Donnerstag, 22. Oktober 2009
Luc Bessons 'Ghettogangz - Die Hölle vor Paris' (2004)
Paris im Jahr 2013: Ein Isolationswall umzäunt die berüchtigten Ghettos der Vorstadtbezirke. Hier regieren Gangs als absolut uneingeschränkte Herrscher. Der Elitepolizist und Martial Arts Experte Damien (Cyrill Raffaelli) wird mit einer heiklen Mission beauftragt. Taha (Bibi Naceri), Boss der einflussreichsten Gang im 13. Bezirk, hat eine Massenvernichtungswaffe geraubt. Damien geht undercover ins Ghetto. Der Sträfling Laito (David Belle) soll ihm dabei helfen, denn er hat noch eine persönliche Rechnung mit Taha zu begleichen. Die Nuklearwaffe tickt und Damien und Laito haben nur 24 Stunden, um die Bombe zu entschärfen.

Luc Besson ("Das fünfte Element") zeigt sich - als Drehbuchautor und Produzent - ein weiteres Mal verantwortlich für einen Action-Kracher, der in Rasanz und Stil eindeutig an seine überzeichnete "Transporter"-Reihe erinnert. Regisseur Pierre Morel ("96 Hours") hält das Tempo atemberaubend hoch, was ihm auch ohne abgehackte Nahaufnahmen und Wackelkamera gelingt. Im Gegenteil, die Parkour-Läufe sind nicht nur adrenalintreibend, sondern auch grandios in Szene gesetzt. Dass die von Klischees gesteuerte Story wieder einmal reichlich hanebüchen ist und jede angedeutete Sozialkritik über die Gewalt in den Pariser Vororten nur aufgesetzt wirkt, inszeniert Morel allein mit seiner Schnelligkeit weg. Trotzdem hätte mehr thematische Konsequenz und weniger Alibi-Inhalte dem Film durchaus nicht geschadet. So lebt der Actioner rein von seinen Schauwerten und verkauft uns die Probleme der Welt als naive Gewaltbegründung, die sich mit dem Happy-End auch völlig in Luft aufzulösen scheinen.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


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