Mittwoch, 25. Februar 2009
Neu auf DVD:
Die Stadt der Blinden
In einer unbekannten Stadt breitet sich Blindheit wie eine Seuche aus. Zuerst trifft es nur wenige. Doch nach und nach werden immer mehr Menschen von der geheimnisvollen Krankheit befallen. Die Infizierten werden in einer verlassenen psychiatrischen Anstalt untergebracht. Je mehr Kranke dort eingeliefert werden, desto problematischer wird die Situation. Die hygienischen Zustände sind desaströs, die gelieferten Essensrationen zu knapp bemessen und die Spannungen zwischen den Kranken nehmen mit jedem Tag zu. Bald gibt es die ersten Todesfälle. Lediglich die Frau (Julianne Moore) eines Augenarztes (Mark Ruffalo) hat ihre Sehkraft noch nicht verloren. Doch auch sie allein hat nicht die Macht, die Situation zu verbessern …

Wie ein roter Faden zieht sich das Thema der Blindheit durch das brasilianisch-kanadisch-japanische Endzeit-Drama. Bereits in den ersten Szenen gibt es immer wieder Sonnenbrillen oder Spiegelbilder als Symbole für das Sehen. Auch wird der Zuschauer direkt mit der Blindheit konfrontiert durch den permanenten Einsatz von milchig-weiß verschwommenen Bildern, die anfangs noch mit den Szenenwechseln verschmelzen, später aber immer häufiger durch die Handlung führen. Dabei spricht es für die Inszenierung, dass sie den Zuschauer mit ruhiger Bildsymbolik in seinen Bann zieht, ohne ins Hysterische abzugleiten. Wenn die Infizierten in ihrem Gefängnis eingefärcht aufeinander losgehen, werden auch diese dramatischen Szenen im beklemmenden Dunkel gehalten, die den Zuschauer in das Geschehen mit einbeziehen. Umso beklemmender ist die Wirkung, wenn das blinde Chaos in eine Massenvergewaltigung mündet. Bei solch einem intensiven Schlag in die Magengrube ist es allerdings schwierig, die Geschichte zu einem überzeugenden Ende zu führen. Das symbolische Ende wirkt daher auch eher wage als wirklich überzeugend. Es spricht aber ebenso für den Film, dass er nicht plötzlich eine Erklärung für die Blindheit (wie auch für die Immunität der namenlosen Frau des Arztes) hervorzaubert. Auch das macht den eher ruhigen Film zu einem heftigen Schockerlebnis, das den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen vermag und mit einer nachhaltigen Wirkung zurücklässt.
Bewertung: 8,5/10 (Moviepilot Prognose 5,5)


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Neu auf DVD:
Pirates of Ghost Island
Ein plötzlich aufgekommener Sturm führt das Schicksal von sechs jungen Freunden direkt auf eine scheinbar unbewohnte Insel. Als jedoch einer von ihnen bei Tagesanbruch verschwindet ist ihnen klar, dass sie nicht alleine sind. Schon bald werden die Freunde um ihr Leben kämpfen müssen. Eine blutdurstige Truppe von säbelrasselnden Haudegen - die "Pirates of Ghost Island" - bejagt die Inselstrände schon seit über 200 Jahren.

Klingt trashig? Ist es auch - in wirklich jeder Hinsicht. Schlechte Schauspieler werden amateurhaft abgefilmt, wie sie dümmliche Dialoge aufsagen. Dazu gibt es derart billige Effekte, dass sie die Bezeichnung nicht einmal wirklich verdienen. Selbst das Kunstblut, mit dem nicht gegeizt wird, sieht schrecklich falsch aus. Das alles wirkt wie eine ziemlich durchschnittliche Abschlussarbeit von Filmstudenten (ob sie mit dieser Darbietung auch bestehen würden, ist dabei noch eine ganz andere Frage). Allerdings können auch solche Machwerke einen gewissen Unterhaltungswert haben. Haben die Piraten von Ghost Island das? Nö, gar nicht, aber was solls. ;-)
Bewertung: 0/10


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The last days of Disco (1998)
Schrill, bunt, laut und hemmungslos exhibitionistisch waren die wilden Jahre der Disco-Ära, und ihre Hauptstadt war New York. Hier in Manhattan zu Anfang der überdrehten 80er Jahre arbeiten die schnippische Charlotte (Kate Beckinsale) und ihre zurückhaltende Freundin Alice (Chloë Sevigny) tagsüber bei einem Verlagshaus. Ihre Nächte verbringen sie bevorzugt in einem exklusiven Discoclub, wo Typen wie der quirlige Werbefachmann Jimmy (Mackenzie Astin) oder der liierte Umweltanwalt Tom (Robert Sean Leonard) verkehren. Während sich ständig unterschiedliche Pärchen-Konstellationen ergeben, diskutiert man über existenzielle Lebensfragen und gesellschaftliche Trends und schlittert - durch Intrigen und Eifersüchteleien beinahe unbemerkt - dem Ende der Disco-Ära entgegen.

Wer einen farbfrohen Zeitgeistfilm erwartet, wird bitter enttäuscht sein von diesem Drama, dass wenig überzeugend vor sich hinplätschert. Weder die Darsteller noch einzelne Szenen hinterlassen wirklich einen nachhaltigen Eindruck. Zu pauschal werden oberflächliche Dialoge in die Länge gezogen, ohne dass sie wirklich etwas zu sagen haben. Letztendlich hat mich der großartigen Soundtrack im Hintergrund völlig vom eigentlichen Geschehen abgelenkt. An einen Kultfilm wie "Studio 54", der dieselbe Zeit reflektiert, kommt dieses Drama nicht einmal im Ansatz heran.
Bewertung: 2,5/10


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Pet Shop Boys - Love etc (Promo Clip)

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