Montag, 13. April 2009
Pixar Animation präsentiert
'Die Unglaublichen' (2004)
Eigentlich sollte Mr. Incredible ja gerade mit Bomben Tennis spielen oder wenigstens Eisenbahnschienen mit bloßen Händen verbiegen. Doch weil die Gilde der Superhelden wegen astronomischer Schadensersatzprozesse in den nationalen Ruhestand geschickt wurde, müssen er, seine elastische Ehefrau und die explosiven drei Racker nun eben Akten ordnen, Apfelkuchen backen und irgendwo die Schularbeiten abschreiben, wie jeder andere Normalo auch. Als er dankbar dem Angebot einer schönen Fremden folgt, wieder in den Heldendienst zu treten, ahnt er nicht, um was für eine perfide Falle es sich handelt.

Beim zweiten Hinsehen entpuppt sich die Superhelden-Posse als unterhaltsamer als ich den Animationsfilm in Erinnerung hatte. Zwar verzichtet der Film bei den Charaktären auf den für Disney typischen kindgerechten Kuschelfaktor. Dafür bietet Pixar freche Helden, witzige Parodien aufs Genre und teils richtig lustigen Slapstick. Sämtliche Superhelden-Klischees werden in im Schnelldurchgang durch den Kakao gezogen, und das auf eine liebenswerte Art, dass es eigentlich richtig cool ist. Trotzdem verliert der Film in der zweiten Hälfte kräftig an Fahrt, wenn er zum überdrehten Abenteuer mutiert, bei der die Macher ein formelhaftes Action-Feuerwerk starten anstatt es zu parodieren. Dabei erweist sich auch die mit 110 Minuten überlange Spieldauer als Nachteil, wenn weniger mehr gewesen wäre. Wenig überzeugend fand ich auch die Synchronisation. Zumindest Comedian Markus Maria Profitlich ist als Mr. Incredible mehr nervig als glaubhaft (von Kai Pflaume in der Sprechrolle Samuel L. Jacksons einmal ganz abgesehen).
Bewertung: 6,5/10


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