Samstag, 4. Juli 2009
Kiss the Bride (2007)
Der smarte Matt (Philipp Karner) hat die amerikanische Provinz weit hinter sich gelassen, als eine Hochzeitseinladung die Geister der Vergangenheit und Erinnerungen an seinen besten Kumpel Ryan (James O'Shea) weckt, der ihm nicht nur bei den Schulaufgaben zur Hand ging. Ausgerechnet Ryan steuert jetzt den Hafen der Ehe mit einer Frau an?! In 'humanitärer Mission' macht sich Matt auf, um Ryan aus den weiblichen Fängen der zukünftigen Braut Alex (Tori Spelling) zu befreien. Zu seiner Überraschung hat sich sein Jugend-Buddy gut in Form gehalten: Statt des befürchteten Provinz-Bierbauchs erwartet Matt ein beachtliches Sixpack und der Body eines Playgirl-Modells. Und je näher der Hochzeitstag rückt, desto mehr unerwartete Geständnisse, verwirrende Küsse und Überraschungen hat das Schicksal für die Brautleute, 'Fluchthelfer' Matt und die erwartungsvolle Hochzeitsgesellschaft in petto ...

Nicht nur im Plot wird permanent auf "Die Hochzeit meines besten Freundes" angespielt, auch inhaltlich scheint der Film von C.Jay Cox ("Latter Days") wie ein schwuler Gegenentwurf zum Julia-Roberts-Erfolg. Im direkten Vergleich wirkt der Spartenfilm auf TV-Niveau allerdings ziemlich blass und oberflächlich. Die Dialoge lassen Witz vermissen, die Ironie zündet nur teilweise und die Handlung schwankt zwischen klischeehaft, vorhersehbar und absolut abwegig. Philipp Karner gibt zwar einen sympatischen Homo, dem man den Erfolg tatsächlich gönnen würde, aber seine Co-Stars James O'Shea und vor allem Tori Spelling sind alles andere als überzeugend in ihren Rollen. Dafür fallen Nebenfiguren wie die sarkastische Schwester (Amber Benson) und die Mutter der Braut (Johanna Cassidy) positiv auf und halten das Interesse wach. Trotzdem reicht das nur zur durchschnittlichen Komödie, die allenfalls in ihrer Zielgruppe Gefallen finden wird.
Bewertung: 6/10


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Neu auf DVD:
Anne Hathaway in 'Passengers'
Die Psychologin Claire Summers (Anne Hathaway) wird beauftragt die wenigen Überlebenden eines Flugzeugabsturzes zu betreuen. Eric (Patrick Wilson), der sich als Einziger gegen die Therapie entscheidet, hat Claires Interesse besonders geweckt, da er nach dem Unglück unnatürlich euphorisch ist. Durch die Treffen entwickelt sich zwischen den Beiden rasch ein besonderes Verhältnis. Als die Fluggesellschaft beginnt, technische Fehler als Absturzgrund in der Öffentlichkeit vehement zu dementieren, verschwinden Claires Patienten nach und nach auf rätselhafte Weise. Claire hegt den Verdacht, dass hinter dem Ganzen eine große Vertuschungsaktion der Airline steckt und versucht mit allen Mitteln die Wahrheit ans Licht zu bringen.

So offensichtlich "Passengers" als Suspense Thriller mit Verschwörungstheorien und mysteriösen Vorkomnissen scheint, so sehr entpuppt sich die Geschichte als etwas ganz anderes als der Zuschauer anfangs ahnen kann. Viele Ereignisse ergeben erst mit der Auflösung einen Sinn, was der Film mit Will Smiths "Sieben Leben" gemein haben mag. Der Plot entwickelt sich jedoch in eine ganz andere Richtung und lässt Vergleiche mit anderen Mystery-Dramen zu, bei der die subjektive Wahrnehmung der Hauptperson von der Realität abzuweichen scheint. Trotz des für Genrekenner möglicherweise durchschaubaren Twists weiss der Film mit einfachen Mitteln eine packende Geschichte zu erzählen, die sich allenfalls im Mittelteil - mit der Liebelei zum Patienten Eric - etwas zieht. Schade, dass der Film im Kino völlig untergegangen ist (und in Deutschland gar nicht erst erschien). Auf DVD sollte sich der Film aber zum Genre-Geheimtipp entwickeln.
Bewertung: 7,5/10


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