Montag, 20. Juli 2009
Neu auf DVD:
Bryan Singers 'Operation Walküre'
Bryan Singers 'Operation Walküre'
crizcgn, 01:08h
Als sich die katastrophale Niederlage des Dritten Reiches im Zweiten Weltkrieg immer deutlicher abzeichnet, schließt sich der bislang linientreue Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg (Tom Cruise) dem Widerstand an. Die Verschwörer entwickeln einen Plan, den selbstzerstörerischen Wahnsinn Hitlers (David Bamber) zu stoppen und eine Schatten-Regierung aufzustellen. Doch die Zeit drängt und Stauffenberg muss das Attentat am 20. Juli 1944 selbst durchführen.
Bryan Singers "Valkyrie" gehört offensichtlich zu den Filmen der letzten Zeit, bei denen man permanent das Gefühl hat, dass unzählige Möchtegern-Kritiker in bester Selbstherrlichkeit erst einmal wild draufhauen, um sich im Nachhinein die Argumente dafür zurechtzurücken. Aufhänger für das Tom-Cruise-Bashing ist in dem Fall die Frage, ob ein Scientologe einen angeblichen Helden der deutschen Nazi-Zeit spielen darf. Um Inhalte geht es manchem Kritiker mit solchen Pseudo-Argumenten ebensowenig wie es dem Regisseur vermutlich um die moralische Zurechtrückung der deutschen Vergangenheit geht. "Operation Walküre" ist bei aller polemischen Diskussion nämlich in erster Linie ein auf Spannung setzender Thriller, der allerdings bewusst umsichtig umgeht mit den geschichtlichen Fakten. Und als solcher funktioniert der Film überraschend gut; die Inszenierung ist ungewöhnlich dicht und die schauspielerischen Leistung auf zu erwartend hohem Niveau (bei derart prominenter Besetzung - u.a. auch mit Kenneth Branagh, Terence Stamp, Thomas Kretschmann, Tom Wilkinson). Trotzdem lässt sich die Atmosphäre des Verschwörungs-Dramas nicht mit dem großartigen deutschen Prestige-Produkt "Der Untergang" vergleichen, was an der mangelnden Tiefe der Charaktäre und der fehlenden Motivationen liegen mag. Stauffenberg selbst, auf dessen Charakter der Focus zum größten Teil liegt, wird dabei einfach zum typischen Hollywood-Helden hochstirilisiert - was bei anderen Produktionen sonst allerdings auch niemanden stört. Im Übrigen sollte diese Verfilmung - ebenso wie auch "Der Baader-Meinhof-Komplex" - niemanden davon abhalten, sich weiter über die näheren Zusämmenhänge der Geschichte zu informieren (z.B. mit der Dokumentation "Vermächtnis des deutschen Widerstandes" in den DVD-Extras). Seinen Teil hat der Film dazu beigetragen - zumindest im Rahmen dessen was eine auf wahren Begebenheiten beruhender Unterhaltungsware zu leisten in der Lage ist. Mehr lag sicher auch nicht in der Absicht der Beteiligten.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 7)
Bryan Singers "Valkyrie" gehört offensichtlich zu den Filmen der letzten Zeit, bei denen man permanent das Gefühl hat, dass unzählige Möchtegern-Kritiker in bester Selbstherrlichkeit erst einmal wild draufhauen, um sich im Nachhinein die Argumente dafür zurechtzurücken. Aufhänger für das Tom-Cruise-Bashing ist in dem Fall die Frage, ob ein Scientologe einen angeblichen Helden der deutschen Nazi-Zeit spielen darf. Um Inhalte geht es manchem Kritiker mit solchen Pseudo-Argumenten ebensowenig wie es dem Regisseur vermutlich um die moralische Zurechtrückung der deutschen Vergangenheit geht. "Operation Walküre" ist bei aller polemischen Diskussion nämlich in erster Linie ein auf Spannung setzender Thriller, der allerdings bewusst umsichtig umgeht mit den geschichtlichen Fakten. Und als solcher funktioniert der Film überraschend gut; die Inszenierung ist ungewöhnlich dicht und die schauspielerischen Leistung auf zu erwartend hohem Niveau (bei derart prominenter Besetzung - u.a. auch mit Kenneth Branagh, Terence Stamp, Thomas Kretschmann, Tom Wilkinson). Trotzdem lässt sich die Atmosphäre des Verschwörungs-Dramas nicht mit dem großartigen deutschen Prestige-Produkt "Der Untergang" vergleichen, was an der mangelnden Tiefe der Charaktäre und der fehlenden Motivationen liegen mag. Stauffenberg selbst, auf dessen Charakter der Focus zum größten Teil liegt, wird dabei einfach zum typischen Hollywood-Helden hochstirilisiert - was bei anderen Produktionen sonst allerdings auch niemanden stört. Im Übrigen sollte diese Verfilmung - ebenso wie auch "Der Baader-Meinhof-Komplex" - niemanden davon abhalten, sich weiter über die näheren Zusämmenhänge der Geschichte zu informieren (z.B. mit der Dokumentation "Vermächtnis des deutschen Widerstandes" in den DVD-Extras). Seinen Teil hat der Film dazu beigetragen - zumindest im Rahmen dessen was eine auf wahren Begebenheiten beruhender Unterhaltungsware zu leisten in der Lage ist. Mehr lag sicher auch nicht in der Absicht der Beteiligten.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 7)
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