Dienstag, 28. Juli 2009
Horror-Klassiker der Stummfilmzeit
Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens (1922)
Thomas Hutter (Gustav von Wangenheim) ist Sekretär des Häusermakler Knock (Alexander Granach) in Wisborg und lebt dort glücklich mit seiner Frau Ellen (Greta Schröder). Eines Tages schickt ihn sein Chef auf eine Dienstreise nach Transsylvanien, um mit dem Grafen Orlok (Max Schreck) über den Kauf eines Hauses zu verhandeln. Seine Frau ahnt nichts Gutes, sie spürt die Gefahr, in die ihr Mann sich begibt, kann ihn aber nicht zurückhalten. Erst in der Nacht begegnet Hutter dem seltsamen Schlossherrn und dieser unterzeichnet den Vertrag. Als er am nächsten Morgen im Schloss erwacht, entdeckt er kleine rote Male an seinem Hals und ahnt, welchem Grauen er gegenübersteht. Orlok ist ein Vampir. Da verlässt Hutter fluchtartig das Schloss, denn er hat Angst, dass das Gespenst auf dem Weg zu seiner Frau ist. Eines Tages legt ein führerloses Schiff in Wisborg an, dessen Fracht Pest, Tod und Verderben über die Bewohner bringt. Die Toten tragen alle die gleichen roten Male am Hals. Ellen erkennt diese Herausforderung, und um das unheilvolle Schicksal aufzuhalten, opfert sie sich und gibt sich dem Vampir hin. In den ersten Sonnenstrahlen des neuen Morgens löst sich die mysteriöse Gestalt in Nichts auf.

87 Jahre nach seiner Entstehung gilt der Ur-"Nosferatu" immer noch als Meilenstein der Filmgeschichte, ohne den es die meisten Horrorfilme heute nicht geben würde. Seine Bildsprache, das Licht und die Maske sind legendär und sorgen heute noch für Gänsehaut. Auch die stimmungsvertiefende, fast schon epische Musik in zehn Einzelstücken von Hans Erdmann hat als grandiose Untermalung märchenhafter Bildkompositionen noch heute Vorbildcharakter. Und Max Schreck ist in seiner Rolle derart überzeugend, dass dem Schauspieler noch über Jahrzehnte nachgesagt wird, er habe den Nosferatu nicht nur gespielt sondern (als Vampir) gelebt (siehe auch "Shadow of a vampire", den semi-dokumentarischen Spielfilm von 2000 über den Schreck und die Dreharbeiten). Allerdings geht die inoffizielle "Dracula"-Verfilmung mit seiner noch holprigen Bewegung und den stilistischen Farbwechsel in Schwarzweiss heute eher als Kunstwerk denn als Film durch und liegt daher auch in der restaurierten Fassung von 2007 eigentlich ausserhalb jeder realistischen Bewertung.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 7,8)




"... Als der Film in den 20er Jahren in die deutschen Kinos kommen sollte, verklagte die Witwe von Bram Stroker die Produktionsfirma wegen Verletzung des Urheberrechts, da Murnaus „Nosferatu“ doch sehr stark an die Vorlage „Dracula“ erinnert. Das Gericht beschloss, dass alle Kopien des Films vernichtet werden müssen. Nur durch Zufall überlebten einige wenige Kopien, die bereits in verschiedene Länder exportiert worden waren, den Lauf der Zeit. Ein Vampir von Nosferatus Schlag lässt sich eben, auch auf Zelluloid gebannt, nicht ohne weiteres töten. Vor allem in Amerika lebte die Figur in vielen Filmen weiter. Meist leicht variiert und umbenannt, aber doch immer als solche erkennbar. Die lange Tradition des Horrorgenres im amerikanischen Kino ist ohne die Filme des deutschen Expressionismus, und gerade auch „Nosferatu“, nicht denkbar ..."
Zitat www.filmstarts.de


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