Dienstag, 7. April 2009
Neu auf DVD:
Martyrs
Martyrs
crizcgn, 03:15h
Aus einem Kellerverlies entweicht nach Jahren der Freiheitsberaubung, Entwürdigung und Folter das junge Mädchen Lucie (Mylène Jampanoï). Unfähig oder -willig, Sachdienliches zur Ermittlung ihrer Peiniger beizutragen, wächst sie in einem Waisenhaus heran, öffnet sich allein der Zimmerkameradin Anna (Morjana Alaoui) und stattet schließlich gut 15 Jahre nach ihrer Befreiung einer scheinbar normalen vierköpfigen Vorstadtfamilie einen Besuch mit der Schrotflinte ab. Tatsächlich finden sich in deren Haus Hinweise auf die Hintergründe ihrer Entführung.
Während der US-Horror fast ausschließlich zur comicartigen und formelhaften Folterporn-Veranstaltung verkommt, liefert Frankreich immer wieder einen neuen Schlag in die Magengrube des Filmliebhabers. Waren "Frontier(s)", "High Tension" und vor allem "Inside" schon bitterböse Blutbäder, so schlägt "Martyrs" alles bisher dagewesene. Und das nicht, weil der Film den blutigen Gore neu erfindet, sondern weil er völlig unberechenbar sämtliche Grenzen und Regeln überschreitet und die Erwartungen des Zuschauers rücksichtslos untergräbt. In keinem Moment hat der eine Chance zu erahnen, worauf die konsequent destruktive Geschichte hinausläuft. Ihm bleibt keine andere Möglichkeit als mit den Personen zu leiden, bis es die auf unerwartet und brutale Weise irgendwann doch dahinrafft. Allerdings muss man einräumen, dass der Film sein immens hohes Tempo vom Anfang nicht durchhält und zum Schluss gewaltig an Spannung verliert. Zu dem Zeitpunkt ist man aber schon wie die Hauptperson unter den vorangegangenen Folterereignissen derart erschlafft, dass man fast froh ist, nur noch auf Sparflamme zu leiden. Und warum das alles? Für die schnöde Frage um das Leben nach dem Tod. Auch in seiner Schlusspointe hallt die Folter nach. "Martyrs" ist ein Film der wirklich Angst macht.
Bewertung: 8/10 (Moviepilot Prognose 6,5)
Während der US-Horror fast ausschließlich zur comicartigen und formelhaften Folterporn-Veranstaltung verkommt, liefert Frankreich immer wieder einen neuen Schlag in die Magengrube des Filmliebhabers. Waren "Frontier(s)", "High Tension" und vor allem "Inside" schon bitterböse Blutbäder, so schlägt "Martyrs" alles bisher dagewesene. Und das nicht, weil der Film den blutigen Gore neu erfindet, sondern weil er völlig unberechenbar sämtliche Grenzen und Regeln überschreitet und die Erwartungen des Zuschauers rücksichtslos untergräbt. In keinem Moment hat der eine Chance zu erahnen, worauf die konsequent destruktive Geschichte hinausläuft. Ihm bleibt keine andere Möglichkeit als mit den Personen zu leiden, bis es die auf unerwartet und brutale Weise irgendwann doch dahinrafft. Allerdings muss man einräumen, dass der Film sein immens hohes Tempo vom Anfang nicht durchhält und zum Schluss gewaltig an Spannung verliert. Zu dem Zeitpunkt ist man aber schon wie die Hauptperson unter den vorangegangenen Folterereignissen derart erschlafft, dass man fast froh ist, nur noch auf Sparflamme zu leiden. Und warum das alles? Für die schnöde Frage um das Leben nach dem Tod. Auch in seiner Schlusspointe hallt die Folter nach. "Martyrs" ist ein Film der wirklich Angst macht.
Bewertung: 8/10 (Moviepilot Prognose 6,5)
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