Dienstag, 10. Februar 2009
Great Balls of Fire (1989)
1956 zieht Jerry Lee Lewis (Dennis Quaid) nach Memphis, um "King" Elvis Presley (Michael St. Gerard) vom Thron zu stoßen. Seine sexgeladenen Songs machen ihn quasi über Nacht zum Star: Wenn er mit überschlagender Stimme "Great Balls of Fire" anstimmt, tobt das Publikum; wenn er bei einem Auftritt das Piano in Brand steckt, stürmen seine Fans die Bühne. Doch als er seine 13-jährige Cousine Myra (Winona Ryder) heiratet, erklärt ihn die Presse zu Unperson und seine Fans wenden sich entsetzt ab: Nach nur 18 Monaten einer kometenhaften Karriere liegt der "Killer" am Boden.

Regisseur Jim McBride ("Atemlos") arbeitet in seinem Jerry-Lee-Lewis-Film nicht die gesamte Autobiografie eines Musikers ab, wie man es von anderen Musikfilmen kennt ("Walk the Line"). Vielmehr konzentriert er sich ganz auf oberflächlichen Spaß, um den Aufstieg und (ersten) Fall des Klavier-Virtuosen zu inszenieren. Er setzt vor allem auf die komisch-naive Ehrlichkeit, den Südstaatencharme und die flotten Sprüche des Musikers. Dabei kommt ihm und dem Film zugute, dass Dennis Quaid, mit dem McBride schon "The Big Easy" drehte, als Lewis eine derart überdrehte Dastellung liefert als spiele er die Rolle seines Lebens. Auch die anderen Schauspieler (Alec Baldwin als gläubiger Cousin) sind großartig und ergänzen den unterhaltsamen wenn auch ziemlich seichten 50er Jahre-Musikfilm.
Bewertung: 6,5/10


... link (0 Kommentare)   ... comment


Die Vögel - Attack from above (2007)
Sheriff Wayne (Sean Patrick Flanery) hofft mit seiner Frau Cynthia (Kristin Booth) auf ein besseres Leben und bestreitet seinen letzten Arbeitstag in dem kleinen Örtchen, das er verlassen will. Plötzlich tauchen riesige Rabenschwärme am Himmel auf, die sich äußerst aggressiv verhalten. Die Attacken der Vögel werden immer brutaler und bald tödlich. Was als harmloser Tag beginnt, wird zu einem blutigen Überlebenskampf für die Bewohner der Kleinstadt. Für Sheriff Wayne heißt es nun herauszufinden, warum sich die Raben so feindlich verhalten. Doch viel Zeit hat er nicht, denn die Vögel werden immer mehr.

Ist das nur Hommage an Hitchcock oder schon dreistes Plagiat, was die Macher hier abliefern? Viele Szenen erinnern unweigerlich an den Klassiker von 1963, seien es die Diner-Szenen an der Tankstelle oder das Sammeln der Vögel vor dem Angriff. Da man Alt-Darsteller Rod Taylor aus dem Original in einer Nebenrolle besetzte, können die Parallelen auch nicht als Zufall abgetan werden. Im Gegensatz zum berühmten Vorbild sind es aber nur Raben, die für die Angriffe verantwortlich sind. Zudem ließ Hitchcock eine Erklärung für das Phänomen offen, während die Macher es hier tatsächlich wagen, sich etwas von Rinderwahn zusammenreimen. Das passt allerdings zu logikfreien Storylines wie religiösen Glaubensgemeinschaften, mit Steinen auf Fenster schmeissenden Vögeln, sowie Schnee der je nach Szene da ist und wieder verschwindet. Dass die Geschichte nach den üblichen Handlungsschemata abläuft, macht den Film ebenso wenig interessant wie die teils erschreckend billig wirkenden Effekte. Für mehr als durchschnittlicher Fastfood für Horrorjunkies reicht das hinten und vorne nicht. Und für einen Vergleich mit Hitchcocks Klassiker schon gar nicht.
Bewertung: 4/10


... link (0 Kommentare)   ... comment


Hot Boyz (1999)
Der junge Kool (Silkk Tha Shocker) träumt davon, ein berühmter Rapper zu werden. Seine Freundin Lashawna (Shireen Crutchfield) hält zu ihm, obwohl ihre Mutter gegen die Beziehung ist. Als Lawshawna in einer dunklen Gasse auf einen toten Polizisten stößt, wird sie irrtümlich für die Mörderin gehalten. Kool will ihr helfen und geht auf den Vorschlag von Officer Tully (Gary Busey) ein, für ihn den Spitzel zu spielen. Er gewinnt das Vertrauen des Drogenhändlers Saint (Clifton Powell). Niemand ahnt, dass der Polizist Mack (Brent Huff) mit Saint gemeinsame Sache gemacht hat. Kool verliert den Glauben an die Gerechtigkeit. Voller Hass bildet er mit seinen Freunden C-Dawg (Snoop Dogg), Remo (C-Murder), Pee Wee (Anthony Johnson) und Tyrel (Mystikal) die Gang "Hot Boyz". Doch Pee Wee fühlt sich ungerecht behandelt und verrät die Gang. Alles fliegt auf und Kool wandert in den Knast. Er schwört gnadenlose Rache ...

Ein wenig aufregender Hiphop-Gangster Film, der wirkt wie ein billige Variante irgendwo zwischen "Menace II Society" und "The Fast & the Furious". Die Story ist mehr abgedroschen als auch nur im Ansatz originell; sowohl die Darsteller als auch die Regie liefern durchschnittliche Leistung, die für einen Fernsehfilm gerade akzeptabel sind. Besonders nervig allerdings der platte Off-Kommentar der Hauptfigur. Letzendlich billige Wühltischware ...
Bewertung: 1/10


... link (0 Kommentare)   ... comment