Freitag, 17. April 2009
Mitternachtsspitzen (1960)
Die reiche Amerikanerin Kit (Doris Day) und ihr frisch gebackener britischer Ehemann Anthony Preston (Rex Harrison) hoffen nach drei Monaten Ehe endlich auf ein wenig freie Zeit für ihre Hochzeitsreise nach Venedig. Dann bekommt das Paar in London jedoch eines Tages mysteriöse Morddrohungen: Mit verstellter Stimme droht ein Mann Kit, sie innerhalb von einem Monat zu ermorden - oder hat Kit nur eine blühende Fantasie?

Inzwischen gilt der berühmte Thriller von David Miller als Klassiker der Suspense. Und das obwohl er offenkundig den Stil von Regisseur Alfred Hitchcock imitiert, ohne sich dessen Doppelbödigkeit auch nur anzunähern. "Mitternachtsspitzen" entpuppt sich letztendlich als spannender aber einfacher "Whodunit"-Krimi, bei dem Doris Day (nach Hitchcocks "Der Mann der zuviel wusste") ein weiteres Mal gegen ihr Image besetzt ist. Ihrem Spiel als hilflose Frau kann man allerdings fast schon hysterisches Overacting vorwerfen, aber da sie selbst das äußerst charmant tut, hat die Day trotzdem alle Sympathien auf ihrer Seite. Und das wertet den Film enorm auf, der rein technisch gesehen mit Pendanten wie Hitchcocks "Beim Anruf Mord" nicht mithalten kann. So spannend der Thriller und seine überraschende Auflösung aber sein mag, nach fast fünfzig Jahren wirkt die Geschichte deutlich antiquiert. Mit der Nostalgiebrille betrachtet gibt es trotzdem den Daumen hoch.
Bewertung: 8/10


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