Donnerstag, 26. März 2009
Thumbsucker (2005)
Der siebzehnjährige Justin (Lou Taylor Pucci) unterscheidet sich nur in wenigen Dingen von seinen Altersgenossen: er ist unsicher, emotional und er lutscht Daumen. Weil vor allem sein Vater Mike (Vincent D'Onofrio), selbst ein gescheiterter Football-Profi, und sein Kieferorthopäde (Keanu Reeves) auf ihn einreden, dass dies "orale Obsessionen" seien, versucht er diese Angewohnheit verzweifelt loszuwerden. Bei ihm wird Hyperaktivität diagnostiziert und er bekommt Medikamente, die ihn verändern und zu einem Anführer des Debattierclubs machen. Dort verliebt er sich in die coole und schöne Rebecca (Kelli Garner), die ihn jedoch nur sexuell benutzt. Seine Mutter Audrey (Tilda Swinton) fängt an in einer Suchtklinik zu arbeiten und verliebt sich in einen ihrer Patienten, während sein Vater versucht, nach außen den starken Mann zu markieren. Justin gelingt es langsam, sich von seinen Eltern zu lösen und seinen eigenen Weg zu gehen.

Es gibt Filme, die entwicken sich vom Geheimtipp zum Möchtegern-Kultfilm, wo man sich beim Anschauen fragen muss, wie es dazu kommen konnte. Wie bei "Thumbsucker", einem seichtes Drama, das sich aus zu erwartenden Storylines zusammensetzt (Elternhaus, Mädchen, Drogen etc), ohne dabei besonders witzig, interessant oder spannend zu sein. Als gesellschaftskritische Komödie geht der Film dabei ebensowenig durch wie als tiefgründiger Problemfilm. Dafür ist er einfach zu steif und oberflächlich. Die illustre Ansammlung an Schauspielern kann aus ihren Rollen auch nicht sonderlich viel herausholen. Allenfalls Keanu Reeves hinterlässt als skuriler Zahnarzt einen nachhaltigen Eindruck, wenn auch mit einem schmalzigen Monolog, der den Film mit aufgesetzt moralischem Zeigefinger ("Bleib wie Du bist") beschließen lässt. Wirklich schlecht mag das alles nicht sein, zum echten Kultfilm macht ihn das aber noch lange nicht!
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 7)


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