Donnerstag, 15. Januar 2009
Neu auf DVD:
Chrysalis - Tödliche Erinnerung
Paris in der nahen Zukunft: Die Leiche eines jungen Mädchens mit ungewöhnlichen Narben um die Augen stellt die Polizei vor ein Rätsel. Lieutenant David Hoffmann (Albert Dupontel) deckt eine Verbindung zwischen der Leiche und dem berüchtigten Drogenschmuggler Dimitri Nicolov (Alain Figlarz) auf. Dieser ist der Mörder von Hoffmanns Lebensgefährtin. Seine Ermittlungen führen ihn zu einer namhaften Klinik für plastische Chirurgie, deren Aktivitäten sich nicht nur auf das Äußere beschränken. In den versteckten Winkeln des modernen Gebäudes wird mit Gedankenmanipulation experimentiert. Bald wird Hoffmans aufopfernder Rachefeldzug zu einer tödlichen Mission, denn auch er kann sich der Gewalt dieser Maschinerie nicht entziehen.

Unter "Chrysalis" versteht man ein Insekt in der Metamorphose, sagt Wikipedia. Im Wandel befindet sich auch der französische Film, der Hollywood mit stylischen Filmen die Stirn bieten möchte. "Dante", "Eden Log" und Horror-Slasher wie "Inside" sind nur einige Beispiele für den neuen französischen Film, der nicht nur inhaltlich neue Wege geht, sondern auch in der Darstellung einfach anders ist. Allerdings prägen die Effekte und der abstrakte Design (dieses Mal in stahlblau) diese Filme derart, dass die Story dabei immer mehr in den Hintergrund tritt. "Style over Substance" nennt man das wohl, wenn der Film hypermodern aussieht, aber inhaltlich eher dünn ausgestattet ist. "Chrysalis" ist ein Beispiel für solide Effekt- und Stunt-Vielfalt ohne wirklich überzeugende Geschichte. Auch wenn die Story um Schönheitsoperationen im Gehirn interessante Ansätze bietet, hat sie kaum Zeit sich im stylisch aufgesetzten Bombast wirklich zu entfalten. Das macht den Film zwar durchaus sehenswert, nimmt ihm aber einiges an Spannung.
Bewertung: 4/10


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Neu auf DVD:
David Duchovny in 'The TV Set'
Dem Schriftsteller Mike Klein (David Duchovny) gelingt es, den Entwurf zu "Die Wexler-Chroniken" an den Fernsehsender PDN zu verkaufen. Dabei handelt es sich um eine Charakter-Story, die sich hauptsächlich um den (tatsächlich geschehenen) Selbstmord seines Bruders dreht. Recht schnell muss Mike lernen, dass die Realisierung seiner Vision ein harter Kampf werden wird. Vom Casting bis zur endgültigen Produktion scheint einfach alles falsch zu laufen. In der Welt der Fernsehsender bestimmt eine kleine Hand voll mächtiger, hoch konkurrenzfähiger Manager Amerikas Programmauswahl. Lenny (Sigourney Weaver) ist die eigensinnige Präsidentin von PDN (deren meistvertraute Beraterin ihre 14-jährige Tochter ist). Sie muss alle kreativen Entscheidungen des Senders genehmigen. Lenny glaubt, dass die Story der "Wexler-Chroniken" für das Vorabend-Programm zu deprimierend ist. Richard McCallister (Ioan Gruffudd), der zuvor für die BBC arbeitete, wurde kürzlich bei PDN angestellt, um für etwas mehr Klasse im Programm zu sorgen. Im Bezug auf die "Die Wexler-Chroniken" gelingt ihm das jedoch nicht. Mehr und mehr sieht Mike seinen Traum schwinden und das beeinflusst im Laufe der Zeit auch seinen Gesundheits- und Gemütszustand negativ. Wird sich sein Traum dennoch zu aller Zufriedenheit verwirklichen lassen?

Man kann davon ausgehen, dass die Story über die Entstehung einer Fernsehserie nicht einmal Satire ist, sondern die Realität sogar verharmlost. Wenn die Macher um Einschaltquoten und Werbeeinnahmen ringen, kann man sich das TV-Business sicher noch um einiges härter vorstellen. Tatsächlich wirkt "The TV Set" wesentlich harmloser und biederer als man von einer Komödie in dem Geschäft erwarten könnte. Zwar ist die Geschichte in sich stimmig, die Leistungen der Schauspieler überzeugend und der Unterhaltungswert durchaus okay. Aber über besseres TV-Niveau mit einigen Aha-Erlebnissen und netten Schmunzlern kommt der Film einfach nicht hinaus. Wer eine wirklich bitterböse Satire übers Fernseh-Business sehen möchte, sollte eher zu "Lieblingsfeinde" mit Sally Field, Kevin Kline und Robert Downey jr aus dem Jahre 1993 greifen.
Bewertung: 5,5/10


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