Dienstag, 31. März 2009
Irgendwo in Berlin (1946)
Die Kinder der zerstörten Stadt Berlin machen aus der Not eine Tugend und die Trümmerlandschaft zum Abenteuerspielplatz. Gustav erwartet mit seiner Mutter auf den Resten ihrer ehemaligen Großgarage die Rückkehr des Vaters aus der Gefangenschaft, damit der Neuaufbau beginnen kann. Doch als der Mann endlich da ist, weicht die Freude einer großen Enttäuschung - er ist physisch und psychisch ein Wrack. Die Kinder, allen voran der Bandenführer "Kapitän", beschimpfen ihn als dreckigen Jammerlappen. Einzig Freund Willi hält zu Gustav und kommt durch seine gutgemeinte Hilfe in Schwierigkeiten, die ihn das Leben kosten...

Der Trümmerfilm "Irgendwo in Berlin" ist einer der ersten Verfilmungen der UFA nach dem Krieg. Der Film von Gerhard Lamprecht (Emil und die Detektive - 1931) handelt von dem Schicksal der Jugend und ihrer zerrissenen Familien in den ersten Nachkriegstagen. Dabei zeigt er nicht nur die Orientierungslosigkeit der Kinder, sondern auch die heimgekehrten und gebrochenen Väter, die unter dem Trauma der Kriegserlebnisse leiden. Lamprechts Film erweist sich mit einfachen Mitteln als ein schon fast dokumentarischer Spiegel seiner Zeit.
Bewertung: 7/10


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