Samstag, 8. August 2009
Die besten Filme von John Hughes (1950-2009)
Wie kein anderer Filmemacher in den 1980er und 1990er Jahren kannte John Hughes sich mit den Ängsten, Liebesproblemen und den rebellischen Träumen von Teenagern aus. Ihm verdankten Jungstars wie Matthew Broderick, Molly Ringwald, Anthony Michael Hall und nicht zuletzt auch Macaulay Culkin ihren Ruhm. Anlässlich seines Todes hier die besten Filme des Regisseurs, Produzenten und Drehbuchautoren.

The Breakfast Club - Der Frühstücksclub (1985)

Eine Gruppe von fünf stereotypischen Schülern muss den ganzen Samstag zusammen nachsitzen: Das Sportass (Emilio Estevez), der Metal-Freak (Judd Nelson), das schräge Gothic-Mädchen (Ally Sheedy), die Neureiche (Molly Ringwald) und der Streber (Anthony Michael Hall). Im Laufe des Tages überwinden die fünf langsam die sozialen Barrieren, die sie in der Schule normalerweise auseinander halten, und es formen sich neue Allianzen und Freundschaften – auch wenn der Weg dorthin viel Schmerz mit sich bringt.

In seinem vielleicht besten Genre-Film verbindet Hughes (Buch / Produktion / Regisseur) Highschool-Klamauk mit dem facettenreichen Beobachten seiner eben nicht eindimensionalen Teenager und dem Aufzeigen von Gruppendynamik im typischen Schulsystem. Der Film bedeutet nicht nur für seine jungen Darsteller den Durchbruch, sondern auch für die Pop-Band Simple Minds, die mit dem Song "Don`t you" ihren bis heute größten Hit haben.
Bewertung: 10/10 - KULTFILM!




Pretty in Pink (1986)

Andy (Molly Ringwald) lebt mit ihrem arbeitslosen Vater Jack (Harry Dean Stanton) allein in einer amerikanischen Stadt. An der High School gehört sie nicht zu den angesagten oder beliebten Typen, weil sie nicht reich, dafür aber sehr individuell ist. Deswegen zählt man sie zu den Freaks, genauso wie Duckie (Jon Cryer), der gern mehr von ihr möchte, als ihr bester Freund zu sein. Doch Andy verguckt sich in den reichen Blane (Andrew McCarthy), der auf sie ebenfalls ein Auge geworfen hat. Doch der Gruppendruck bringt die beiden wieder auseinander und der Highschoolball naht ...

Den Teeniefilm, den man am ehesten mit John Hughes verbindet, hat er nicht einmal selbst gedreht, sondern lediglich das Drehbuch verfasst. Die typischen Kontellationen dieser Aschenputtel-Variante trifft den Zeitgeist der 80er und wirken sich bis heute prägend auf das Genre und seine Parodien aus ("Nicht noch ein Teenie-Film"). Auch der New Wave Soundtrack (New Order - OMD) gehört heute zu den Klassikern seiner Zeit.
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 6,4)




Ferris Bueller’s Day Off - Ferris macht blau (1986)

Sonnyboy Ferris (Matthew Broderick) hat keine Lust auf die Schule und entwirft eine mitreißende Strategie, wie er am effektivsten schwänzen kann. Er stellt sich so krank, wie man eigentlich nur sein kann und seine überfürsorglichen Eltern kaufen ihm das natürlich auch ab. Nur sein Schulrektor Ed Rooney (Jeffrey Jones) kauft ihm das natürlich nicht ab und wittert Böses. Ferris überredet seinen besten Freund Cameron (Alan Ruck) zu einem gewagten Ausflug mit dem kostbaren Ferrari von dessen Vater, zaubert noch etwas mit Telefon und Computer, um auch seine Freundin Sloane (Mia Sara) einzuspannen, und schon gehört den drei jugendlichen Schulschwänzern das Chicago von 1986.

Von allen Hudges-Produktionen dürfte "Ferris macht blau" der Film mit dem größten Kult-Potential sein. Noch heute werden unzählige Onliner von Teenagern zitiert ("Wer weiß es? Wer weiß es?"). Mag der Film auch typisch 80s sein, hat er bis heute nichts von seinem unvergleichlichen Charme eingebüsst. Matthew Broderick hat sich als schwänzender Ferris quasi unsterblich gemacht für jeder Generations Jugend.
Bewertung: 10/10 - KULTFILM!




Planes, Trains & Automobiles - Ein Ticket für Zwei (1987)

Der Geschäftsmann Neal Page (Steve Martin) befindet sich auf dem Nachhauseweg von New York nach Chicago, um mit seiner Familie Thanksgiving zu feiern. Doch ein Schneesturm sorgt dafür, daß sein Flug umgeleitet wird. Del Griffith (John Candy), ein Verkäufer für Duschvorhangringe, bietet sich Page als Reisehelfer an, was die beiden von einem Desaster in's andere treibt. Ob im Flugzeug, per Anhalter auf einem Kühlschranktransporter, in einem Taxi mit einem verrückten Chauffeur, im Zug oder im Motel, in dem sie auch noch das Bett teilen müssen - das Chaos scheint perfekt.

Ganz ohne Kinder und Teens kommt diese Komödie aus, die dafür mit einem grossartig aufspielenden Steve Martin und einen ebenso brillianten John Candy überzeugt. So banal und verkitscht die Geschichte auch sein mag, der Humor der beiden Vollblut-Komiker macht die Screwball-Komödie zu einem immer wieder sehenswerten Filmspass, der ebenso turbulent wie warmherzig ist und dabei ohne die heutigen Fäkal-Plattitüden auskommt.
Bewertung: 9/10




Kevin – Allein zu Haus (1990)

Schon lange hat die Familie McCallister den Urlaub in Europa geplant, und alle sind bereit, am nächsten Morgen endlich loszufliegen. Doch leider verschlafen alle, und alles wird sehr hektisch und unübersichtlich, weil sie das Flugzeug nicht verpassen wollen. Irgendwo über dem Atlantik stellen sie fest, daß sie Kevin, den jüngsten Sohn der Familie, zu Hause vergessen haben. Und der muß nun alleine klar kommen, und das Haus gegen Einbrecher und böse Nachbarn verteidigen.

Das Killer-Kind der 90er! Auch wenn man John Hughes am ehesten mit dieser Weihnachts-Komödie verbindet, hat er nur das Drehbuch geschrieben und die Inszenierung einem Chris Columbus überlassen, der später die "Harry Potter"-Reihe starten wird. Der Film bietet nicht nicht nur herzzerreissende Familien-Unterhaltung, sondern auch weniger harmlosen Slapstick-Humor im Stil von "Tom & Jerry" (wobei Kevins Attacken gegen die Gauner seinerzeit Menschenrechtler protestieren liess). Der Film rockt absolut - aber es gibt durchaus auch gute Gründe böse Hasstriaden für das Kreischkind zu empfinden.
Bewertung: 7,5/10




Miracle on 34th Street - Das Wunder von Manhattan (1994)

Der nette Kaufhaus-Nikolaus Kriss Kringle (Lord Richard Attenborough) ist ein richtiger Bilderbuch-Weihnachtsmann. Er sieht nicht nur so aus, er behauptet sogar, er wäre der echte Weihnachtsmann. Für alle Kinder,die ihn kennen, gibt es da überhaupt keinen Zweifel - wenn da nicht die realistischen Erwachsenen wären. Für die ist der gute Mr. Kringle einfach nur ein Verrückter. Aber wie kann man das beweisen? Für Kringle geht es jedoch um mehr, als nur in eine Anstalt eingewiesen zu werden. Für ihn geht es um die Kinder der ganzen Welt - denn was wäre Weihnachten ohne den Geschenkebringer? Und es geht ihm um die kleine Susan (Mara Wilson) und deren Mutter Dorey (Elizabeth Perkins), denn gerade diese kleine Familie hätte ein Wunder bitter nötig.

Das Remake aus der Feder von John Hughes kommt zwar nicht an das Original von 1947 heran, überzeugt jedoch mit einer kitschig-verlogenen aber in der richtigen Weihnachtsstimmung vollends liebenswerten Inszenierung. Dabei tut sich vor allem Sir Richard Attenborough als gutherziger Weihnachtsmann hervor. Der Film gehört in der Adventszeit - und nur dann - zum Pflichtprogramm.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 6,3)


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