Montag, 16. März 2009
Neu auf DVD:
Eden Lake
Die jungen Eheleute Jenny (Kelly Reilly) und Steve (Michael Fassbender) fahren mit dem Geländewagen hinaus ins Grüne, um beim Camping am See die Seele baumeln zu lassen. Nebenan feiert die örtliche Jugendclique aus dem Dorf und will sich nicht vorschreiben lassen, wie laut sie den Ghettoblaster aufdreht. Es kommt zu Wortgefechten, Pöbeleien, ein Reifen wird zerstochen. Steve fühlt sich persönlich herausgefordert, stellt den Übeltätern nach, und lässt die Situation vollends eskalieren. Jetzt müssen er und Jenny ums nackte Überleben kämpfen.



Horrorfilme, in denen Stadtmenschen sich mit Dorfbewohnern anlegen, gibt es zur Genüge. Wenn solch ein Film aber aus England kommt und zudem das Fantasy Filmfest eröffnet, sollte man dennoch aufhorchen. So entpuppt sich "Eden Lake" als nervenaufreibende Hetzjagd durch die Wälder, die ich doch wohltuend abhebt von dem schematischen Hinterwaldhorror aus den USA. Der Unterschied macht einfach der Background der Geschichte, der nicht von irgendwelchen wahnsinnigen Inzest-Familien erzählt, sondern eine Youtube-Jugend zeigt, die der Realität näher sein könnte als dem Zuschauer im ersten Moment bewusst sein mag (die englischen Schlagzeilen über diverse Messerstechereien spiegeln das wieder). Im Gegensatz zu französischen Horror-Blutbäder wie "Frontiers" verlässt die nervenzerreißenden Gewaltorgie aber nie das Nachvollziehbare, sondern hinterläßt gerade mit ihrem übersteigerten Realismus einen markerschütternden Eindruck. Hinzu kommt, dass sich neben der offensichlichen Gore-Szenen einiges an Gewalt rein im Kopf des Betrachters abspielt. Besonders das Ende schockiert wegen dem was man eben nicht sieht. Letztendlich hält der Film derart in Atem, dass man garnicht erst merkt, dass er eigentlich nur die bereits x-fach erzählte Survival-Horror-Geschichte ohne wesendlich neue Ideen wiederholt.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 6)


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