Freitag, 8. Mai 2009
Neu auf DVD:
Der Tag an dem die Erde still stand
Die Ankunft des Außerirdischen Klaatu (Keanu Reeves) samt dessen Roboter Gort auf der Erde versetzt deren Bewohner in Angst und Schrecken. Dabei verfolgt Klaatu, ganz alienuntypisch, mitnichten blutrünstige Ziele: er will die Menschen davor warnen, weiterhin so unmenschlich miteinander umzugehen und die Natur nicht zu achten. Ansonsten drohe tatsächlich die "Rettung der Erde" vor seinen menschlichen Bewohnern. Allerdings will keiner auf Klaatu hören. In der Mikrobiologin Helen Benson (Jennifer Connelly) und ihrem Sohn Jacob (Jaden Smith) findet er zumindest Verbündete.

Schon die Version von 1951 war mit seiner simplizierten Botschaft im Angesicht des kalten Krieges eher anstrengend. Ohne den politischen Hintergrund wirkt die Grundaussage der Neuauflage allerdings noch aufgesetzter. So erweist sich die Inszenierung von Scott Derrickson ("Der Exorzismus von Emily Rose") auch schnell als technisch perfekte aber aufgeblähte Luftnummer ohne ernstzunehmenden Inhalt. Allein die ersten 20 Minuten baut der Regisseur ein spannungsfreies Szenarium auf, bevor das eigentliche Ereignis eintritt. Offensichtlich soll die viel zu lange Einleitung die menschlichen Rollen (besonders die Biologin) einführen, reiht aber nur zusammenhanglose Klischees aneinander und sorgt von Anfang an für Langeweile, die sich auch mit dem Auftauchen Klaatus nicht abstellen will. Keanu Reeves mag den Fremden im Sinne des Originals darstellen, für Interesse sorgt sein emotionsfreies Spiel nicht. Jennifer Connellys Rolle als Identifikationfigur hat man bereits mit dem klischeehaften Intro verschenkt. Ihr gelingt es auch im Folgenden nicht, ihre Rolle von der eindimensionalen Darstellung zu befreien. Die Edel-Mimen John Cleese und Kathy Bates sind als Statisten tatsächlich nur verschwendete Ausstattung. Da die moralinsaure Geschichte an sich nicht viel hergibt und sich bestenfalls in gruseligen Dialogen ausdrückt, bleiben dem Zuschauer eigentlich nur die optischen Schauwerte. Die sind zwar an einer Hand abzählbar, aber zumindest tauglich für die große Leinwand. Den nichtssagenden Film retten können sie allerdings auch nicht. Er ist letztendlich nicht mehr als verpulverisierte Hollywood-Dollar und verschwendete Lebenszeit.
Bewertung: 3/10 (Moviepilot Prognose 4,6)


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