Mittwoch, 1. April 2009
Neu auf DVD:
Kiefer Sutherland in 'Mirrors'
Ex-Cop Ben Carson (Kiefer Sutherland) versucht nach ausufernden Alkoholexzessen, die ihn seine Ehe gekostet haben, sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen, und nimmt einen Job als Nachtwächter in der Ruine des Mayflower in New York an, ein durch ein Flammeninferno zerstörtes ehemaliges Nobelkaufhaus. Beim Rundgang entdeckt Ben einen Handabdruck auf einem überdimensionierten Spiegel und gerät damit schon bald in einen Albtraum, der immer schlimmere Ausmaße annimmt. Bald ist nicht nur er bedroht, sondern seine ganze Familie.

Nach der Anfangssequenz rechnete ich noch mit einem Film der Marke "Cube". Bald jedoch entpuppt sich das (laut Regisseur Alexandre Aja nicht offizielle) Remake des südkoreanischen Horrorfilms "Into the Mirror" als bizarres Horrorwerk im Stil von "The ring" oder "Dark Water". Allerdings erreicht "Mirrors" selten die Tiefe solcher Filme, was er mit effekthaschenden Schockmomenten auszugleichen versucht. Besonders im erste Drittel überrascht "Mirrors" mit einigen plumpen Gore-Einlagen, die völlig überflüssig für die Handlung sind, da sie bei aller Drastigkeit nicht wirklich etwas in dem Hauptdarsteller bewegen. So erleben wir auch eine blutige Autopsie, die nur den Zweck hat, dass Bens Exfrau von ihm kontaktiert wird. Zwar entwickelt sich im weiteren Verlauf doch noch eine spannende Geschichte, die über billige Geisterbahn-Effekte hinausgeht, allerdings macht dafür die Logik immer größere Zickzack-Sprünge (Stichwort: Psychatrie-Räume im Keller eines Kaufhaus) - bis zu einem Finale, das sich als völliger Nonsens entpuppt. Dass die Schwächen der klischeehaften Geschichte und der sinnlos blutigen aber immerhin zunehmend spannenden Inszenierung nicht vollends ins Leere laufen, liegt an routinierten Darstellern wie Kiefer Sutherland in der Hauptrolle, der sich allerdings sichtlich mühen muss, um gegen sein Jack-Bauer-Image anzuspielen. Es bleibt abzuwarten, ob Regisseur Alexandre Aja, der sich immerhin mit "High Tension" und dem "The Hills Have Eyes"-Remake einen guten Ruf als Horror-Experte erarbeitet hat, nicht im sinnfreien Goreporn-Mainstream unterzugehen droht.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 6,4)


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DVD Reloaded
Payback - Zahltag (1999)
Ein scheinbar leichter Coup soll den Dieben Porter (Mel Gibson) und Val Resnick (Gregg Henry) das große Geld bringen. Tatsächlich klappt der Überfall wie am Schnürchen. Doch als es daran geht, die Beute zu teilen, begeht Val drei Fehler: Er unterschlägt Porters Anteil, brennt mit dessen Frau Lynn (Deborah Kara Unger) durch und versucht sogar, seinen Kollegen zu töten. Kaum wieder auf den Beinen, sinnt Porter auf Rache. Vor allem aber will er sein Geld zurückhaben. Da stört es ihn nicht einmal, daß Resnicks neue Freunde Mafia-Paten sind und sich ...

"Payback" ist ein kleiner, schmutziger und blutiger Film um Geld und Rache. Nur der Mitwirkung vom damaligen Megastar Mel "Stahlharter Profi" Gibson ist es zu verdanken, dass der Film erfolgreich im Kino lief und nicht nach ein paar Wochen in den Video Regalen verstaubte. Und das wäre schade gewesen, denn "Payback" ist ein brillanter rabenschwarzer Thriller mit jeder Menge überraschender Wendungen und einer ungewöhnlichen Besetzung, zu der auch Lucy Liu, Kris Kristofferson und James Coburn gehören. Letztendlich ist es aber Gibson, der dem Ganzen als zynischer Rächer die Krone aufsetzt. Nur Bruce Willis wäre als alternative Besetzung vorstellbar gewesen (andererseits wäre das wieder eine zu stereotypische Rolle für Willis gewesen und deshalb wohl weniger unterhaltsam). Verantwortlich für den spannenden Film ist als Co-Autor und Regisseur Brian Helgeland, der Autor vom kultigen Gangster Epos "L.A. Confidential". (Kommentar 03/2000)
Bewertung: 8/10


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Das Lächeln der Tiefseefische (2005)
Der 17-jährige Malte (Jacob Matschenz) lebt mit seinem alkoholkranken Vater Dietmar (Peter Kurth) auf der Insel Usedom. Die Mutter ist vor Jahren gestorben, die Schwester weggezogen und in der Haushaltskasse herrscht stete Ebbe. Malte hat einen Traum: den Führerschein machen und nichts wie weg! Bis dahin verdienen er und sein polnischer Freund Pawel (Adrian Topol) sich Geld mit Zigarettenschmuggel. Doch plötzlich steht wieder seine Schwester samt Sohn vor der Tür. Nun soll sich Malte auch noch um den kleinen Neffen kümmern, obwohl er lieber Zeit mit Annika (Alice Dwyer) verbringen möchte, die dort Urlaub macht. Viel passiert und nichts läuft nach Plan. Am Ende ist nichts mehr wie zuvor. Doch Malte weiss inzwischen, warum Tiefseefische lächeln ...

... Sie lächeln weil sie auch in tiefster Dunkelheit ihr eigenes Licht erzeugen. Damit sind sie Sinnbild für den Jungen Malte, der versucht seinen eigenen Weg zu finden heraus aus der Tristesse. Das Regie-Debüt von Till Endemann erzählt eine typische Coming-of-Age Geschichte, bei der die unbeschwerte Ausstrahlung der Teens der Handlung einiges an Schwere nimmt. Zum einen ist das gut, dass der Film nicht in den typischen dramatischen Klischees verstrandet. Allerdings gibt es der Story auch eine Belanglosigkeit, die oftmals den Zug in der Inszenierung vermissen läßt. Dass der Film nicht in deutscher Behäbigkeit endet, verdankt er vor allem der Leistung seines jungen Hauptdarstellers, der für seine Rolle als Malte 2005 zurecht den Max-Ophüls-Preis als Nachwuchs-Darsteller bekam.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


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