Sonntag, 19. April 2009
Das geheime Leben der Worte (2005)
crizcgn, 18:23h
Die 30-jährige Hannah (Sarah Polley) ist hörbehindert und lebt sehr zurückgezogen. Ihr Job in einer Fabrik ist ihr einziger Kontakt zur Außenwelt. Mit übertriebener Gewissenhaftigkeit erregt sie allerdings immer wieder den Unmut ihrer Kollegen, und um des lieben Friedens willen verordnet der Chef ihr deshalb einen Zwangsurlaub. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Karibikreise? Doch Hannah landet nicht als Touristin auf Bora Bora sondern als freiwillige Krankenschwester auf einer Bohrinsel. Hier lernt sie Josef (Tim Robbins) kennen, der bei einem Unfall schwer verletzt wurde und vorübergehend sein Augenlicht verloren hat. Zwischen den beiden verschlossenen Menschen entwickelt sich langsam Vertrauen und vorsichtige Zuneigung ...
Auf einer abgelegenden Bohrinsel kreuzen sich die Leben einiger Eigenbrödler und Einzelgänger. Die spanische Regisseurin Isabel Coixet ("Mein Leben ohne mich") entwickelt aus dieser Grundkonstellation eine Geschichte um die physischen und emotionalen Verletzungen der einzelnen Personen. Sie konzentriert sich dabei vor allem auf die schweigsame Hanna (großartig: Sarah Polley), die sich von ihrer Umwelt konsequent abschottet. Als Gegenpol entwickelt sich ihr Patient Josef, der seine Verletzungen zu kompensieren versucht, indem er sich seinem Gegenüber hilfesuchend zu öffnen versucht. Mit viel Gefühl gelingt es der Regisseurin, die dezente Annäherung der beiden zu inszenieren. Allerdings steht sie sich selbst und dem Film etwas im Weg, wenn sie Hannah überraschend das Leid im Bosnienkrieg aufbürdet und ein aufgesetzt wirkendes Trauma entblößt. Ebenso überraschend wirkt auch die Auflösung der Geschichte, bei der nach der intensiven Beschreibung der langsamen Annäherung ein paar Worte genügen, um anscheinend sämtliche Probleme zu überwinden. Das kostet dem poetischen Film Glaubwürdigkeit, weil er die vorangegangegen Geschehnisse leichtfertig abtut für ein (subjektiv gesehen) zu einfaches Happy End. Das macht ihn insgesamt aber nicht weniger sehenswert.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 10)
Auf einer abgelegenden Bohrinsel kreuzen sich die Leben einiger Eigenbrödler und Einzelgänger. Die spanische Regisseurin Isabel Coixet ("Mein Leben ohne mich") entwickelt aus dieser Grundkonstellation eine Geschichte um die physischen und emotionalen Verletzungen der einzelnen Personen. Sie konzentriert sich dabei vor allem auf die schweigsame Hanna (großartig: Sarah Polley), die sich von ihrer Umwelt konsequent abschottet. Als Gegenpol entwickelt sich ihr Patient Josef, der seine Verletzungen zu kompensieren versucht, indem er sich seinem Gegenüber hilfesuchend zu öffnen versucht. Mit viel Gefühl gelingt es der Regisseurin, die dezente Annäherung der beiden zu inszenieren. Allerdings steht sie sich selbst und dem Film etwas im Weg, wenn sie Hannah überraschend das Leid im Bosnienkrieg aufbürdet und ein aufgesetzt wirkendes Trauma entblößt. Ebenso überraschend wirkt auch die Auflösung der Geschichte, bei der nach der intensiven Beschreibung der langsamen Annäherung ein paar Worte genügen, um anscheinend sämtliche Probleme zu überwinden. Das kostet dem poetischen Film Glaubwürdigkeit, weil er die vorangegangegen Geschehnisse leichtfertig abtut für ein (subjektiv gesehen) zu einfaches Happy End. Das macht ihn insgesamt aber nicht weniger sehenswert.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 10)
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