Samstag, 25. April 2009
Manic - Weggesperrt (2001)
Lyle (Joseph Gordon-Levitt) ist intelligent, sportlich, sieht gut aus – und doch hat er ein gewaltiges Problem: Wenn er sich provoziert fühlt, explodiert er förmlich vor Wut. Auf dem Schulhof kommt es zum Äußersten, er prügelt einen Mitschüler krankenhausreif, bringt ihn fast um. An Stelle einer Strafverfolgung wird Lyle in eine psychiatrische Klinik eingeliefert und dort in eine Gruppe von Jugendlichen unter Leitung von Dr. Monroe (Don Cheadle) integriert. Lyle und die verschlossene Tracy (Zooey Deschanel) verbindet bald mehr als nur Freundschaft, die beiden verlieben sich. Doch immer wieder bricht die Wut aus Lyle heraus. Er muss den Ursprung seiner Aggressivität finden, um sich vor sich selbst zu schützen…

Seit "Einer flog über das Kuckucksnest" aus den 70ern gibt es sicher schon einige Filme über schwierige Patienten im Krankenhaus. Die Geschichte vom Aussenseiter, der über die Liebe zu einer anderen Person wieder zu sich selbst findet, ist also nicht neu. Dafür beschäftigt sich "Manic - Weggesperrt" direkt und unglamorös mit den psychischen Problemen seiner handelnden Personen, was dem Film eine authentische Atmosphäre verleiht. Der Versuch, diesen Effekt durch wackelnder Handkamera-Optik zu forcieren, funktioniert allerdings nur bedingt, da es etwas seltsam anmutet, wenn eine Person allein sein will oder soll und dabei semi-dokumentarisch abgefilmt wird. Die intensive Inszenierung gibt den Darstellern allerdings die Gelegenheit, schauspielerisch richtig zu glänzen. Und da beweist sich Joseph Gordon-Levitt ("Mysterious Skin") wieder einmal als begnadeter und bisher unterschätzter Schauspieler. Auch Don Cheadle ("LA Crash") kann als ehemaligen Junkie zeigen, warum er bereits für den Oscar nominiert wurde. Ihre Leistungen sind es, die die Low-Budget-Produktion zu einem aufwühlende Drama machen.
Bewertung: 8/10


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