Montag, 7. September 2009
Neu auf DVD:
Ron Howards 'Frost/Nixon'
Ron Howards 'Frost/Nixon'
crizcgn, 23:47h
Drei Jahre lang schwieg Richard Nixon (Frank Langella) nach seinem Rücktritt in Folge der Watergate-Affäre, doch 1977 ließ sich der stahlharte und überaus redegewandte Ex-Präsident auf eine exklusive Reihe von Fernsehgesprächen ein, um über seine Amtszeit zu sprechen. Die Erwartungen waren hoch, Einzelheiten über die Hintergründe des Spionagefalls zu erfahren. Nixons überraschende Wahl für den Moderatoren der Sendereihe fiel auf den bis dahin eher als windig bekannten britischen Entertainer David Frost (Michael Sheen) - in der Hoffnung, leichtes Spiel mit ihm zu haben, um sich so ohne große Gegenwehr einen Platz in den Herzen und Köpfen der Amerikaner zurückerobern zu können.
Mit "Frost/Nixon" erscheint auf DVD ein weiterer Oscar-Kandidat des Jahres, der ebenso eine wahre Begebenheiten nacherzählt wie "Milk" und "Der fremde Sohn". Regisseur Ron Howard ("A beautiful mind") liefert einen durchaus spannenden Politthriller, der in Darstellung und Produktion die Erwartungen erfüllt, sich aber nicht als das grosse Ereignis darstellt, das die überaus positive Resonanz der Kritiker suggerieren. Zu sehr lullt der Regisseur sein Publikum mit einer grossen Inszenierung ein, wie es auch Nixon mit seinem Gegenüber lange Zeit praktiziert. Dabei konzentriert sich der Film zu sehr auf den Höhepunkt des Rededuells, der sich dann allerdings als gar nicht so aufregend erweist. Genau hier fehlt es an dramaturgischer Schärfe wie auch an Ecken und Kanten, die die routiniert gute, aber eben doch recht weichgespühlte Inszenierung von Ron Howard zu einer großartigen gemacht hätten. Zumal man sich die wahren Begebenheiten aus dramaturgischen Gründen schon kräftig zurechtgebogen hat. Nächtliche Telefonate gab es ebenso wenig wie Sticheleien vor der Sendung, und Teile des Interviews stammen aus anderen Quellen. Der entlarvende Höhepunkt des Rededuells wurde gar der Spannung wegen vom dritten Aufnahmetag an den Schluss der Handlung verschoben. Insofern kann man den Film als Zeitdokument nicht einmal wirklich ernst nehmen. Die authentische Optik des Films, die großartigen (Theater-)Dialoge und die Leistung der beiden Hauptdarsteller werten "Frost/Nixon" jedoch ungemein auf und machen ihn als DVD auf jeden Fall zu einem sehenswerten Filmerlebnis.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 8)
Mit "Frost/Nixon" erscheint auf DVD ein weiterer Oscar-Kandidat des Jahres, der ebenso eine wahre Begebenheiten nacherzählt wie "Milk" und "Der fremde Sohn". Regisseur Ron Howard ("A beautiful mind") liefert einen durchaus spannenden Politthriller, der in Darstellung und Produktion die Erwartungen erfüllt, sich aber nicht als das grosse Ereignis darstellt, das die überaus positive Resonanz der Kritiker suggerieren. Zu sehr lullt der Regisseur sein Publikum mit einer grossen Inszenierung ein, wie es auch Nixon mit seinem Gegenüber lange Zeit praktiziert. Dabei konzentriert sich der Film zu sehr auf den Höhepunkt des Rededuells, der sich dann allerdings als gar nicht so aufregend erweist. Genau hier fehlt es an dramaturgischer Schärfe wie auch an Ecken und Kanten, die die routiniert gute, aber eben doch recht weichgespühlte Inszenierung von Ron Howard zu einer großartigen gemacht hätten. Zumal man sich die wahren Begebenheiten aus dramaturgischen Gründen schon kräftig zurechtgebogen hat. Nächtliche Telefonate gab es ebenso wenig wie Sticheleien vor der Sendung, und Teile des Interviews stammen aus anderen Quellen. Der entlarvende Höhepunkt des Rededuells wurde gar der Spannung wegen vom dritten Aufnahmetag an den Schluss der Handlung verschoben. Insofern kann man den Film als Zeitdokument nicht einmal wirklich ernst nehmen. Die authentische Optik des Films, die großartigen (Theater-)Dialoge und die Leistung der beiden Hauptdarsteller werten "Frost/Nixon" jedoch ungemein auf und machen ihn als DVD auf jeden Fall zu einem sehenswerten Filmerlebnis.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 8)
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