Donnerstag, 24. Dezember 2009
Vergessene Filmperlen
A Christmas Story - Fröhliche Weihnachten (1983)
Der neunjährige Ralphie (Peter Billingsley) hat einen großen Weihnachtswunsch: ein Red Ryder-Modell-Luftgewehr mit 200 Meter Schussweite, eingebautem Kompass und Zeitanzeiger. Seine Mutter (Melinda Dillon) hält leider gar nichts davon; Ralphie würde sich damit nur die Augen ausschießen, meint sie abfällig. Daddy (Darren McGavin) wiederum scheint viel zu sehr mit seinen geliebten Preisrätseln und seinem erbitterten Kampf mit dem tückischen Heizkessel beschäftigt zu sein, um auf Ralphies Herzenswunsch einzugehen. Sein Sprössling lässt jedoch nicht locker und sucht verzweifelt nach Mittel und Wegen, wie er das herrliche Luftgewehr den Eltern doch noch schmackhaft machen kann. In seinen Tagträumen sieht er sich als kühner Held, der mit der unfehlbaren Flinte Daddy und Mom vor finsteren Schurken rettet. In der rauen Wirklichkeit, wo gefürchtete Straßenjungen ihm und seinem kleinen Bruder Randy (Ian Petrella) auflauern, ist Ralphie allerdings nicht ganz so kühn.

"A Christmas Story" ist ein vergessener Familienfilm, der in seiner nostalgischen Harmlosigkeit aus der Zeit stammen könnte, die er selbst thematisiert. Vor allem die Episoden um die beiden Jungen sind kindlich und liebevoll erzählt, auch die kleinen familiären Dramen haben altmodischen Charme und Witz. Zwischendurch blitzt jedoch immer wieder ein böser Humor durch, der mit dem biederen Stil bricht und die Geschichte als ein Werk der 80er klassifiziert (der Junge mit der reinigenden Seife im Mund weil er das böse "F***"-Wort gesagt hat). Wenn man dem Film bei der Vielzahl an süssen Anekdoten etwas vorwerfen kann, dann ist es der Mangel an einer übergreifenden Handlung (abgesehen vom eigenwilligen Weihnachtswunsch). Das rechtfertigt jedoch nicht die sträfliche Behandlung des Films in Deutschland, wo eine DVD-Auswertung noch immer auf sich warten lässt.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 5,1)


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