Donnerstag, 23. Juli 2009
O fantasma - Das Phantom (2000)
crizcgn, 14:10h
Sérgio (Ricardo Meneses) gehört zu den Unsichtbaren, die nachts in Lissabon den Müll aufsammeln. Tagsüber lebt er vor allem in seinen erotischen Fantasien. Er hat schnellen Sex mit Fremden, von Dominanz und Auslieferungsspielen geprägt. Er lebt wie ein Hund, redet nicht, handelt instinktiv und nimmt sich, was er will. Eines Nachts trifft er auf den jungen Motorradfahrer Joao (Andre Barbosa) - und richtet all seine Fantasien und Begierden auf ihn. Es folgt Sérgios vollständige Verwandlung in ein Phantom, asozial, gefährlich, tierhaft - und die innere Veränderung geht mit dem Äußeren einher: ein von Latex umhüllter, durch und durch sexualisierter Körper auf seinen Streifzügen durch die Stadt.
Zwischen Mülltransport, Gassi-Gehen und Fick-Abenteuern hat der portugiesische Debütfilm von Joao Pedro Rodrigues ("Two drifters") nicht viel zu erzählen. Es scheint so als diene der dünne Plot einzig dazu, den jungen Hauptdarsteller als (fast) sprachloses Objekt eines immer absonderlicheren Sexualverhaltens zu präsentieren. Auf der homoerotischen Ebene zumindest mag das eine ganze Weile funktionieren, zumal Ricardo Meneses in seiner bisher einzigen Rolle fraglos als gutaussehende Sex-Fantasie durchgeht. Wenn er allerdings im letzten Drittel des Films im Vollkörper-Latex erst ein Opfer verschleppt und dann in unzähligen Szenen ziellos über die Müllhalde streift, verliert die Geschichte endgültig an Sinn und Bodenhaftung. Dann wird aus dem Erotik-Drama ein lächerlicher Kunstfilm, aus dem sich vielleicht vieles hineindeuteln, aber wenig Handfestes herausholen lässt. Wenn die Kamera Sérgio am Ende als verwirrtes Latex-Phantom aus dem Bild entschwinden lässt, dann lässt sie gleichzeitig einen irritierten (wenn auch erotisierten) Zuschauer zurück ob der seltsamen Darbietung.
Bewertung: 5/10
Zwischen Mülltransport, Gassi-Gehen und Fick-Abenteuern hat der portugiesische Debütfilm von Joao Pedro Rodrigues ("Two drifters") nicht viel zu erzählen. Es scheint so als diene der dünne Plot einzig dazu, den jungen Hauptdarsteller als (fast) sprachloses Objekt eines immer absonderlicheren Sexualverhaltens zu präsentieren. Auf der homoerotischen Ebene zumindest mag das eine ganze Weile funktionieren, zumal Ricardo Meneses in seiner bisher einzigen Rolle fraglos als gutaussehende Sex-Fantasie durchgeht. Wenn er allerdings im letzten Drittel des Films im Vollkörper-Latex erst ein Opfer verschleppt und dann in unzähligen Szenen ziellos über die Müllhalde streift, verliert die Geschichte endgültig an Sinn und Bodenhaftung. Dann wird aus dem Erotik-Drama ein lächerlicher Kunstfilm, aus dem sich vielleicht vieles hineindeuteln, aber wenig Handfestes herausholen lässt. Wenn die Kamera Sérgio am Ende als verwirrtes Latex-Phantom aus dem Bild entschwinden lässt, dann lässt sie gleichzeitig einen irritierten (wenn auch erotisierten) Zuschauer zurück ob der seltsamen Darbietung.
Bewertung: 5/10
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