Mittwoch, 4. Februar 2009
Unknown (2006)
Fünf Männer wachen ohne jegliche Erinnerung, weder der Geschehnisse noch ihrer eigenen Identität, in einer Fabrikhalle auf. Offensichtlich sind sie alle Protagonisten eines traumatischen Ereignisses: Einer ist an einen Pfahl gefesselt, das Gesicht eines anderen ist brutal zerschlagen, ein weiterer ist mit Handschellen an einer Röhre befestigt, die zwei übrigen sind klar erkennbar in einen Kampf verwickelt gewesen. Aber keiner der Männer weiss wer er ist und wieso er sich hier drin befindet. Mit dem Versuch langsam die Puzzleteile der vergangenen Stunden durch die verschiedenen Erinnerungsfetzen zu rekonstruieren, beginnen die Konflikte und die Herausforderungen. Wie weiss man, wem man trauen kann, wenn man sich nicht mal mehr selbst kennt?

Was anfangs aussieht wie ein Verschnitt von "Saw" oder "Cube", entpuppt sich schnell als Gangsterfilm mit einem kräftigen Schuss Psychothrill. Da niemand weiss, was genau vor sich geht - auch der Zuschauer nicht - gelingt es tatsächlich, die Spannung recht lange hoch zu halten. Zwar ist die Story letztendlich ziemlich einfach gestrickt, auch die Wendungen sind aus dem Horror-Genre hinlänglich bekannt, das mindert den Thrill währenddessen aber kaum. Nur die Parallel-Handlung um die Ermittler auf Spurensuche lenkt unnötig vom eigentlichen Geschehen ab, ohne dass es die Geschichte wirklich weiterbringt. Trotzdem kann man "Unknown" als spannenden Thriller für zwischendurch bezeichnen, der sich im Nachhinein als soliden Krimi ohne sonderliche Nachwirkungen entpuppt. Abgesehen von der originellen Grundidee hat man das alles vielleicht schon anderweitig gesehen - häufig aber durchaus um einiges schlechter.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


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7 Days to live (2000)
Nachdem ihr Sohn auf tragische Weise ums Leben gekommen ist, ziehen die Eltern Ellen (Amanda Plummer) und Martin Shaw (Sean Pertwee) aufs Land, um diese schrecklichen Erfahrungen hinter sich zu lassen. Kurz nach ihrem Einzug in das alte Landhaus wird Ellen auf geheimnisvolle Weise ihr eigener Tod angekündigt. Niemand will ihr so recht glauben, doch die Situation wird immer bedrohlicher und auch Martin wird immer unheimlicher. Ellen beschliesst also, das Haus und dessen Geheimnis, das mit ihrer eigenen Vergangenheit verknüpft ist, im Alleingang zu ergründen ...

Da scheint aber jemand ganz genau Stanley Kubricks "Shining" gesehen zu haben (schwer verdächtig: der Drehbuchautor). Zumindest wirkt die Geschichte ziemlich vom Klassiker abgeschaut, wenn auch angereichert mit ein bißchen japanischen Kokolores a la "The ring". Wer die Filme kennt, den überraschen die Wendungen in der Handlung auch nicht sonderlich. Dazu kommen auch bekannte Motive wie das alte verlassene Haus, in das sich die Familie in der Krise verschanzt. Das ist alles schon mal da gewesen - vor allem viel besser. Hinzu kommt, dass die Darsteller allesamt wenig überzeugend agieren (aber wer kann sich schon mit Jack Nicholson messen?). Am gruseligsten sind allerdings die Special Effects, die besonders zum Ende hin inflationär und dafür billig auftauchen. Vielleicht hätte jemand Regisseur Sebastian Niemann erinnern sollen, dass er großes Kino machen wollte und keine Pro7-Auftragsarbeit. Da liefert er später mit "Das Jesus Video" aber auch mit "Hui Buh" wesendlich überzeugendere Arbeit ab.
Bewertung: 3/10 (Moviepilot Prognose 5)


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