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Samstag, 20. Juni 2009
Neu auf DVD:
The Believer - Inside a skinhead (2001)
The Believer - Inside a skinhead (2001)
crizcgn, 18:34h
Danny Balint (Ryan Gosling) ist auf den ersten Blick ein einfacher Schläger, ein Skinhead. Er verprügelt wahllos Juden, predigt Hass und trägt ein T-Shirt mit Hakenkreuz-Aufdruck. Seine Intelligenz und Wortgewandtheit lassen sein Ansehen in den Reihen des Ku-Klux-Klans wachsen, dessen Mitglieder sich in familiärer Atmosphäre treffen, um in Ruhe über die faschistischen Anforderungen an eine Regierung in der heutigen Zeit zu diskutieren. Doch so überzeugend Danny seine gut durchdachten, antisemitischen Gedanken auch verbreitet, so hart er auch zuschlägt, so sehr er auch dagegen ankämpft, er kann sein Erbe nicht ablegen: Danny ist Jude. Sein Vater ist Jude. Er kennt die Tora auswendig. Mit ihr ist er groß geworden.
Mit acht Jahren Verspätung erscheint "The Believer" auch in Deutschland auf DVD, was verwundern mag, denn Regisseur Henry Bean ("Basic Instinct 2") und vor allem sein großartiger Hauptdarsteller liefern ein provokantes Stück Kino am Rande eines Meisterwerks, das von einem Juden erzählt, dessen Weg in den Faschismus führt. Ryan Gosling zeigt bereits in seiner ersten Kino-Hauptrolle seine schauspielerische Bandbreite zwischen Zerrissenheit und Fanatismus, mit der die tatsächliche Glaubwürdigkeit der gesamten Geschichte steht oder fällt. Er liefert eine grandiose Interpretation, die den Zuschauer zu seinem Verbündeten macht, egal ob er seiner angestauten Aggression freien Lauf lässt oder innerlich die ihm verhasste Religion und ihre Traditionen schützt. Neben dem Darsteller ist es allerdings auch die beklemmende Inszenierung, die den Zuschauer in seinen Bann zieht. Gefesselt verfolgt man das Geschehen, in der Ahnung im nächsten Moment könne die Gewalt tatsächlich eskalieren. Dass genau das gar nicht passiert, ist ein kleiner Wermutstropfen der Geschichte, ebenso wie das etwas unspektakuläre Ende, das die angestaute Spannung ein wenig verpuffen lässt. Da fehlt genau das Quentchen, um "The believer" wirklich zum Meisterwerk zu machen. Fragwürdig ist allerdings die Entscheidung, den Film erst jetzt zu veröffentlichen, und das mit einer FSK-18-Freigabe, obwohl sich die wirklich gezeigte Gewalt tatsächlich in Grenzen hält. Offenbar hat die deutsche Zensur immer noch ein Problem mit der eigenen faschoiden Vergangenheit.
Bewertung: 9/10

Mit acht Jahren Verspätung erscheint "The Believer" auch in Deutschland auf DVD, was verwundern mag, denn Regisseur Henry Bean ("Basic Instinct 2") und vor allem sein großartiger Hauptdarsteller liefern ein provokantes Stück Kino am Rande eines Meisterwerks, das von einem Juden erzählt, dessen Weg in den Faschismus führt. Ryan Gosling zeigt bereits in seiner ersten Kino-Hauptrolle seine schauspielerische Bandbreite zwischen Zerrissenheit und Fanatismus, mit der die tatsächliche Glaubwürdigkeit der gesamten Geschichte steht oder fällt. Er liefert eine grandiose Interpretation, die den Zuschauer zu seinem Verbündeten macht, egal ob er seiner angestauten Aggression freien Lauf lässt oder innerlich die ihm verhasste Religion und ihre Traditionen schützt. Neben dem Darsteller ist es allerdings auch die beklemmende Inszenierung, die den Zuschauer in seinen Bann zieht. Gefesselt verfolgt man das Geschehen, in der Ahnung im nächsten Moment könne die Gewalt tatsächlich eskalieren. Dass genau das gar nicht passiert, ist ein kleiner Wermutstropfen der Geschichte, ebenso wie das etwas unspektakuläre Ende, das die angestaute Spannung ein wenig verpuffen lässt. Da fehlt genau das Quentchen, um "The believer" wirklich zum Meisterwerk zu machen. Fragwürdig ist allerdings die Entscheidung, den Film erst jetzt zu veröffentlichen, und das mit einer FSK-18-Freigabe, obwohl sich die wirklich gezeigte Gewalt tatsächlich in Grenzen hält. Offenbar hat die deutsche Zensur immer noch ein Problem mit der eigenen faschoiden Vergangenheit.
Bewertung: 9/10

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L'Enfant - Das Kind (2005)
crizcgn, 17:28h
Der 20-jährige Bruno (Jérémie Renier) verdient sich seinen Lebensunterhalt mit Drogendeals und Gelegenheitsdiebstählen. Da konfrontiert ihn seine Freundin Sonia (Déborah François) eines Tages mit ihrem neugeborenen Sohn. Doch anstatt ab sofort den treusorgenden Vater zu geben, sieht Bruno in dem Baby das schnelle Geld und verschachert es hinter Sonias Rücken an eine Kinderhändlerbande. Ganz ohne Gewissensbisse erzählt er seiner Freundin auch noch von dem "guten Geschäft". Erst jetzt merkt Bruno, was er angerichtet hat.
Die Geschichte um einen ungewollten Jung-Vater, der den Nachwuchs lieber zu Geld macht als sich seiner Verantwortung bewusst zu werden, bietet bestimmt genug Stoff, um ein packendes Drama zu inszenieren. Warum gelingt es den Machern dann nur nicht, mehr daraus zu machen als einen zähen Film, der sich hauptsächlich im faden Realismus suhlt wo er einen wirklich spannenden Plot erzählen könnte. Stattdessen gibt es zuviel Momentaufnahmen, die zwar die Situation der Jugendlichen beschreiben, die Handlung aber unnötig ausbremsen anstatt sie voranzubringen. Erst im letzten Drittel nimmt der Film an Fahrt auf und entwickelt so etwas wie Spannung, die allerdings mit dem gutgemeinten aber unbefriedigende Ende auch schon wieder ins Leere läuft. Gerade von einem französichen Film mit Oscar-Ambitionen hätte ich doch mehr erwartet als diesen biederen und gerade einmal Arte-tauglichen Erzählstil.
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 7,7)

Die Geschichte um einen ungewollten Jung-Vater, der den Nachwuchs lieber zu Geld macht als sich seiner Verantwortung bewusst zu werden, bietet bestimmt genug Stoff, um ein packendes Drama zu inszenieren. Warum gelingt es den Machern dann nur nicht, mehr daraus zu machen als einen zähen Film, der sich hauptsächlich im faden Realismus suhlt wo er einen wirklich spannenden Plot erzählen könnte. Stattdessen gibt es zuviel Momentaufnahmen, die zwar die Situation der Jugendlichen beschreiben, die Handlung aber unnötig ausbremsen anstatt sie voranzubringen. Erst im letzten Drittel nimmt der Film an Fahrt auf und entwickelt so etwas wie Spannung, die allerdings mit dem gutgemeinten aber unbefriedigende Ende auch schon wieder ins Leere läuft. Gerade von einem französichen Film mit Oscar-Ambitionen hätte ich doch mehr erwartet als diesen biederen und gerade einmal Arte-tauglichen Erzählstil.
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 7,7)

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Freitag, 19. Juni 2009
DVD Reloaded
François Ozons 'Sitcom' (1998)
François Ozons 'Sitcom' (1998)
crizcgn, 23:17h
Auf den ersten Blick bilden Vater Jean (François Marthouret), Mutter Hélène (Évelyne Dandry) und die Kinder Sophie (Marina de Van) und Nicolas (Adrien de Van) eine ganz normale, gutbürgerliche französische Familie. Doch als das wortkarge, fast schon gefühlskalte Familienoberhaupt eines Tages einen neuen Mitbewohner in Gestalt einer weißen Ratte mitbringt, gehen plötzlich kuriose Veränderungen in der Familie vor. Der introvertierte Bücherwurm Nicolas erklärt sich aus heiterem Himmel für schwul. Als die Eltern den verständnisvollen Abdu, den Freund des Hausmädchens Maria, spontan bitten, sich um Nicolas zu kümmern, nutzt Abdu (Jules-Emmanuel Eyoum Deido) die Situation, um den Jungen auf der Stelle zu verführen. Sophie wiederum ist von ihrem Freund David (Stéphane Rideau) angewidert, sucht die Nähe der niedlich-geheimnisvollen Ratte - und springt unvermittelt aus dem Fenster. Sie überlebt den Sturz, sitzt aber fortan im Rollstuhl. Der Vater bleibt bei allen Vorgängen weiterhin unbeteiligt und flüchtet sich in scheinbar geistvolle, tatsächlich aber banale Erklärungen. Als die Exzesse der Kinder immer absonderlichere Züge annehmen - Nicolas feiert bizarre Schwulen-Partys in seinem Zimmer, Sophie spielt mit David SM-Spielchen - versucht die Mutter mit letztem Einsatz zu retten, was zu retten ist. Gerade als Mutter und Kinder die Ratte als Auslöser allen Unglücks zu erkennen glauben, eskalieren die Ereignisse ...
Das boshafte Erstlingswerk vom französischen Regisseur François Ozon ("8 Frauen") ist nicht weniger als eine absurde Familien-Saga, in dem eine ganze Menge Gift, Galle und Sperma verspritzt wird, und der gleich noch Themen wie Inzucht, Sodomie, Polygamie und Sadomasochismus verarbeitet. Der konsequent rabenschwarze Film treibt die üblichen Familien-Klischees in voller Boshaftigkeit auf die Spitze und liefert eine surreale Provokation nach der anderen. Dabei scheut Ozon auch nicht davor, das steife Glied vom Männerschwarm Stéphane Rideau ("Sommer wie Winter" - "Full Speed") ins Bild zu rücken (Pornografie!). Zwar weiss man als Zuschauer irgendwann nicht mehr, was er von den irrealen Geschehnissen halten soll, aber genau das macht den Reiz des zynischen Films als Karikatur auf typische Sitcoms auch aus. (Original-Kommentar 04/2000)
Bewertung: 6,5/10

Das boshafte Erstlingswerk vom französischen Regisseur François Ozon ("8 Frauen") ist nicht weniger als eine absurde Familien-Saga, in dem eine ganze Menge Gift, Galle und Sperma verspritzt wird, und der gleich noch Themen wie Inzucht, Sodomie, Polygamie und Sadomasochismus verarbeitet. Der konsequent rabenschwarze Film treibt die üblichen Familien-Klischees in voller Boshaftigkeit auf die Spitze und liefert eine surreale Provokation nach der anderen. Dabei scheut Ozon auch nicht davor, das steife Glied vom Männerschwarm Stéphane Rideau ("Sommer wie Winter" - "Full Speed") ins Bild zu rücken (Pornografie!). Zwar weiss man als Zuschauer irgendwann nicht mehr, was er von den irrealen Geschehnissen halten soll, aber genau das macht den Reiz des zynischen Films als Karikatur auf typische Sitcoms auch aus. (Original-Kommentar 04/2000)
Bewertung: 6,5/10

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Todd Verows
'Vacationland' (2006) & 'Licht und Schatten' (2008)
'Vacationland' (2006) & 'Licht und Schatten' (2008)
crizcgn, 15:30h
Vacationland (2006)
Der homosexuelle Schüler Joe (Brad Hallowell) blickt auf eine schwierige Kindheit zurück. Großgeworden in einem Problembezirk seiner Stadt, wurde er als Kind sexuell missbraucht. Nun will er wie seine Schwester Theresa (Hilary Mann) endlich das verhasste Elternhaus verlassen, um mit seinem potentiellen Freund Andrew (Gregory J. Lucas) das Glück zu suchen. Er quartiert sich erst einmal bei dem erkrankten Victor (Charles Ard) ein, um sich von dort in der örtlichen Schwulenszene umzuschauen. Dabei trifft er auf unliebsame Gestalten aus seiner Vergangenheit.
Bei aller Sympathie für das autobiografische Sozialdrama von Independent-Filmer Todd Verow, "Vacationland" ist nichts anderes als Low-Budget, der auch in jeder Hinsicht danach aussieht. Die erste Hälfte des Films zeigt die Hauptfigur Joe, wie er einen Teil seines Lebens nach dem anderen abmarschiert, um sein soziales Umfeld zu präsentieren. Erst zum Ende hin bekommt die allzu banale Geschichte ein paar dramatische Wendungen, die nach den zu erwartenden Klischees für ein wenig Dynamik sorgen (die verprügelte Tunte - der sterbende Alte). Dabei erweist sich Brad Hallowell als durchaus knuffiger, aber wenig glaubhafter Darsteller, der seinen Text mehr aufsagt als schauspielert. Auch die anderen Figuren fallen konsequent durch laienhaftes Spiel auf. Nur Gregory J. Lucas liefert als trinkfester Buddy Andrew eine überzeugende Leistung in einer spröden Inszenierung, die zwar gefällig Sex- und Nacktszenen liefert, aber darüber hinaus durch uninspirierten Handkamera-Einsatz semidokumentarische Langeweile produziert. An der Story kann es nicht liegen, denn den 'Coming-out im sozialen Brennpunkt'-Plot hat es schon in wesendlich intensiveren und spannenderen Varianten gegeben.
Bewertung: 2,5/10

Licht und Schatten (2008)
Joe (Tim Swain) hat es auf ein College in New England geschafft, um Kunst zu studieren. Das Geld ist knapp, die Ansprüche der Lehrer hoch und er hat keine reichen Eltern wie die meisten seiner Mitstudenten. Doch Joe ist glücklich - seine ersten künstlerischen Versuche fallen auf, sein Look wird immer cooler und von seinem ersten One-Night-Stand kriegt er als erstes eine hippe Punk-Frisur verpasst. Mit seiner durchgeknallten besten Freundin Jennifer (Julia Frey) bildet er die Außenseitergruppe unter den Studenten. Eines Nachts trifft er auf den geheimnisvollen Stricher Ramon (Gil Bar-Sela), in den er sich verliebt, der sich ihm aber immer wieder entzieht.
Auf den ersten Blick wirkt "Between Something & Nothing" wie eine Fortsetzung von "Vacationland", was aber insofern nicht sein kann, da Joe dieses Mal von Tim Swain gespielt wird, während Brad Hallowell eine Nebenrolle als John spielt. Darüber hinaus gibt auch dieser Film von Todd Verow, offensichtlich Kultfigur des Queer Cinema, künstlerisch nicht viel her. Zwar ist die Inszenierung im Rahmen seiner Möglichkeiten durchaus stilsicherer, auch die Darsteller liefern insgesamt eine bessere Leistung als im Vorgänger, trotzdem überzeugt der Film nicht wirklich. Verow schiebt seine Figuren im semidokumentarischen Stil (und mit Handkamera abgefilmt) durch die Szenen, hat aber nicht wirklich eine Geschichte zu erzählen. Auf eigenen Erfahrungen basierend reiht der Regisseur in dem Film lediglich diverse Studentenerlebnisse zwischen Punk, Strich und Selbstfindung aneinander, ohne dass die Handlung auf irgendetwas hinausläuft. Das macht den spröden Film vielleicht zu einer höhepunktfreien Selbsterfahrung, auf die man als Zuschauer aber durchaus verzichten kann.
Bewertung: 3,5/10

Der homosexuelle Schüler Joe (Brad Hallowell) blickt auf eine schwierige Kindheit zurück. Großgeworden in einem Problembezirk seiner Stadt, wurde er als Kind sexuell missbraucht. Nun will er wie seine Schwester Theresa (Hilary Mann) endlich das verhasste Elternhaus verlassen, um mit seinem potentiellen Freund Andrew (Gregory J. Lucas) das Glück zu suchen. Er quartiert sich erst einmal bei dem erkrankten Victor (Charles Ard) ein, um sich von dort in der örtlichen Schwulenszene umzuschauen. Dabei trifft er auf unliebsame Gestalten aus seiner Vergangenheit.
Bei aller Sympathie für das autobiografische Sozialdrama von Independent-Filmer Todd Verow, "Vacationland" ist nichts anderes als Low-Budget, der auch in jeder Hinsicht danach aussieht. Die erste Hälfte des Films zeigt die Hauptfigur Joe, wie er einen Teil seines Lebens nach dem anderen abmarschiert, um sein soziales Umfeld zu präsentieren. Erst zum Ende hin bekommt die allzu banale Geschichte ein paar dramatische Wendungen, die nach den zu erwartenden Klischees für ein wenig Dynamik sorgen (die verprügelte Tunte - der sterbende Alte). Dabei erweist sich Brad Hallowell als durchaus knuffiger, aber wenig glaubhafter Darsteller, der seinen Text mehr aufsagt als schauspielert. Auch die anderen Figuren fallen konsequent durch laienhaftes Spiel auf. Nur Gregory J. Lucas liefert als trinkfester Buddy Andrew eine überzeugende Leistung in einer spröden Inszenierung, die zwar gefällig Sex- und Nacktszenen liefert, aber darüber hinaus durch uninspirierten Handkamera-Einsatz semidokumentarische Langeweile produziert. An der Story kann es nicht liegen, denn den 'Coming-out im sozialen Brennpunkt'-Plot hat es schon in wesendlich intensiveren und spannenderen Varianten gegeben.
Bewertung: 2,5/10

Licht und Schatten (2008)
Joe (Tim Swain) hat es auf ein College in New England geschafft, um Kunst zu studieren. Das Geld ist knapp, die Ansprüche der Lehrer hoch und er hat keine reichen Eltern wie die meisten seiner Mitstudenten. Doch Joe ist glücklich - seine ersten künstlerischen Versuche fallen auf, sein Look wird immer cooler und von seinem ersten One-Night-Stand kriegt er als erstes eine hippe Punk-Frisur verpasst. Mit seiner durchgeknallten besten Freundin Jennifer (Julia Frey) bildet er die Außenseitergruppe unter den Studenten. Eines Nachts trifft er auf den geheimnisvollen Stricher Ramon (Gil Bar-Sela), in den er sich verliebt, der sich ihm aber immer wieder entzieht.
Auf den ersten Blick wirkt "Between Something & Nothing" wie eine Fortsetzung von "Vacationland", was aber insofern nicht sein kann, da Joe dieses Mal von Tim Swain gespielt wird, während Brad Hallowell eine Nebenrolle als John spielt. Darüber hinaus gibt auch dieser Film von Todd Verow, offensichtlich Kultfigur des Queer Cinema, künstlerisch nicht viel her. Zwar ist die Inszenierung im Rahmen seiner Möglichkeiten durchaus stilsicherer, auch die Darsteller liefern insgesamt eine bessere Leistung als im Vorgänger, trotzdem überzeugt der Film nicht wirklich. Verow schiebt seine Figuren im semidokumentarischen Stil (und mit Handkamera abgefilmt) durch die Szenen, hat aber nicht wirklich eine Geschichte zu erzählen. Auf eigenen Erfahrungen basierend reiht der Regisseur in dem Film lediglich diverse Studentenerlebnisse zwischen Punk, Strich und Selbstfindung aneinander, ohne dass die Handlung auf irgendetwas hinausläuft. Das macht den spröden Film vielleicht zu einer höhepunktfreien Selbsterfahrung, auf die man als Zuschauer aber durchaus verzichten kann.
Bewertung: 3,5/10

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11 Men Out (2005)
crizcgn, 05:06h
Ottar (Björn Hlynur Haraldsson), Vater von einem Sohn und in Scheidung von Miss Island lebend, ist der Star der isländischen Fußballmannschaft KRC Reykjavik. Nachdem er sich als schwul outet, wird er Stadtgespräch, löst eine Reihe Konflikte aus und fliegt aus seiner Mannschaft. Seine Ex Gugga (Lilja Nóttthórarinsdóttir) greift zum Alkohol, der Sohn Magnus (Arnmundur Ernst) flüchtet in "Counterstrike"-Meetings, der Bruder würde ihn am liebsten vermöbeln und der Vater, Coach und Präsident der Mannschaft, wird verspottet. Ottar hingegen wird Star einer schwulen Amateurmannschaft, die es nach oben schafft. Am Tag der Gay-Pride-Parade wird er wieder auf seine alte Mannschaft treffen - nun als Stürmer des „Pride United Reykjavík“.
Laut Statistik müsste in jeder Mannschaft mindestens ein Schwuler zu finden sein, trotzdem ist Homosexualität im Fussball das vielleicht letzte große Tabu ("Wir sind aufgefordert gegen jegliche Bestrebungen ... vorzugehen!" Trainer Christoph Daum). Das sollte Grund genug sein, mit den Vorurteilen aufzuräumen, wie es die deutsche Klamotte "Männer wie wir" 2004 durchaus sympatisch vorgemacht hat. "11 Men Out" ist die isländische Variante desselben Stoffes, bleibt aber weit hinter der deutsche Vorlage zurück. Die Story ist erschreckend flach, die Darsteller agieren äußerst hölzern und einzelne Szenen sind einfach nur ohne Sinn geschwätzig. Regisseur Róbert I. Douglas rollt lustlos die üblichen Schwulen-Klischees ab, ohne jedoch wirklich Witz in die Geschichte zu bekommen. Am Schlimmsten allerdings sind die - zumindest in der deutschen Synchronisation - ganz grausamen Dialoge. Tatsächlich wirken die Aufnahmen der Gay-Parade noch am realsten - die sind auch direkt beim isländischen CSD mitgeschnitten.
Bewertung: 1,5/10 (Moviepilot Prognose 6,4)

Laut Statistik müsste in jeder Mannschaft mindestens ein Schwuler zu finden sein, trotzdem ist Homosexualität im Fussball das vielleicht letzte große Tabu ("Wir sind aufgefordert gegen jegliche Bestrebungen ... vorzugehen!" Trainer Christoph Daum). Das sollte Grund genug sein, mit den Vorurteilen aufzuräumen, wie es die deutsche Klamotte "Männer wie wir" 2004 durchaus sympatisch vorgemacht hat. "11 Men Out" ist die isländische Variante desselben Stoffes, bleibt aber weit hinter der deutsche Vorlage zurück. Die Story ist erschreckend flach, die Darsteller agieren äußerst hölzern und einzelne Szenen sind einfach nur ohne Sinn geschwätzig. Regisseur Róbert I. Douglas rollt lustlos die üblichen Schwulen-Klischees ab, ohne jedoch wirklich Witz in die Geschichte zu bekommen. Am Schlimmsten allerdings sind die - zumindest in der deutschen Synchronisation - ganz grausamen Dialoge. Tatsächlich wirken die Aufnahmen der Gay-Parade noch am realsten - die sind auch direkt beim isländischen CSD mitgeschnitten.
Bewertung: 1,5/10 (Moviepilot Prognose 6,4)

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