Dienstag, 27. Oktober 2009
Luc Bessons 'Angel-A' (2005)
Der kleine Gauner André (Jamel Debbouze) kann sich nicht mehr auf die Straße trauen, die Geduld seiner Gläubiger ist am Ende. André sieht nur noch eine Lösung: die Seine. Doch gerade als er sich von einer Brücke ins Wasser stürzen will, entdeckt er auf der Brüstung eine Frau (Rie Rasmussen), die offensichtlich das Gleiche vorhat. Als sie tatsächlich springt, zögert André keine Sekunde und rettet sie. Die schöne Angela mit den endlos langen Beinen heftet sich fortan wie eine Klette an ihn, und wie durch ein Wunder scheint sich seine Pechsträhne plötzlich ins Gegenteil zu wandeln ...

Dass Frankreichs Erfolgs-Regisseur Luc Besson mehr kann als tumpe Adrenalin-Kracher in Stil von "Der Transporter" auf die Welt loszulassen, beweist dieses poetische Werk zwischen Action-Drama und rüdem "Stadt der Engel"-Märchen. Mit dem einfach doppeldeutigen Titel "Angel-A" erzählt er in eindimensionalem Schwarzweiss die Geschichte eines armen Versagers, der von einem ziemlich bodenständigen Engel ein neues Selbstbewusstsein eingehaucht bekommt. Geradezu rührend wirkt dabei die ungleiche Mischung der tragischen Figur des Jamel Debbouze ("Die fabelhafte Welt der Amélie") mit der toughen Titelrolle des Topmodels Rie Rasmussen ("Femme Fatale"), die allein schon optisch völlig gegensätzlich sind. Was anfangs als harter Realismus anmutet, erweist sich im Verlauf der Handlung immer mehr als traumhafte Unbekümmertheit, die trotz aller Schwere des Plots wie von konsequenzloser Leichtigkeit getragen scheint. Mit seiner herzhaft kitschigen Mischung aus diversen Stilen beweist Besson auch sein Händchen für ungewöhnlichen Stoffe fernab des üblichen Mainstreams.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 7)


Eine ausführliche Kritik auf www.cineastentreff.de

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