Freitag, 18. September 2009
Grosses 'Prison Break'-Finale auf RTL
Bye bye Michael Scofield
Ein perfektes Ende mit tragischen Verlusten ...
Carolin Neumann für serienjunkies.de anlässlich der Ausstrahlung in Amerika

Es ist das Ende einer Ära: Nach vier Jahren verabschiedet sich gestern [auch in Deutschland] die viel gelobte Drama-Serie „Prison Break“ vom Bildschirm. Für das explosive Serienfinale kehrten einige bekannte Gesichter zurück, und der Blick in die Zukunft in der letzten Szene dürfte kein Auge trocken gelassen haben.

Man könnte sicher lange darüber streiten, ob die hochspannende finale Doppelfolge von „Prison Break“ ... ein Happy End war oder nicht. Obwohl meine Augen während des Schreibens quasi noch immer nicht wieder trocken sind, würde ich sagen, es war ein perfektes Ende. Bis zur letzten Minute hat die Serie an meinen Nerven gezerrt, mich mit überraschenden Wendungen kalt erwischt, und nicht zuletzt mit der letzten Szene vollkommen unerwartet getroffen.

Wie auf zahlreichen Spoiler-Seiten angekündigt, musste sich Michael Scofield im Serienfinale entscheiden, ob er seinen Bruder Lincoln oder seine Freundin Sara rettet. Doch hat sich mal wieder gezeigt, wie irreführend Spoiler sein können, denn am Ende schaffte es Michael natürlich, beiden zu helfen. Das gelang jedoch nicht ohne Unterstützung, und wer diese verkörperte, war der eigentliche Geniestreich des großen Finales.

Nicht nur, dass Amaury Nolasco und Rockmond Dunbar zurückkehrten. Ihre Charaktere Fernando Sucre und C-Note brachten einen neuen Spieler in den Kampf um Scylla. Ich hätte alles und jeden erwartet, aber nicht Agent Paul Kellerman (Paul Adelstein aus „Private Practice“), den einstigen Vertrauten der Vizepräsidentin. Nachdem dieser am Ende der zweiten Staffel augenscheinlich erschossen worden war, spekulierten Fans in aller Welt, ob Kellerman nicht doch überlebt haben könnte.

Ob der Tod des (Ex-)Bösewichtes und seine seltsame Reinkarnation zum Retter aller von Anfang an geplant war - man weiß es nicht. Auf jeden Fall war es aber die überraschende Wendung, die „Prison Break“ brauchte, um doch noch zu einem ordentlichen Ende zu kommen. Denn seien wir mal ehrlich: Hätte Michael Scylla einfach zerstört, wäre das Finale doch langweilig gewesen.

So gab es einen runden Schluss: Der schwer verletzte Lincoln wurde gerettet, und er, Michael, Sarah, Mahone, Sucre und C-Note bekamen endlich das, was sie seit Beginn der Serie wollten - ihre Freiheit. Der General wurde in Gewahrsam genommen, und Christina Scofield (ohne Übertreibung wohl die schrecklichste Mutter in der Geschichte der TV-Serie) wurde getötet. Es hätte so schön sein können, doch dann kam der Sprung vier Jahre in die Zukunft.



Ich wusste vorher, dass die letzten Minuten der Serie einen Ausblick auf die Zukunft geben wird. Der zweistündige „Prison Break“-Film, der Ende Juli in den USA laufen wird, soll sich mit genau den vier Jahren zwischen den letzten Szenen beschäftigen und erzählen, was sich ereignete. Dabei scheint das zunächst recht vorhersehbar: Sara hat einen gesunden Jungen, Michael Junior, zur Welt gebracht. Sucre und C-Note sind wieder mit ihren Familien vereint, Lincoln hat sein längst überfälliges Glück mit Sofia Lugo (Danay Garcia) gefunden. T-Bag ist zurück in Fox River, was zu erwarten war und das bestmögliche Ende für diese Figur ist. Mahone hat, nachdem er so viel für die Sicherheit seiner Ex-Frau Pam aufs Spiel gesetzt hat, neues Glück mit seiner Ex-FBI-Partnerin gefunden.

Bis dahin war es das perfekte Ende. Doch dann kam der Taschentuchmoment: Michael Scofield ist tot. Im Interview mit Klatschreporter Michael Ausiello hat Matt Olmstead, ausführender Produzent von „Prison Break“, die Entscheidung verteidigt: „Es hat sich komisch angefühlt, Michael und Sara Händchenhalten am Strand davon gehen zu lassen, obwohl das schön gewesen wäre.“ Doch angesichts all der Menschen, die gestorben sind, weil Michael seinen Bruder aus dem Gefängnis holen wollte, sei es die richtige Entscheidung gewesen ...
Carolin Neumann / Quelle: www.serienjunkies.de

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