Donnerstag, 5. November 2009
Neu auf DVD:
Besessen - Fesseln der Eifersucht
Als Mike (Matt Long) nach seinem ersten Studienjahr zusammen mit seiner neuen Freundin Elizabeth (Jessica Stroup) seine kleine Heimatstadt besucht, werden sie von Mikes Familie und seinen alten High-School-Freunden mit offenen Armen empfangen. Nur Shelby (Mischa Barton), Mikes Ex-Freundin, hofft auf eine Versöhnung mit ihrer alten Jugendliebe und ist entsetzt, als sie von Elizabeth erfährt und von Mike zurückgewiesen wird. Als Shelby nach ihrer Spätschicht plötzlich auf einsamer Landstraße die allein umher irrende Elizabeth mit dem Auto anfährt, nimmt sie sie mit zu sich nach Hause, um sie dort gesund zu pflegen. Doch ihre anfängliche Fürsorge für die Kontrahentin entwickelt sich nach und nach zu einem teuflischen Plan. Während Mike von Sorgen und Ängsten geplagt nach Elizabeth sucht, wird Shelbys Gastfreundschaft für Elizabeth mehr und mehr zu einem mörderischen und quälenden Gefängnis, dessen Ausweg tragischer und qualvoller kaum sein kann.

Ganz weit hergeholt könnte man einen inhaltlichen Vergleich mit Rob Reiners Horrorthriller "Misery" herstellen, bei dem die fanatische Annie den Schriftsteller ihrer Lieblingsserie gefangenhält. Hier ist es die eifersüchtige Exfreundin, die die Nachfolgerin wegsperrt. Während der Fan der Stephen-King-Novelle jedoch eine Absicht erkennen lässt, wirkt das Kidnapping von Shelby einfach nur ziellos. Auch sonst ergibt der plakative Teenie-Plot wenig Sinn, zumal sich das Drehbuch auf einen vergeblichen Fluchtversuch nach dem anderen beschränkt. Dass bei der Independent-Produktion keine wirkliche Spannung aufkommen will, liegt aber nicht nur an dem banalen Verlauf, sondern auch an den unterirdischen Leistungen der jugendlichen Darstellern, die kaum Leben in die dünne Storyline bringen. Vor allem Mischa Barton aus "OC California" scheitert ein weiteres Mal daran, einen Spielfilm auf ihren zarten Schultern zu tragen. Ihre angebliche Psychopatin strahlt nicht mehr Gefahr aus als eine beleidigte Schmusekatze, was auch ein paar plumpe Schockmomente nicht ändern. Jessica Stroup ("The Hills have Eyes 2") und Matt Long ("Ghost Rider") können allerdings auch nicht mehr aus ihren inhaltslosen Stereotypen machen, um der Handlung so etwas wie Glaubwürdigkeit zu verleihen. Und ohne die sinkt auch die Spannung gnadenlos gen Nullpunkt. Somit verbietet sich für den Teenie-Trash letztlich jeglicher Vergleich mit dem oben genannten Meisterwerk nach Stephen King.
Bewertung: 1,5/10 (Moviepilot Prognose 5)


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