Dienstag, 10. November 2009
40 Jahre Sesame Street! HAPPY BIRTDAY!!!
Ernie, Bert und Bibo lassen die Korken knallen: Die wohl bekannteste Kindersendung feiert runden Geburtstag. Seit 1973 ist die Sesamstraße auch in Deutschland zu sehen, ganze Generationen sind mit ihr groß geworden.

"Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum?" Bei den ersten Klängen des Titelliedes der berühmten Kindersendung "Sesamstraße" versammeln sich hierzulande die kleinen Zuschauer in fröhlicher Erwartung vor den Fernsehgeräten. Und auch die meisten Erwachsenen können problemlos die nächste Zeile der Eingangsmelodie dazu dichten – "wer nicht fragt, bleibt dumm!" Die wohl bekannteste Straße der Welt – mit der ganze Generationen groß geworden sind – wird heute 40 Jahre alt. Am 10. November 1969 wurde die Original-Sendung "Sesame Street" zum ersten Mal im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt.

Das neue TV-Format nahm eine beeindruckende Entwicklung – Ernie und Bert, das Kekse futternde Krümelmonster und Oscar aus der Tonne haben sich zu Weltstars gemausert. Ganze Generationen sind mit den Puppen groß geworden.



Ursprünglich hatte Sesamstraßen-Erfinderin Joan Ganz Cooney den Anspruch, Kindern aus sozial benachteiligten Familien einen besseren Schulstart zu verschaffen. Sie wollte das Medium Fernsehen nutzen, um Drei- bis Sechsjährigen auf unterhaltsame und kindgerechte Art Wissen zu vermitteln. Die Geschichten spielten deshalb in ihrem Umfeld, die Original-Szenerie war eine Straße wie aus dem realen New York. Dort entstand der einzigartige Mix aus Puppenspiel und Szenen mit echten Schauspielern, Zeichentrick und viel Musik, der die Sendung bis heute ausmacht.

Lehrreiche Inhalte werden einfach und leicht zu merken in kurze, unterhaltsame Sequenzen verpackt. Das Alphabet und Rechenbeispiele, aber auch Toleranz und Mitgefühl, werden den Zuschauern im Vorschulalter vermittelt. Die einzigartigen Puppen schuf der Muppet-Erfinder Jim Henson: den fröhlichen, unbeschwerten Ernie, seinen erwachseneren Freund Bert oder den klugen Frosch Kermit.

In Deutschland feierte das fröhliche und pädagogisch durchdachte TV-Format am 8. Januar 1973 Premiere. Schon davor sorgte es für Diskussionen: Die Kindersendung sollte eigentlich in der ARD gesendet werden, lief dann aber in den dritten Programmen, weil der Bayerische Rundfunk an dem TV-Format wenig Begeisterndes fand und die Ausstrahlung zunächst verweigerte. Zu Anfang wurden amerikanische Folgen synchronisiert, später produzierte der NDR dann eigene deutsche Folgen. Genau das ist eines der Erfolgsrezepte der Sendung, sich in jedem Land der Kultur anzunähern, auf die nationalen Anforderungen abgestimmt zu sein. So bekamen bald auch die deutschen Zuschauer ihre eigene Rahmenhandlung. Die Titelmelodie wurde von Jazzmusiker Ingfried Hoffmann eigens für die deutsche Version des Export-Erfolges kreiert.

Die Original-Szenerie ist einer Art offenem Haus gewichen. Der tollpatschige und herzensgute Bär Samson und seine immer mal wieder schnippische Vogelfreundin Tiffy erlangten bald ähnlich große Beliebtheit wie ihre amerikanischen Puppen-Kollegen. Kurze Zeit lebte in der deutschen Sesamstraße auch "Herr von Bödefeld" – ein übellauniger Adeliger, der jedoch bald wieder auszog.

Unter den Schauspielern, die in der Sesamstraße mitwirkten, finden sich in den 36 Jahren deutscher Sende-Geschichte einige prominente Namen. Lilo Pulver, Manfred Krug oder "Schorsch" Gernot Endemann spielten an der Seite der Puppen, in den neueren Folgen sind Dirk Bach oder Felicitas Woll dabei. In den USA zeigt sich auch politische Prominenz den kleinen Zuschauern: Hillary Clinton, Michelle Obama und UN-Generalsekretär Kofi Anan statteten der "Sesame Street" schon einen Besuch ab. In Deutschland ließ sich immerhin der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff von einem Puppenreporter begleiten.
ELLEN SCHLüTTER / Quelle: http://www.rp-online.de/

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