Sonntag, 24. Mai 2009
Vergessene Filmperlen
Common Ground (2000)
"Common Ground" erzählt über mehrere Jahrzehnte drei Coming Out Geschichten in der Kleinstadt Homer, verbunden durch einen Nachbarn als Erzähler.
In der erste Geschichte wird ein weiblicher Navy Rekrut (Brittany Murphy) in den 50ern unehrenhaft aus der Army entlassen wegen angeblicher psychischer Labilität. Als in der Kleinstadt Gerüchte über ihre angebliche lesbische Veranlagung herumgehen, wird sie von fast allen Bewohnern geächtet ...
In den 70ern wird ein Sportstudent (Jonathan Taylor Thomas) wegen angeblicher Homosexualität von seinen Mitschülern terrorisiert. Er sucht Hilfe bei seinem Französischlehrer (Steven Weber), doch der ist zu feige einzugreifen, weil er befürchtet sein eigenes Schwulsein könnte herauskommen...
In den 90ern geht ein Vater (Ed Asner) auf die Barrikarden und hetzt seine militanten Freunde auf, weil sein Sohn einen Mann heiraten will. Beide stellen jedoch fest, dass die seit Jahren bestehende Männerfreundschaft fast konservativer ist als viele heterosexuelle Ehen mit allen konventionellen Verhaltensmustern...


Die einzelnen Geschichten werden zusammengehalten durch den Erzähler (Eric Stoltz), der die Menschen über die Jahrzehnte unter der amerikanischen Flagge beobachtet. Die Episoden weisen zwar alle kein Happy End auf (das kann es noch nicht geben), aber sie hinterlassen einen Geschmack von Hoffnung. Neben der gefühlvollen und klischeefreien Darstellung der Personen und Geschichten weist der Film eine illustren Schar an bekannten Darstellern auf. Neben den oben genannten sind auch Harvey Fierstein, Mimi Rogers, Beau Bridges in Rollen zu sehen. Und Beverly Hills Beau Jason Priestley spielt nach "Love & Death on Long Island" in dem nächsten Gay-Film mit - dieses mal als schwuler Soldat. Neben ihm ist vor allen der junge Jonathan Taylor Thomas als Schwimmer ein netter Anblick. Die Episoden sind jedoch emotional genug, dass sie keiner oberflächlichen Schönheit bedürfen. Sie bewegen etwas im Zuschauer und hinterlassen das Gefühl, dass Homosexualität sich trotz aller Diskriminierung über die Jahrzehnte zur Normalität entwickelt. Und das in einem kommerziellen Film vom der Paramount Pictures zu erleben, hinterlässt durchaus ein beruhigendes Gefühl.
(Original-Kommentar 10/2000) Bewertung: 7,5/10


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