Donnerstag, 22. Januar 2009
John Woos Hongkong Klassiker
A better Tomorrow - Bullet in the Head - Hard Boiled
A Better Tomorrow (1986)

Sung Tse Ho (Ti Lung) ist einer der ganz Großen in Hongkongs illegalem Geldfälscher Geschäft. Doch er will aussteigen. Aus Liebe zu seinem kranken Vater (Feng Tien) und dem jüngeren Bruder Kit (Leslie Cheung), der eine Polizeilaufbahn anstrebt. Ein letzter Auftrag soll Ho noch erledigen. Dabei an seiner Seite: sein Protege Shing (Waise Lee). Doch Ho gerät in einen Hinterhalt und sein Vater wird kurz darauf ermordet. Shing kann entkommen, während Ho hinter Gittern kommt. Daraufhin steigt Shing zum gefürchteten Triadenboss auf. Hos enger Freund und Vertrauter Mark Gor (Chow Yun-Fat) nimmt Rache bei den Hintermännern dieser Tat, wird dadurch aber zum Krüppel und steigt zum niederen Diener in der Gangsterhierachie ab. Nach ein paar Jahren wird Ho aus dem Gefängnis entlassen. Während ihn Inspektor Wu (John Woo) mit Argusaugen beobachtet, wendet sich sein Bruder hasserfüllt und enttäuscht ab. Es steht mittlerweile fest, dass Shing hinter dem groß angelegten Hinterhalt stand. Dafür will der gedemütigte Mark Rache nehmen. Doch Ho hält trotz widriger Umstände an seinem Plan fest, ein ehrliches Leben zu beginnen. Bis er und sein Bruder Kit vor immer größere Probleme gestellt werden …
Quelle: filmstarts.de


Der Film gilt als Klassiker des Hongkong Gangsterfilms und Begründer des sogenannten "Heroic Bloodshed"-Stils, bei dem sentimentale Geschichten um Familienehre und Freundschaft mit opernhaft zelebrierter Gewaltaufnahmen verbunden wird. "A better tomorrow" ist nach einigen Auftragsarbeiten das erste eigene Projekt von Regisseur John Woo, das aber schon deutlich seine typische Handschrift trägt. Woo erzählt seine eher dünne Geschichte um zwei Brüder auf verschiedenen Seiten des Gesetzes in pathetisch dramatischen Bildern und ohne viele Worte. Wenn es Dialoge gibt, dann sind sie ebenso heroisch übertrieben wie die künstlich übersteigerten Gewaltdarstellungen mit dramatisch eingesetzten Zeitlupen. Nicht umsonst gilt der blutige Gangsterfilm als stilbildend für die bis dahin rein durch Kung-Fu-Filme geprägte asiatische Kinolandschaft. Wer allerdings Woos noch folgende Arbeiten mit ähnlichen Motiven und Stilmitteln kennt, könnte von "A better tomorrow" mit seiner 70er-Jahre-Ästhetik tatsächlich etwas enttäuscht sein. In Filmen wie "Hard Boiled" perfektioniert er seine Variante des Actionfilms noch maßgeblich. Zudem wirkt der fröhliche 80er-Synthi-Sound bei den großen Shootout-Szenen (zumindest auf der deutschen Tonspur) ebenso befremdlich wie die Synchronisation mit markanten Stimmen wie Hans-Jürgen Dittberner (Captain Future) und Joachim Tennstedt (Billy Crystal).
Zensur: In Deutschland gibt es den Film zumeist in einer um 8 Minuten gekürzte 16er Fassung. Aber auch die ungeprüfte FSK-18 Variante ist nicht ungeschnitten, da eine Szene mit einem Kinderchor herausgenommen wurde (die aber bei den Extras als "Deleted Scene" wieder auftaucht).
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose 7)




Bullet in the Head (1990)

Die drei Freunde Benny (Tony Leung Chiu Wai), Frankie (Jackie Cheung) und Tommy (Waise Lee) leben im Hongkong der Sechzigerjahre. Ihre Freundschaft währt schon etliche Jahre und besteht zwischen Bandenkriegen, Studentenunruhen und Armut. Ausgerechnet am Tag seiner Hochzeit tötet Benny bei einer Schlägerei versehentlich einen Gangster und die drei Freunde flüchten gemeinsam nach Vietnam, um sich in den dortigen Wirren zu bereichern. Und tatsächlich: Nachdem sie das aus den Fugen geratene Land von seiner schmutzigsten Seite kennen gelernt haben, kommen sie in den Besitz eines Koffers voller Gold. Tommy gerät immer mehr in einen regelrechten Goldrausch, zuletzt ist er ganz und gar besessen von dem greifbaren Reichtum, selbst in wilden Schießereien zieht er die Kiste immer hinter sich her. Die Freundschaft beginnt langsam zu zerbrechen und liegt völlig in Trümmern, als Frankie von Tommy eine Kugel in den Kopf geschossen bekommt.
Quelle: filmstarts.de


http://www.kabeleins.de/film_dvd/filmlexikon/ergebnisse/index.php?filmnr=59243
Bewertung: 8/10 (Moviepilot Prognose 7)




Hard boiled (1992)

Inspektor Yuen (Chow Yun-Fat) will die rücksichtslos agierenden Waffenschiebersyndikate Hongkongs für immer zerschlagen. Monatelang hat es gedauert Undercover-Agenten einzuschleusen, Vorbereitungen für den vernichtenden Schlag zu treffen und die Identität des Vermittlers aufzudecken, der aus einem chinesischen Teehaus agiert. Als Yuen dort auftaucht, eskaliert die Situation zu einem Feuergefecht, in dem mehr als 30 Menschen den Tod finden. Yuen steht nun wieder ganz am Anfang. Doch in seiner Entschlossenheit, Gerechtigkeit auszuüben, bleibt er den Waffenhändlern auf der Spur und bricht dabei selbst alle Regeln des Gesetzes.

Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 9)


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DVDs Reloaded
John Woo`s 'Mission Impossible 2' (2000)
Sean Ambrose (Dougray Scott), ein ehemaliger Kollege von Ethan Hunt (Tom Cruise), stiehlt einen absolut tödlichen Virus sowie das einzige Gegengift und wird damit zur Bedrohung Nummer 1. Den Virus wieder in sichere Hände zu leiten scheint eine schier unmögliche Mission, die Agent Hunt bewerkstelligen muss. Die Sache wird nicht einfacher, als Hunt sich der Hilfe Nyah Nordoff Halls (Thandie Newton), der einstigen Geliebten von Ambroses, bedienen muss, um an ihn heranzukommen. Aus dem Auftrag wird nun eine persönliche Mission, denn Hunt und Hall verlieben sich ineinander. Und leider kennt Sean Ambrose Hunts Vorgehensweise nur allzu genau.

Oh Gott, ist das alles cool. Regisseur John Woo und Co-Produzent Tom Cruise präsentieren oberstylische Bilder, die offenbar an der Pinnwand aus Versatzstücken zusammengeschustert wurden. Die Handlung um einen Virus als tödliche Waffe scheint völlig nebensächlich - von den Charakteren gar nicht zu reden. Eine Klischee Szene folgt der nächsten, hauptsache es knallt und knistert ohne Unterbrechung. Regisseur Woo konnte seine Begabung für atemberaubende Bilder auch schon mit US-Filmen wie "Operation Broken Arrow" und "Im Körper des Feindes" beweisen, die zwar auch nicht gerade sonderlich glaubhaft waren, aber zumindest mit äusserster Spannung überzeugen konnten. Doch was er hier mit seinem Star Tom Cruise ablieferte, ist einfach nur kostenspieliger Action Trash, der so auf Perfektion kalkuliert wurde, dass es nur so schockiert. Oder ich bin einfach zu alt für diesen berechnenden Kommerz Schrott? (Kommentar 12/2000) ...
Bewertung: 0/10


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Zum Ausziehen verführt (2006)
Tripp (Matthew McConaughey) ist ein fünfunddreißigjähriger Mann, der immer noch bei seinen Eltern lebt (Kathy Bates & Terry Bradshaw) – und die sind nicht wirklich darüber erfreut. Um ihn zum Ausziehen zu bewegen, engagieren sie Paula (Sarah Jessica Parker), eine professionelle Motivatorin, die zum Schein Beziehungen zu Männern/Jungs eingeht, damit deren verbessertes Selbstwertgefühl dazu führt, dass sie sich eine eigene Wohnung suchen. Aber Tripp ist nicht einer dieser üblichen verschlossenen Typen, die Paula gewöhnt ist, und nachdem die Funken überspringen, verliert Paula ihre professionelle Distanz.

"Zum Ausziehen verführt" ist nicht mehr als eine superseichte und absolut vorhersehbare Rom-Com, bei der die Darsteller sich wenig aufregend und fast schon lustlos durch die Handlung kalauern. Insgesamt liefert der Film ziemlich durchschnittliche Unterhaltung, die aber auch nicht wirklich weh tut ...
Bewertung: 6/10

Die beste Szene: Angeschossener Vogel ... "Wo hast du sie getroffen?" - "Ich weiss es nicht!" - "Ist sie tot?" - "Ich äh ich äh" - "Oh nein!" - "Sieh nur sieh nur: das Luftgewehrkügelchen" - "Vielleicht ist sie nur betäubt. Bist du Ersthelfer?" - "Ja aber ..." - "Los mach!" - "Ja aber das ist ..." - "Mach hinne!!!" - "Ok ich such den Puls. Haben Vögel überhaupt einen Puls?" - "Nicht so doll nicht so doll! Tu ihm doch nicht weh Mann!" - "Ich tu doch gar nichts!" - "Du musst ganz lieb zu ihr sein. Sie ist ist so klein" - "Das bin ich doch!" - "Das hilft alles nichts. Sie stirbt. Wir verlieren sie. Jetzt mach doch was verdammt!" - "Hier stirbt niemand!" Mund-zu-Mund-Beatmung für den Vogel "Eins eintausend zwei eintausend drei eintausend" - "Werd wieder lebendig kleiner Piepmatz!" - "Achtung sie kommt wieder zu sich" Vogel beisst sich in seiner Nase fest ...


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