Dienstag, 21. April 2009
Deutschland seine Comedians II:
Oliver Pochers 'Gefährliches Halbwissen'
Oliver Pocher versucht sich in seinem zweiten Soloprogramm als Mischung aus Entertainer und ernstzunehmender Stand-Up Comedian ist. In seinen Monologen zu Morning Show, Green Card oder Türkenfreunden erweist er sich dabei als treffsicherer Pointier, dem man tatsächlich häufig die Lehre von Altmeister Harald Schmidt anmerkt. Leider verlässt er sich wieder einmal nicht auf sein Potential, sondern geht auf Nummer Sicher mit aufwenig inszenierten Showeinlagen und einer Vielzahl von Gastauftritten wie Bushido, Johannes B. Kerner, Günther Jauch únd Cindy aus Marzahn, wobei nur letztere ein paar eigene Akzente setzen kann, während alle anderen eher verloren auf der Bühne stehen. Auch gräbt Pocher seine erfolgreichen, aber nicht unbedingt wirklich guten Parodien wie Morta Deller oder Titan Kahn (in Kombination mit Matze Knoops als Kaiser Beckenbauer) aus, um sie ziemlich langatmig zu celebrieren. Da seine große Show aber fast drei Stunden geht, kann man solche Luftnummern durchaus verzeihen. Sein grosses Plus sind die Einlagen, die zeigen können, was er beim Lehrmeister Schmidt abgeguckt hat, alles andere beweist ihn als schmerzfreien Unterhaltungskünstler, der die Grenzen zwischen Witz und Peinlichkeit gern einmal in die falsche Richtung verschiebt. Entertaining ist das aber auf jeden Fall!
Bewertung: 8/10


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Deutschland seine Comedians I:
Ralf Schmitz ist 'Verschmitzt'
Ralf Schmitz ist der quirlige Kleine unter den deutschen Comedian, der vor allem bekannt wurde durch TV-Formate wie "Die Dreisten Drei" und "Schillerstraße". Unter dem Namen "Verschmitzt" präsentiert er sein zweites Bühnenprogramm - live aus der Essener Lichtburg. Mit seinem Publikum zusammen über Nacht in einem Kaufhaus eingeschlossen, findet Ralf zahlreiche Möglichkeiten, die Wartezeit im Nu verfliegen zu lassen. Schmitz setzt dabei mehr auf einen bunten Spieleabend mit den Gästen als auf Stand-up-Comedy und beweist sich als Improvisationstalent mit vollem Körpereinsatz. Allerdings verliert seine Show deutlich an Humor, wenn er die Witzlosigkeit seiner Publikumsgäste mit harmlosem Schwiegersohn-Charme zu überspielen versucht. Schmitz erweist sich als immer dann am Besten, wenn er allein aus dem Leben plaudert, wie er im Vorgänger-Programm "Schmitz komm raus" zeigen konnte. Leider wirken Gags wie die um seine Katze bei "Verschmitzt" wie eine Reste-Wiederkäuen seiner grandiosen ersten Show. Als Schwiegermutters süsser Lieblings-Comedians geht Ralf Schmitz jedoch auch mit harmlosen Gags und Kindergeburtstags-Mentalität durch. Dass er mehr kann, beweist das spärliche Bonusmaterial mit einigen grandiosen Sketchen und Auftritten.
Bewertung: 6,5/10


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