Dienstag, 15. September 2009
Neu auf DVD:
Mord ist mein Geschäft, Liebling
Eigentlich ist Toni Ricardelli (Rick Kavanian) mit seinem Beruf als Profikiller ganz zufrieden: 'Gute Bezahlung, flexible Arbeitszeiten, und man hat viel mit Menschen zu tun.' Doch eines fehlt ihm zu seinem Glück: die richtige Frau! Als Toni den Auftrag hat, den ehemaligen Mafioso und Autor Enrico Puzzo (Franco Nero) zu erledigen, um die Veröffentlichung von dessen Memoiren zu verhindern, begegnet er der schusseligen Verlagsangestellten Julia (Nora Tschirner) und verliebt sich prompt. Toni ergreift die Chance, in ihrer Nähe bleiben zu können: Er gibt sich als Puzzo aus und rettet damit Julias Karriere. Doch Tonis Hochstapelei erweist sich trotz der Hilfe seines alten Freundes Pepe (Bud Spencer) als lebensgefährliche Mission. Nicht nur, dass Julias Verlobter, der neurotische Verlegerssohn Bob Kimbell (Janek Rieke), den echten Puzzo kennt und droht, ihn zu enttarnen. Auch Mafiaboss Salvatore Marino (Günther Kaufmann) setzt eine ganze Horde von Killern auf ihn an. Allen voran der charmante Bayer Helmut Münchinger (Christian Tramitz), dessen 'Schatzi' ihn gerne am Handy mitkleinen Alltagsproblemen bei der Arbeit stört. Und so wird Tonis Leben als Mafiaautor schnell zum gefährlichsten Job seiner Karriere.

Nachdem der "Deutsche Film" die letzten Jahre immer besser wurde, scheint er sich zuletzt voller Elan zurückzuentwickeln. Erst liefert Til Schweiger mit "1 1/2 Ritter" eine Nullnummer, jetzt scheitert Sebastian Niemann ("Hui Buh") an dem Versuch, das Mafia-Genre mit dem Screwball-Stil der 60er zu verbinden. Herausgekommen ist eine seltsame Mischung an Slapstick-Szenen, die sich nicht zu einer wirklichen Geschichte entwickeln will und zumeist sogar nur aufgesetzt und entsetzlich albern wirkt. Dabei versuchen sich einige bekannte deutsche Darsteller am möglichst witzigen Humor - neben den oben genannten auch Ludger Pistor ("James Bond - Casino Royale"), Axel Stein und Jasmin Schwiers ("NVA") - aber der wirkliche Spaß will sich vor lauter Krampf nicht einstellen. Dafür fehlt es konsequent an gutem Wortwitz und vor allem am richtigen Timing. An Bully-Kumpel Rick Kavanian liegt es dabei kaum, dass viele Szenen nicht funktionieren, müht er sich doch redlich durch ein dünnes Drehbuch voller flacher Kalauer. Nora Tschirner kann man zudem in ihrer Rolle der anstrengend-naive Julia gar als Totalausfall bezeichnen. Da hilft es auch nicht, wenn der Klingelton von Christian Tramitz als Running Gag nervt und Italo-Kultfigur Bud Spencer promotiontechnisch aber sinnlos durchs Bild geschoben wird. Einzig der immer noch unverwüstliche Wolfgang Völz ("Raumpatrouille Orion") und ausgerechnet Dschungelcamp-Besucher Günther Kaufmann setzen einige schauspielerische Glanzlichter, die aber viel zu selten sind für eine wirklich kinoreife Leistung.
Bewertung: 2,5/10 (Moviepilot Prognose 5,2)


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