Bewertung: 7,5/10


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