Dienstag, 17. März 2009
Neu auf DVD:
L'Auberge rouge - Mord inklusive
Im Frankreich des frühen 19. Jahrhunderts verirren sich nur selten Reisende in die alte Herberge am Alpenpass, schon weil es längst eine bequeme Umgehung gibt. Aus der Not eine Untugend machend, sind die Wirtsleute Pierre und Rose Martin deshalb vor Jahren dazu übergegangen, mit ihrem taubstummen Adoptivsohn die wenigen Gäste umzubringen, ihre Habseligkeiten zu berauben und die Leichen an Schweine zu verfüttern. Eine Kutsche voll reicher Edelleute sowie ein Priester mit seinem Schüler sollen dieses Schicksal teilen, doch diesmal kommt (fast) alles anders.

Was für ein skuriler französischer Film um ein mörderisches Gastwirtspaar im Mittelalter. In dieser abgefahrenen Geschichte kalauern sich schräge Charaktäre durch die altertümlichen Kulissen, dass es Louis de Funes eine Freude wäre. Dabei ist "L'Auberge rouge" bereits die vierte Verfilmung frei nach der Erzählung "Die rote Herberge" von Honoré de Balzac, die auf wahren Begebenheiten beruht. Regisseur Gérard Krawczyk ("Taxi" 2-4) gelingt es, eine markabere und respektlose Farce zwischen bitterböser aber harmloser Slapstick und cleveren Running Gags zu inszenieren, ohne dabei die Gürtellinie zu unterschreiten. Zwar gibt es genügend Zoten, aber die laufen in dem - abgesehen vom etwas gestreckten Ende - äußerst kurzweiligen Feuerwerk an Absurdität so durch. Dabei bietet besonders Gérard Jugnot ("Die Kinder des Monsieur Mathieu") eine Glanzleistung als panischer Pfarrer, der mal eben für hundertundfünf Morde (+/-) Absolution erteilen soll, aber auch Christian Clavier ("Asterix") und Josiane Balasko überzeugen als mörderische Wirtsleute. Wer auf absolut absurde Unterhaltung ohne den inzwischen üblichen Fäkalhumor steht, ist bei diesem französischen Schauermärchen bestens bedient.
Bewertung: 7/10


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