Dienstag, 9. Juni 2009
Neu auf DVD:
Das Gesetz der Ehre
Seit vier New Yorker Cops in einem Hinterhalt starben, befinden sich alle Beamten in Alarmbereitschaft und sind äußerst nervös. Weil der Killer noch nicht gefasst ist und derart viel auf dem Spiel steht, übergibt Francis Tierney, Sr. (Jon Voight), Chief der Manhattan Detectives, den Fall seinem Sohn, Detective Ray Tierney (Edward Norton). Eher widerwillig nimmt Ray die Ermittlungen auf, denn die toten Cops standen unter dem Befehl seines Bruders Francis Tierney jr. (Noah Emmerich) und seines Schwagers Jimmy Egan (Colin Farrell). Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob der Routineeinsatz während einer Drogenrazzia in einer furchtbaren Tragödie endete. Doch als Ray sich näher mit dem Fall beschäftigt, entdeckt er, dass jemand aus dem Revier die Drogendealer vor den Cops gewarnt hat. Die Indizien nähren sogar den Verdacht, dass sein eigener Bruder und sein Schwager damit zu tun haben. Als die offenen Fragen immer drängender werden, spaltet der Fall die Familie: Jeder muss für sich entscheiden, wem er mehr verpflichtet ist – den eigenen Verwandten oder den Vorgesetzten.

Darsteller wie Edward Norton und Colin Farrell im Cast eines Polizeifilms zu haben, ist schon die halbe Miete zum Erfolg, zumal die beiden nicht nur ihren Namen, sondern auch jede Menge Talent mitbringen. Allein das hebt "Das Gesetz der Ehre" schon von der Masse an ähnlichen Stories im B-Movie-Sektor ab. Da ist es schon bedauerlich, dass das dem Film von Gavin O’Connor ("Miracle") inhaltlich nicht unbedingt gelingen will. Zu abgedroschen sind die Copfilm-Klischees über Internal Affairs und das Katz- und Maus-Spiel zwischen den vermeindlich guten und bösen Polizisten, das natürlich eine besondere Dramatik durch die familiäre Bindung bekommt. Zuletzt wurden diese typischen Plot-Bausteine in "Street Kings" mit Keanu Reeves aber auch in "Helden der Nacht" mit Joaquin Phoenix erfolgreich variiert. Leider nutzt "Pride and Glory" nur im Ansatz die Möglichkeit, mehr als die üblichen Konflikte zu erzählen. Allein das dramatische Finale mit aufgebrachten Anwohnern zeigt, dass mehr drin gewesen wäre. Dass es trotz der dünnen Story zu einem spannenden Thriller reicht, liegt allerdings nicht nur an den Darstellern (von denen Farrell mehr überzeugen kann als der eher unterforderte Norton), sondern auch an der spannenden Inszenierung, die selbst Leerlauf in der Geschichte mit düsteren Bildern überspielen kann. Das sollte den Film allerdings trotz seiner Schwächen für Genrefans zum absoluten Pflichtprogramm machen.
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 8)


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