Freitag, 6. März 2009
Neu auf DVD:
Married life
Eines Tages gesteht der verheiratete und gut situierte Geschäftsmann Harry Allen (Chris Cooper) seinem alten Freund Richard (Pierce Brosnan), dass er sich in eine viel jüngere, wasserstoffblonde Frau verliebt habe. Kay (Rachel McAdams) sei ihr Name, und ihr Gatte im Krieg verschollen. Richard, der noch nie viel von der Ehe hielt, schlägt seinem Freund vor, sich die aparte Blondine als Geliebte zu halten. Doch davon will der ehrenwerte Harry nichts wissen. Aber auch eine Trennung von seiner fürsorglichen Ehefrau Pat (Patricia Clarkson) kommt nicht in Frage - so etwas würde ihr das Herz brechen. Während Harry verzweifelt nach einer Lösung für sein emotionales Dilemma sucht, macht sich sein eifersüchtiger Freund an die schöne Kay heran. Aber auch Pat umgibt ein pikantes Geheimnis, von dem Harry nichts ahnt. Doch bald sieht er die Lösung für seine prekäre Situation: um Pat alles Leiden ersparen zu können, muss er lediglich seine Gattin vom Diesseits ins Jenseits befördern.

Man stelle sich einmal vor, das aus dem Film hätte werden können, wenn Alfred Hitchcock ihn gedreht hätte. Der Meister-Regisseur, der auch immer wieder einen Hang zum Grotesken beweisen konnte, hätte sicher seine Freude an der Story gehabt, die sich thematisch schon in Richtung von Filmen wie "Verdacht" bewegt. Allerdings möchte "Married life" nicht nur Krimi sein, sondern auch Melodram und Komödie, was ihn zu einem unausgegorenen Mischwerk macht. Die Leistungen der Schauspieler gehen durchaus in Ordnung, wobei Pierce Brosnan allerdings auch kein Cary Grant ist und somit die Ironie der Geschichte auch nur bedingt durch sein Spiel zu unterstreichen weiss. Aber das harmlose Drehbuch und die unpräzise Inszenierung machen den vermeindlichen Screwball-Krimi zu einem stilvollen aber seichten 50er-Jahre-Film, der weit hinter seinen Möglichkeiten bleibt.
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 5)


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