Montag, 8. Juni 2009
Lonesome Jim - Manche Leute sollten keine Eltern haben
Mit 27 Jahren kehrt Jim (Casey Affleck) aus New York, wo seine Träume von einer Schriftstellerkarriere zerplatzten, an den elterlichen Herd im trostlosen Indiana heim und erlebt die schwer erträgliche Mittelstands-Hölle. Sein Vater Don (Seymour Cassel) hat sich zum distanzierten Zyniker entwickelt, seine Mutter Sally (Mary Kay Place) erdrückt jeden mit ihrer Fürsorge und sein älterer Bruder Tim (Kevin Corrigan) verübt einen Suizidversuch. Jim lernt die alleinerziehende Krankenschwester Anika (Liv Tyler) kennen und lässt sich auf krumme Geschäfte mit Evil (Mark Boone Junior), dem lokalen Drogendealer ein.

"Lonesome Jim" ist die dritte Regiearbeit vom Kult-Schauspieler Steve Buscemi. Als Hintergrund für sein Drama wählt er die typische US-Familie der provinziellen Mittelschicht, die auf der Suche nach dem Sinn vor sich hinlebt. Dabei inszeniert Buscemi seine Geschichte alltagsnah und fast schon dokumentarisch, ohne dabei auf große dramatische Gesten zurückzugreifen. Dementsprechend wirkt "Lonesome Jim" zwar authentisch aber duchgehend äußerst spröde. Allerdings schimmert immer wieder ein sehr subtiler Humor durch, der die Aufmerksamkeit hochhält. Prominente Darsteller wie Casey Affleck und Liv Tyler tun ihr Übriges, um den Film mit überzeugenden Leistungen zu einem durchaus sehenswerten Independent-Film zu machen, der allerdings weitgehend spannungsarm daherkommt.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


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