Sonntag, 19. April 2009
WAZ – Welche Qualen erträgst du?
In einem New Yorker Problemkiez tauchen immer wieder paarweise Leichen auf. Diese werden immer nach dem gleichen Muster gerichtet: eine durch Strom getötet und mit WAZ gebrandet, die andere, immer eine dem Toten nahe stehende Person, grausam gefoltert. Der Macho-Veteran Eddie Argo (Stellan Skarsgård) und seine neue Partnerin Helen Westcott (Melissa George) nehmen die Spur des Falles auf. Die rätselhafte WAZ-Gleichung kann entschlüsselt werden als sie der Laborassistentin Jean (Selma Blair) auf die Spur kommen: es handelt sich um einen Liebestest. Die Opfer stehen vor einer unmenschlichen Wahl ihren Liebsten zu töten, oder selbst zu sterben.

"Die Price-Gleichung ist eine Kovarianz-Gleichung, die eine mathematische Beschreibung der Evolution und der Natürlichen Selektion darstellt", so erklärt sich auf Wikipedia die Definition der WAZ-Gleichung, die den Mörder in dem britischen Film inspiriert. Stilistisch wirkt der Thriller wie an "Sieben" angelehnt, auch wenn er dessen ausgezeichnete Optik zwar erfolgreich kopiert aber nie erreicht. Inhaltlich erinnert er allerdings eher an Gewaltfilme wie "SAW", wobei die Geschichte schnell das "Whodunit" beantwortet und sich mehr auf die Motive der einzelnen Personen konzentriert. Der finale Dreh der Story kann tatsächlich überraschen, was auch an der hervorragenden Leistung des Hauptdarstellers Stellan Skarsgard sowie der ungewohnten Rolle von Selma Blair ("Eiskalte Engel") liegen mag. Die Atmosphäre des Thrillers ist über weite Strecken okay, der raue Ton zwischen den Personen allerdings sorgt eher für anstrengende Hektik als für Dynamik und Spannung. So hinterlässt der Film seine Zuschauer mit gemischten Gefühlen und überzeugt nur bedingt mit einer versucht innovativen Geschichte und einer ordentlich kopierten Inszenierung, was sich zusammen aber nie zu etwas wirklich Eigenem entwickelt.
Bewertung: 6/10


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DVD Reloaded
Bringing Out the Dead - Nächte der Erinnerung (1999)
New York, die Slums: hier treiben sich nachts die Dealer, die Nutten und die Verrückten herum. Mittendrin: der Rettungssanitäter Frank (Nicolas Cage). Er kennt sie alle. Er hat ihnen das Leben gerettet oder er sah sie sterben. Seine Kollegen (u.a. John Goodman) haben ihre eigenen Methoden, um mit dem nächtlichen Irrsinn umzugehen, doch Frank droht an dem Elend zu zerbrechen. Bis er Mary (Patricia Arquette) kennenlernt. Doch kann ihn die Bekanntschaft vor dem Wahnsinn bewahren?

Mit "Bringing out the Dead" liefert Martin Scorsese ("Departed", "Taxi Driver") ein kraftvolles und brutales Drama, das weniger durch eine spannende Handlung, sondern vielmehr durch seine packenden Bilder überzeugt. Es ist nicht die grosse Geschichte, die er in "Bringing out the Dead" erzählt, sondern hauptsächlich eine extreme Momentaufnahme im Leben eines Menschen, der am Ende seiner Kräfte ist. Voller Zynismus lässt er seine Hauptperson in sein Unglück rennen, um ihn - und den Zuschauer - am Ende mit ein klein wenig Hoffnung zurückzulassen. Nicolas Cage zeigt als desillusionierter Sanitäter einmal mehr sein Talent für intensive Rollen, dass viel zu häufig in Action Reissern wie "The Rock" [und inzwischen in viel zu vielen Durchschnittsfilmen] brachliegt. Zwar gelingt Scorsese 2000 mit diesem Film kein Kinoerfolg, aber zumindest ein ungewöhnlich dicht inszenierter und damit zu Unrecht unterschätzter Film. (Original-Kommentar 11/2000)
Bewertung: 7,5/10


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Blutiger Valentinstag (1981)
In einer tristen amerikanischen Kleinstadt löst der Leichtsinn von zwei Bergleuten ein Grubenunglück aus, bei dem sechs Kumpels verschüttet, und nur einer von ihnen gerettet werden kann. Er ist aber in der langen Zeit im Unglücksstollen zum Kanibalen geworden und muss in eine Nervenklinik eingeliefert werden. Doch es gelingt ihm, blutige Rache zu nehmen und er schickt die herausgeschnittenen Herzen der Schuldigen als Warnung ins Städtchen, nie wieder am Valentinstag zu feiern. 20 Jahre später hat die Warnung ihre Wirkung verloren, man rüstet zum Valentinstanz. Ein Tag davor aber scheint sich der Fluch wieder zu erfüllen. Der Bürgermeister erhält ein blutiges Herz zugeschickt, es gehörte, wie sich bald herausstellt der Veranstalterin des Festes. Die Veranstaltung wird abgesagt, allerdings wollen einige Jugendliche darauf im Stollen feiern - und der Mörder feiert mit.


Zeitlich zwischen John Carpenters Halloween (1978) und den späteren Slasher-Reihen "Freitag der 13te" und "Nightmare on Elm Street" entstand dieser kleine Horrorschocker. Auch wenn er mit den heute üblichen Grusel-Klischees ausgestattet ist, wirken genau die zur damaligen Zeit noch frisch und unverbraucht. Aus heutiger Sicht muss man dem Film allerdings auch seine Antiquitiertheit zugestehen, was sich vor allem in etwas skurilen Dialogen bemerkbar macht. Jahrzehnte später hat der Kultfilm mit all den später totgespielten Handlungsschemata trotz spannender Atmosphäre auch etwas von einer Parodie auf den zukünftigen Horrorfilm.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 6)


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Das geheime Leben der Worte (2005)
Die 30-jährige Hannah (Sarah Polley) ist hörbehindert und lebt sehr zurückgezogen. Ihr Job in einer Fabrik ist ihr einziger Kontakt zur Außenwelt. Mit übertriebener Gewissenhaftigkeit erregt sie allerdings immer wieder den Unmut ihrer Kollegen, und um des lieben Friedens willen verordnet der Chef ihr deshalb einen Zwangsurlaub. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Karibikreise? Doch Hannah landet nicht als Touristin auf Bora Bora sondern als freiwillige Krankenschwester auf einer Bohrinsel. Hier lernt sie Josef (Tim Robbins) kennen, der bei einem Unfall schwer verletzt wurde und vorübergehend sein Augenlicht verloren hat. Zwischen den beiden verschlossenen Menschen entwickelt sich langsam Vertrauen und vorsichtige Zuneigung ...

Auf einer abgelegenden Bohrinsel kreuzen sich die Leben einiger Eigenbrödler und Einzelgänger. Die spanische Regisseurin Isabel Coixet ("Mein Leben ohne mich") entwickelt aus dieser Grundkonstellation eine Geschichte um die physischen und emotionalen Verletzungen der einzelnen Personen. Sie konzentriert sich dabei vor allem auf die schweigsame Hanna (großartig: Sarah Polley), die sich von ihrer Umwelt konsequent abschottet. Als Gegenpol entwickelt sich ihr Patient Josef, der seine Verletzungen zu kompensieren versucht, indem er sich seinem Gegenüber hilfesuchend zu öffnen versucht. Mit viel Gefühl gelingt es der Regisseurin, die dezente Annäherung der beiden zu inszenieren. Allerdings steht sie sich selbst und dem Film etwas im Weg, wenn sie Hannah überraschend das Leid im Bosnienkrieg aufbürdet und ein aufgesetzt wirkendes Trauma entblößt. Ebenso überraschend wirkt auch die Auflösung der Geschichte, bei der nach der intensiven Beschreibung der langsamen Annäherung ein paar Worte genügen, um anscheinend sämtliche Probleme zu überwinden. Das kostet dem poetischen Film Glaubwürdigkeit, weil er die vorangegangegen Geschehnisse leichtfertig abtut für ein (subjektiv gesehen) zu einfaches Happy End. Das macht ihn insgesamt aber nicht weniger sehenswert.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 10)


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Zwei Pole-Position, zwei Regen-Rennen, zwei Formel1 Siege
Deutschland im Sebastian Vettel Fieber


Auch der Regen störte ihn nicht: Sebastian Vettel ist von der Pole Position aus zum Sieg beim Großen Preis von China gerast. Rekordchampion Michael Schumacher lobte: "Grandios!"

Sebastian Vettel hat in seiner noch jungen Formel-1-Karriere seinen zweiten Grand-Prix-Sieg eingefahren: In Schanghai lenkte er seinen Red-Bull-Boliden souverän zum Erfolg. Trotz Regens und des Starts hinter dem Safety-Car ließ sich Vettel nicht aus der Ruhe bringen. „Heute hat er gezeigt, welches Talent er hat, das war eine andere Liga“, sagte Ex-Weltmeister Mika Häkkinen dem Fernsehsender RTL.
Quelle: www.focus.de



Die offizielle Homepage von Sebastian Vettel

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